Hörspiel
Reihe: Jack Slaughter 4
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
Ein heimtückisches Virus legt ganz Jacksonville lahm, und fordert sogar ein erstes Todesopfer. Doch die Seele von Mr. Strangler hat keine Lust in Frieden zu ruhen. Als machtvoller Zombie lässt er die Leichen seiner Verbündeten auferstehen. Kann Jack Slaughter, der Erzfeind der Dämonen, es schaffen die Horde der stinkenden Kadaver aufzuhalten? Oder soll er doch lieber feige um sein erbärmliches Leben rennen?
Rezension:
Die bisher witzigste Folge Horror-Sitcom Jack Slaughter brilliert durch eine ziemlich große Anzahl von Einfällen, die selbst beim wiederholten Hören für ein breites Grinsen sorgen. Etwa die Bezeichnung "Zentrale der Verdammnis" für Professor Dooms Bunkerversteck oder das Heer rachsüchtiger Finanzamtzombies.
Da es Produktion und Sprecher derartig perfekt vermögen, die Szenen zu visualisieren, kommt man nicht umhin, die quietsch-grotesken Abenteuer als himmlisches Vergnügen zu empfinden, auch wenn es eher um teuflische Ereignisse geht.
Dabei spielt Autor Lars Peter Lueg eigentlich nur auf den bekannten Klischee-Saiten. Ein besonders strenger Finanzbeamter, der zudem noch Mr. Strangler heißt, will den Schludrian in der Finanzverwaltung von Jacksonville beenden, selbstverständlich wird auch Jack Slaughter überprüft und da gibt es tatsächlich eine Menge zu finden. Der eigentlich so korrekten Kim fällt für den Amtstermin von Jack eine Lösung ein, deren Konsequenzen schnell aus dem Ruder laufen. Da auch Professor Doom Post vom Finanzamt erhält, aus der er die Gründe für den Selbstmord seines geliebten Bruders herleitet, bekommt Mr. Strangler nicht nur einen tödlichen Schnupfen, sondern auch die neuen Kräfte des Dämons zu spüren.
Bis zum Showdown in Splattermanier wird der Hörer noch einiges über rasenmähende Nachbarn und saubere Treppenhäuser erfahren.
Überhaupt stellt die Szene mit Jacks nerviger Nachbarin Ms. Albright einen Höhepunkt der Folge dar. Regina Lemnitz ist derartig perfekt in den perfiden Untertönen, dass einem sofort klar ist, warum Ponytail zum Einsatz kommt, natürlich grimmig blickend.
Aber auch Udo Schenk als Mr. Strangler beherrscht seinen miesen Charakter so sicher und überzeugend, das es ein Genuss ist, ihm zuzuhören.
Natürlich gibt es auch bei den Stammsprechern keinerlei Qualitätseinbrüche bis hin zu Andy Matern als Bob, dem kleinen Side-Gag mit Kultcharakter.
Konsequenterweise endet Teil 4 mit einem bösen Cliffhanger, was eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, denn kein Hörer wird nach dieser grandiosen Folge abspringen.
Im Übrigen gibt es auch neben den obligatorischen Schminktipps von Jacks Grandma kulinarische Impressionen, besonders das Frühstück von Jack und Tony reizt zum Ausprobieren.
Fazit:
Auch wenn eine Steigerung kaum möglich schien, Jack Slaughters vierter Streich ist sein bisher bester. Das herrlich schräge und vergnügliche Hörspiel ist von Anfang bis Ende ein Genuss. Weiterhin eine unbedingte Empfehlung.
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