Adams ursprünglich für tot gehaltene Mutter überzieht die Welt mit Chaosmagie. Damit bedroht sie Obere wie Untere. Notgedrungen nähern sich die Dark-Sigil-Träger und die Rebellen an, um der gemeinsamen Feindin Paroli zu bieten. Gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, erweist sich allerdings als kompliziert. Aber selbst mit den gemeinsamen Kräften fällt es schwer, der Chaosmagie und ihrer Beherrscherin zu widerstehen. Wird man die Welt überhaupt noch vor dem Chaos bewahren können?
Dass Anna Benning die Ereignisse im finalen Band ihrer Urban-Fantasy-Trilogie eskalieren lässt, war natürlich zu erwarten. Standen im 1. Band (Was die Magie verlangt) Raynes Kennenlernen der Mirrorwelt und des Systems der Sigil-Träger und in Band 2 (Wie die Dunkelheit befiehlt) ihre Suche nach einer Möglichkeit, mit Adam zusammen sein zu können, im Blickpunkt, geht es diesmal primär um die Rettung der Welt.
Die anstehenden Veränderungen führen allerdings auch zu zunehmenden Zerwürfnissen innerhalb der Gemeinschaft der Oberen, da manche von ihnen die Gelegenheit für einen persönlichen Machtgewinn ausnutzen möchten. Das von der Autorin gezeichnete Bild der Gesellschaft wird damit deutlich komplexer. Die persönlichen Probleme müssen da (zunächst) in die 2. Reihe treten. Ein Happyend für die beiden Protagonisten scheint allerdings in weite Ferne zu rücken. Dass die Autorin natürlich noch einige Überraschungen in der Hinterhand hat, dürfte wohl keine Überraschung sein. Ohne zu verraten, wie die Geschichte ausgeht, kann man aber abschließend sagen, dass dieses Ende in Band 1 wahrscheinlich niemand vorhergesagt hätte. Insgesamt möchte ich dieses Finale definitiv als den besten Band der Trilogie bezeichnen.