Warcratft: Legends Bd. 1
 
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Warcraft: Legends Bd. 1

Rezension von Christian Endres

 

Während bei Panini die Romane zum beliebt-erfolgreichen PC-Game erscheinen und auch die aktuellen Wildstorm-Titel von Comic-Legende Walter Simonson dort ein Zuhause gefunden haben, setzt man bei Tokyopop auch in Sachen Warcraft auf Manhwa. Kein schlechter Gedanke, wenn man bedenkt, dass insbesondere das phänomenal erfolgreiche MORPG World of Warcraft allerhand visuellen Einflüssen aus Fernost unterliegt und im asiatischen Raum nicht umsonst die meisten Zocker-Abos verkauft werden.

 

Doch was haben Manhwa-Kurzgeschichten aus dem Warcraft-Universum zu bieten? Nun: Listige Schamanen, vom Schicksal gequälte Taurenkrieger, tapfere Bauern, wandelnde Untote, erfinderische Gnome, Amok laufende Trolle, die Rache eines verbitterten Vaters – das sind die reichlich konventionellen Genre-Zutaten der ersten Tokyopop-Anthologie aus Azeroth, der in Schwarzweiß gehaltenen Welt von Warcraft: Legends.

 

Doch trotz aller trivialer Genre-Klischees und -Konventionen stimmt die Mischung der vier Kurzgeschichten. Nicht nur Richard A. Knaak und Jae-Hwan Kim überzeugen diesmal, indem sie zu den Nachwehen ihrer nicht gerade überragenden Sunwell-Trilogie zurückkehren und in Sachen Story ordentlich zulegen. Auch Mike Wellman und Troy Lewter wissen mit ihrer eher geradlinigen Geschichte über den Bauern Halsand und sein tragisches Abenteuer im Kampf gegen das Böse zu gefallen. Als kleine Perle entpuppt sich dann Wie man beliebt und einflussreich wird von Dan Jolley und Carlos Olivares: Darin bleibt es einem Gnomen-Bastler überlassen, eine ganze Ortschaft vor einem tobenden Troll zu retten - eine Episode, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und von beinharten Stereotypen zu einer innovativ-witzigen Pointe wechselt, unterstützt von einem nicht ganz so strengen, düsteren Look. Auch die letzte Story im Taschenbuch folgt reichlich klassischen Pfaden und Mustern, ohne dass das nun allzu störend wäre – einmal mehr grundsolide und traditionell, aber deshalb nicht schlecht oder langweilig.

 

Was solide ist, ist freilich nicht überragend, aber in diesem Fall doch immerhin größtenteils schon gut, kurzweilig und unterhaltsam. Denn dass Franchise-Fantasy-Comics auch nach hinten losgehen können, haben diverse Konkurrenzprodukte zuletzt leider vermehrt bewiesen.

 

Warcraft: Legendes ist also durchaus schmackhafte fantastische Hausmannskost mit einem Hauch Gnomen-Innovation. Trotzdem haben alle Geschichten neben allerhand Action angenehm viel Atmosphäre im Gepäck.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328223839eb6c9186
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Manga:

Warcraft: Legends Bd. 1

Anthologie

Taschenbuch, 192 Seiten

Tokyopop, August 2008

ISBN-10: 386719422X

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.09.2008, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 7296