Rezension von Julia
Meg Cabot wurde durch ihre „Prinzessinnen“-Bücher bekannt, die sogar teilweise verfilmt worden sind. Sie schreibt querbeet einmal Kinderbücher, dann romantische Jugendbücher oder humoristische Belletristik. Ihre Protagonisten haben dabei immer Ecken und Kanten, sind sympathisch und geraten in die unmöglichsten Situationen. So ist es auch in ihrer neuen Serie „Vorhang auf für Allie“, die nun von cbj veröffentlicht wird.
Allie beginnt Verhaltensregeln aufzuschreiben, damit sie diese nicht vergisst und sich auch noch an diese halten kann. Das hat gewisse Vorteile, wie, das man seine Freundinnen nicht verliert, weil man etwas falsches tut. Allies einzige beste Freundin wohnt genau gegenüber und heißt Mary Kay. Das Mädchen ist verwöhnt, möchte das alles nach ihrem Kopf geht und weint immer wieder, wenn alles nicht so läuft, wie sie sich das vorstellt. Allie hat jedoch keine andere Möglichkeit als ihre Zeit mit ihr zu verbringen, da Mary Kay das einzige Mädchen ihres Alters ist, das in der näheren Umgebung wohnt.
Als sich Allie also gerade überlegt, dass sie sich neue Freundinnen suchen sollte, fangen ihre Eltern an von einem Umzug zu sprechen. Die Mutter möchte ein neues Haus, der Vater ist voll dafür, selbst Allies Brüder haben nichts gegen einen Umzug. Nur Allie selbst möchte ihr tolles Zimmer und ihre alte Umgebung behalten. Vor allem wird sie durch den Umzug die Schule wechseln müssen, wovor sie Angst hat. Ihre Eltern haben sogar bereits ein Haus gefunden, das sie gemeinsam mit ihren Kindern ansehen.
Allie ist sofort klar, das es in diesem Haus spuken muss, es ist riesengroß, unheimlich und heruntergekommen, sodass sie nicht verstehen kann, wie man hier freiwillig einziehen können möchte. Das einzige Lockmittel das zu fruchten scheint ist die Aussicht auf eine eigene kleine Katze, die sie zum Umzug bekommen könnte. Doch selbst diese Freude hält nicht sonderlich lange an, als Mary Kay von dem Umzug erfährt, Allie sich verplappert, noch mehr Schüler davon erfahren und die Mädchen der Klasse versuchen Mary Kay und Allie wieder zu versöhnen.
Allie hat inzwischen ihre neuen Nachbarn kennengelernt, zu denen auch ein Mädchen in ihrem Alter gehört, das auf dieselbe Schule gehen wird. Es gefällt ihr bei ihr, Allie kann sich sogar vorstellen, dass sie sich gut mit ihr verstehen würde, doch dann erzählt ihr der Bruder des Mädchens, warum die vorherigen Mieter wirklich ausgezogen sind und plötzlich ist Allies Angst riesengroß.
Allie ist ein nettes, aber ängstliches kleines Mädchen, das sich am liebsten vor allen Problemen verstecken würde. Gelegentlich wirkt sie sehr scharfsinnig und erwachsen, dann bemerkt man aber wieder, dass sie doch nur ein Mädchen ist, das sich davor fürchtet ihre gewohnte Umgebung zu verlassen und sich dann aber doch den neuen Herausforderungen stellt. Immer wieder hat sie verrückte Einfälle, die sie dann auf sehr lustige Art und Weise umsetzt.
Meg Cabot hat hier eine nette und unterhaltsame Geschichte für junge Mädchen gezaubert, die sich in Allie sicherlich wiederfinden können. Es ist schwierig eine beste Freundin zu finden und diese auch zu behalten. Noch schwieriger ist es jedoch echte Freunde von falschen zu unterscheiden, da man soetwas erst lernen muss, selbst wenn das zahlreiche Enttäuschungen nach sich zieht. Durch diese Schule muss auch Allie gehen.
Fortgeführt wird die Geschichte in einem zweiten Band, der zeitgleich mit dem vorliegenden erscheint und Allies neues Leben an der neuen Schule und der ebenfalls neuen Umgebung beschreiben wird. Das Buch ist in sich zwar abgeschlossen, dennoch ist man neugierig auf die Fortsetzung.
Der Stil des Buches ist nett, angenehm und flüssig, sodass man es schnell gelesen hat und gerade junge Mädchen die Geschichte wohl gerne verfolgen.
Alles in allem liegt hier ein netter Mädchenroman vor, der ab acht Jahren sicherlich zu begeistern weiß und entsprechend zu empfehlen ist.