Whisper (Autorin: Isabel Abedi)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Whisper von Isabel Abedi

Rezension von Bine Endruteit

 

Noa reist mit ihrer Mutter Kat und deren langjährigem Freund Gilbert in ein kleines, verschlafenes Nest. Kat hat immer wieder neue Affären, darum ist Noa ganz froh darüber, dass Gil schwul ist. So ist er den beiden nämlich schon lange sehr ans Herz gewachsen und gehört wie selbstverständlich dazu, ohne dass ihre Mutter in ihr übliches Muster verfällt und ihn nach kurzer Zeit wieder verlässt. Sie haben in dem winzigen Dorf, in dem sie nun angekommen sind, ein Haus gemietet. Kat ist Schauspielerin und eigentlich leben sie alle in Berlin. Allerdings will Kat mal wieder den ganz normalen Alltag erleben, darum diese Aktion. Das Haus ist einfach eingerichtet und recht verstaubt. Es stand jahrelang leer und benötigt dringend eine Renovierung.

 

Der erste Ausflug in die Kneipe des Dorfes ist seltsam, denn auch hier kennt man die Schauspielerin, da sie oft im Fernsehen zu bewundern ist. Kat kann nicht widerstehen und macht wie immer eine große Show daraus. Noa ist schon jetzt genervt. Die ganze Situation ist ihr eher peinlich. Als sie den jungen David sieht, dessen Familie die Kneipe gehört, wird dieses Gefühl noch verstärkt, denn sie findet ihn sehr anziehend, auch wenn sie gar nicht genau weiß, warum.

 

Bereits am nächsten Tag beginnt die Gruppe, das Haus zu renovieren. Als Hilfe steht ihnen David zur Seite und Noa ist sich nicht sicher, ob sie sich darüber freut oder sich ärgert, denn sie kann ihre Empfindungen für ihr nicht richtig zuordnen. Am Abend spielt Gil, der sich für solche Dinge sehr interessiert, Gläserrücken mit ihnen und erstaunlicherweise kriegen sie wirklich eine Antwort. Als David und Noa alleine weiterspielen, spricht der Geist eines Mädchens mit ihnen, der behauptet, vor 30 Jahren auf dem Dachboden dieses Hausen ermordet worden zu sein. Seltsamerweise ist genau dieser Raum der einzige, der verschlossen ist….

 

Isabel Abedis Roman „Whisper“ hat eine unglaubliche Kraft. Es gelingt ihr von der ersten Seite an, ihre Leser zu fesseln und sie immer wieder mit überraschenden Wendungen zu verblüffen. Die Gefühlswelt von Noa wird sehr lebendig in Szene gesetzt. Man kann sich gut in die Protagonistin hineinversetzen und ihr beim Entdecken der ersten Liebe und auf der Suche nach dem Mörder eines Geistes folgen. Abedi macht auch vor Tabu-Themen wie Vergewaltigung oder Behinderung nicht halt. Diese werden sehr liebevoll und zartfühlend in die Handlung eingebaut, so dass man als Leser ganz selbstverständlich damit umgeht.

 

Besonders gelungen sind einzelne Tagebucheinträge des Geistes, die jedem Kapitel vorangestellt sind. So wird die Erzählung noch geheimnisvoller. Noa selbst wird dieses Buch erst zum Ende der Geschichte entdecken, der Leser ist ihr in seinem Wissen also immer ein wenig voraus.

 

„Whisper“ ist ein Jugendroman, der vor allen Dingen weibliche Leser begeistern wird, aber auch Erwachsenen wird er einige Stunden gelungenen Lesevergnügens bereiten. Die Atmosphäre ist sehr dicht, so dass man sich kaum aus der Geschichte lösen mag. Man wird mitgenommen auf eine faszinierende Mischung aus Abenteuer, Liebesgeschichte und Mystery.

 

Ältere Kommentare:

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042404094499755db0
Platzhalter

Buch:

Whisper

Autorin: Isabel Abedi

Taschenbuch, 280 Seiten

Arena, 2007

 

ISBN-10: 340106116X

ISBN-13: 978-3401061160

 

Erhältlich bei Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 08.02.2007, zuletzt aktualisiert: 08.03.2023 10:01, 3478