Mit 7 musste Alka aus einem Versteck beobachten, wie Magier ihre Eltern töteten. Seitdem wächst sie bei einer Rebellengruppe auf, die gegen die Vorherrschaft der Magier kämpft. Dabei war ihr Vater selbst ein Magier, der sich gegen das Regime gestellt hatte – und sie selbst ist auch eine Magierin. Deshalb wird Alka an der Blackwater Academy, der magischen Eliteschule des Reichs, eingeschleust, um das System von innen zu zerstören. Im Direktor erkennt sie den Mörder ihrer Eltern wieder.
Mit Written in Blood setzt Andrew Shvarts eine ungewöhnliche Fantasy-Idee um. Schon das zugrundeliegende Magiesystem ist außergewöhnlich, denn in dieser Welt wird man nicht mit magischen Fähigkeiten geboren. Die Details der magischen Befähigung bleiben aber leider offen. Die Geschichte der Protagonistin wird erst nach und nach in Rückblicken offenbart, womit der Leser zunehmend Einblick in deren charakterliche Hintergründe gewinnt. Dass sie als Magierin von unterdrückten Nichtmagiern erzogen wurde, lässt ihren Blickwinkel natürlich von dem ihrer Mitschüler abweichen. Dieses »Die-wahren-Zusammenhänge-erkennen« bildet einen erheblichen Anteil der Geschichte. Dieser Prozess zusammen mit der Erkenntnis, dass auch nicht alle anderen Schüler das System optimal finden, ergibt eine interessante Handlung. Leider geht dem Autor am Ende etwas die Luft aus, sodass der Leser die Konsequenzen der Ereignisse nur zusammengefasst aus der Erzählung anderer erfährt. Manches wird leider auch gar nicht aufgeklärt.
Ein Negativpunkt dieses Buches stellt leider die deutsche Übersetzung dar. Die Übersetzerin benutzt ständig den immer sehr synthetisch klingenden Begriff »Studierende« statt Studenten. Das stößt besonders auf, weil im englischen Original Gendern natürlich sprachbedingt keine Rolle spielt. Außerdem dürfte hier im Original sehr wahrscheinlich der Begriff »students« benutzt worden sein, wofür ich im vorhandenen Setting eher die Übersetzung »Schüler« als passend empfunden hätte.
Der Autor lässt seine Protagonistin als Ich-Erzählerin agieren.