Volk der Verbannten (Autor: Ange Guero; Die Legende von Ayesha, Bd. 3)
 
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Volk der Verbannten von Ange Guero

Reihe: Die Legende von Ayesha, Bd. 3

Rezension von Christel Scheja

 

Auch wenn sie überwiegend als Szenaristen für francobelgische Comic-Serien aktiv sind, so verfassen Anne und Gerard Guero auch Romane. Eine Trilogie „Die Legende von Ayesha“ wurde nun auf Deutsch veröffentlicht und findet nun mit „Volk der Verbannten“ ihren Abschluss.

 

Die Vorfahren des „Türkisvolks“ kamen einstmals von fernen Gestaden an die Küsten des südlichen Kontinents und fanden zunächst freundliche Aufnahme. Dann aber lasen die Priester der Götter aus den Sternen, dass sie in ihrer Heimat großes Unrecht begangen hatten und dafür bestraft werden müssten. Sie sollten von nun an den Einheimischen als Sklaven dienen, ohne je eine Hoffnung auf Befreiung zu haben.

Das geschah vor Jahrhunderten.

Allein eine Prophezeiung hält die Menschen mit den blonden Haaren und blauen Augen jetzt noch aufrecht: Eines Tages wird Ayesha kommen – eine Göttin, die sie in die Freiheit führen wird.

Dieser Tag scheint gekommen zu sein, denn Marikani, die junge Herrscherin erweist sich als die Frau, die die prophezeite Göttin sein könnte, denn sie kämpft bewusst für die Freiheit der Sklaven. Nur wenige – unter ihnen ihre engste Vertraute Lionor und der ehemalige Galerensklaven Arekh, kennen die Wahrheit.

Auch wenn sie sich selbst nicht als Göttin sieht, führt Marikani die Menschen, die sich unter dem Banner Ayesha zusammen finden an. Denn in ihrer Angst hat die Priesterschaft, angeführt von dem Göttersprecher Laosimba befohlen, alle Angehörigen des Türkisvolkes ermorden zu lassen.

So fegt seit diesem verhängnisvollen Tag ein Sturm über den Kontinent. Der Heerbann der Sklaven wächst, sie werden zu einer nicht zu unterschätzenden Macht, die sich immer wieder an ihren früheren Peinigern retten. Und Marikani merkt nun, dass sie gar keine andere Wahl mehr hat, als andere zu benutzen, um ihre Ziele zu erreichen, selbst wenn sie dabei die Freundschaft und Liebe ihrer engsten Vertrauten verliert.

Denn Arekh und Lionor sind in die Hand der Priester geraten und erleiden schreckliche Foltern, die nicht nur äußerliche Spuren hinterlassen.

 

„Volk der Verbannten“ beschließt zwar „Die Legende von Ayesha“ und führt die Handlungsfäden zusammen, aber man ist dennoch nicht wirklich zufrieden mit dem Ausgang. Das liegt daran, dass der Roman mehr noch als „Pakt der Könige“ über weite Strecken nicht weiß, in welche Richtung sich die Helden überhaupt entwickeln sollen. Auch der ständige Wechsel zwischen vier bis sechs Handlungsebenen trägt nicht dazu bei, den Eindruck abzuschwächen, es hier nur mit Stückwerk zu tun zu haben, das irgendwie versucht, das Ziel zu erreichen.

Gerade Arekh und Lionor haben viel durchzumachen, verändern sich aber nicht wirklich in eine interessante Richtung, wenn überhaupt. Auch Marikani verblasst zu einer schlichten Nebenfigur, lässt sich von der Prophezeiung mitreißen und kämpft nicht mehr so dagegen an, wie sie es noch vor einer ganzen Weile getan hat. Alles in allem mag die Geschichte zwar actionreich sein und auch ein par persönliche Dramen bieten, sie berühren aber nicht wirklich. Gerade weil die Geschichte recht geradlinig und ohne besondere Wendungen abläuft, bleibt auch der Spannungsbogen sehr niedrig.

Alles in allem hätte die Geschichte vielleicht funktioniert, wenn sie als Szenario für einen Comic gedient hätte – weil die Ereignisse und Charakterentwicklungen nur sehr oberflächlich sind – als Abschluss einer Roman-Trilogie enttäuscht das Buch. Allein das Ende versöhnt ein wenig, weil die Autoren auf ein kitschiges Happy End verzichten.

 

„Volk der Verbannten“ ist leider der wenig überzeugende Abschluss der „Legende von Ayesha“. Das Buch kommt über ein paar nette Ideen und ausdrucksstarke Bilder leider nicht hinaus und ist leider noch vorhersehbarer als seine Vorgänger, so dass allenfalls Fans, die den genauen Abschluss wissen wollen mit ihm zufrieden sind. Allerdings sollten auch sie keine hohen Ansprüche an den Spannungsaufbau der Geschichte und die Entwicklung der Figuren haben.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261543539b386d14
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Buch:

Volk der Verbannten

Reihe: Die Legende von Ayesha, Bd. 3

Autor: Ange Guero

broschiert, 478 Seiten

Penhaligon, München, erschienen Juli 2010

Übersetzung aus dem Französischen von Maike Claußnitzer

Titelbildgestaltung von Hildendesign

ISBN-10: 376453060X

ISBN-13: 978-3764530600

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 04.09.2010, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 09:07, 10935