Wolfsbruder (Autorin: Michelle Paver; Chronik der dunklen Wälder Bd.1)
 
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Wolfsbruder von Michelle Paver

Reihe: Chronik der dunklen Wälder Bd.1

Rezension von Christoph Weidler

 

Fernab von allen Sippen lebt der zwölfjährige Torak mit seinem Vater in den Wäldern. Eines Tages greift ein Bär seinen Vater an und verletzt ihn tötlich. Noch am Sterbebett nimmt sein Vater Torak das Versprechen ab, den Berg des Weltgeistes zu suchen.

 

Torak verzweifelt fast an dem Tod seines Vaters und hat Angst vor seiner Zukunft welche sich für ihn sehr einsam und kaum zu bewältigen darlegt. Auch die Gefahr durch den Bären ist noch nicht gebannt, scheint die allen Anschein nach dämonische Kreatur ihre Mordsgelüste noch lange nicht gestillt zu haben. Auf einen seiner Streifzüge stößt Torak auf einen Wolfswelpen, dessen gesamtes Rudel von dem Bären getötet wurde. Schnell finden die beiden "Waisen" zueinander und eine tiefe Freunschaft zwischen dem Jungen und dem Wolf entsteht, zumal Torak, aus ihm unbegreiflichen Gründen, die Gebärden und Laute des Wolfes wie seine eigene Sprache versteht. Für beide Freunde beginnt ein Kampf ums Überleben in den Wäldern. Eines Tages werden beide bei der Jagd von Angehörigen des Rabenclans gefangen genommen. Sie behaupten der Wald gehöre ihnen und jeder der hier Jagd und dem Rabenclan nicht angehört begeht einen Diebstahl, welcher mit dem Tod bestraft wird. Sie schleppen Torak und den jungen Wolf in ihr Lager, wo die Stammesführer über ihr weiteres Schicksal entscheiden sollen. Dort erfährt Torak von der Prophezeihung des "Lauschers". Der Lauscher, er kämpft mit Luft und spricht mit der Stille. Sein soll dem Berg sein Herzblut opfern, denn damit wird der Schatten vernichtet.

Ist Torak der Lauscher aus der alten Prophezeihung und ist der Bär der genannte Schatten? Doch selbst wenn, so einfach scheint die Aufgabe nicht zu sein, denn der Lauscher muß bevor er den Berg des Weltgeistes finden kann folgende wichtige Teile finden:

 

Ertrunkene Augen im tiefsten Grund.

Es beißt uralter steinerner Mund.

Dunkelstes Licht ist der kälteste Fund.

 

Torak erinnert sich an das Versprechen, welches er seinem Vater gab und er und der Wolfsjunge fliehen mit Hilfe des Mädchen Renn aus der Gefangenschaft. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise um den Berg des Weltgeistes zu suchen. Einen Berg, den noch niemand gesehen hat, mit Rätseln aus der Prophezeihungen, die unlösbar scheinen und einen allen Anschein nach unbesiegbaren Bären im Nacken den sie töten wollen.

 

Die Autorin Michelle Paver schafft es mit diesem ersten Band "Wolfsbruder" aus ihrer sechsteiligen Reihe "Chronik der dunklen Wälder" den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihrem Atem zu halten. Der Roman ist spannungsgeladen ohne dabei zu überlastet zu wirken und die Mischung aus Mythik, Phantasie und Legenden läßt den Leser tief in eine Welt vor über 6000 Jahre vor unserer Zeit versinken. Geschickt verbindet die Autorin die einzelnen Elemente und bis zur letzten Seite ist es für den Leser unsicher ob der Bär nun wirklich ein Dämon oder "einfach" nur eine wilde Bestie auf Zerstörungstour ist. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, spannend und überzeugt durch seine bildliche Darstellung, schnell ist man als Leser fast körperlich in den tiefen Wäldern von vor über 6000 Jahren "verschwunden". Man bemerkt doch sehr gut die tiefgründige Recherch, welche die Autorin für diesen Roman gemacht hat. Ein Manko hat dieses Buch aber denoch, man muß leider bis 2006 warten bis man begierig den nächsten Band aus dieser Reihe in den Händen halten darf.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420072256541b28a3
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Buch:

Wolfsbruder

Reihe: Chronik der dunklen Wälder Bd.1

Autor: Michelle Paver

Aus dem Englischen von Katharina Orgaß u. Gerald Jung

Verlag: Cbj

Format: Hardcover

ISBN: 3-570-12905-5

Erscheinungsdatum: Februar 2005

Seitenzahl: 283

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Erstellt: 14.08.2005, zuletzt aktualisiert: 19.05.2023 20:12, 949