Wenn das Dunkle erwacht von Rhyannon Byrd
Reihe: Primal Instinct, Bd. 2
Rezension von Christel Scheja
„Wenn das Dunkle erwacht“ ist der zweite Roman von Rhyannon Bird aus der „Primal Instinct“-Saga.
Paranormale Wesen leben mitten zwischen den ahnungslosen Menschen und wissen oft selbst nicht einmal genug von ihrem Erbe. Saige Buchanan gehört zu dieser Gruppe und reist seit einigen Jahren durch die Welt. Bisher kennt sie nur ihre besondere Gabe. Wann immer sie einen Gegenstand berührt, erfährt sie dessen Geschichte und Geheimnis. Deshalb lässt sie sich davon leiten und führen, um zu begreifen, was sie und ihre Brüder bedroht und einem davon auch schon das Leben gerettet hat.
Eines Tages tritt in einer schummrigen Kaschemme an den Ufern des Amazonas Michael Quinn in ihr Leben und rettet ihr das Leben. Er enthüllt ihr, dass er ebenfalls ein Gestaltwandler ist und ihre Gabe nicht das einzige ist, was in ihr schlummert.
Saige ist hin- und hergerissen, weil sie nicht weiß, ob sie ihrem mysteriösen Retter wirklich glauben kann. Ist er wirklich nur ausgeschickt worden, um sie zu beschützen, oder aber hat er auch ganz persönliche Gründe sie zu begleiten?
Erschwerend zu der ganzen Sache kommt auch noch, dass sie in seiner Nähe einen immer stärker werdenden sinnlichen Hunger spürt, den sie nur mit ihm stillen möchte.
So bleibt der jungen Frau nichts anderes übrig, als einen verzweifelten Kampf zwischen Verstand, Vorsicht und ungestilltem Begehren zu führen.
Erfahrene Leser können sich denken, dass der Hintergrund der Geschichte nur der Aufhänger ist, um die Protagonisten zusammen zu bringen. Die paranormale Begabung ist ebenso wie die Gefahr, in der Saige schwebt, nur mittel zum Zweck. Denn sehr schnell wird beides beiseitegeschoben um sich ganz dem Spiel zwischen Frau und Mann zu widmen – der aufkeimenden Leidenschaft zwischen Michael Quinn und Saige Buchannan.
Damit die beiden nicht zu schnell im Bett landen, wird erst einmal das Misstrauen zwischen beiden geschürt, um die Spannung zu schüren, dann beginnen sie sich stürmisch zu umkreisen und werden eher durch die äußeren Umstände als sich selbst gestört.
In den Liebesszenen geht die Autorin dann in die vollen. Sie kostet die Lust aus der Sicht beider aus, wenngleich auch die Rollenklischees gewahrt bleiben und sich die unerfahrene Saige in die sicheren Hände des sexuell geübteren Michael begeben darf. Alles in allem wird auch am ende der Status Quo gewahrt – die beiden finden zusammen.
Passend zu dem etwas wilderen Charakter der beiden geht es in der Geschichte auch nicht immer zart besaitet zu, aber auch nicht so actionreich wie in einem Thriller. Immerhin werden die phantastischen Elemente interessant eingesetzt und sind Teil der sexuellen Spannung zwischen den Figuren
Alles in allem bietet „Wenn das Dunkle erwacht“ genau das, was man von einem paranormalen Liebesroman erwartet – einen Hauch von Magie und Abenteuer, erotische Szenen und knisternde Leidenschaft zwischen den zentralen Figuren. Mehr allerdings nicht.
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