Zusammenbruch von Irene Salzmann und Thomas Folgmann
Reihe: Rettungskreuzer Ikarus Band 44
Rezension von Christel Scheja
Nach einer etwas längeren Pause ist der vierundvierzigste Band der „Rettungskreuzer Ikarus“- Reihe erschienen. Das Warten hat sich gelohnt, ist die Geschichte doch fast doppelt so lang wie sonst und beleuchtet diesmal Figuren und Orte, die bisher nicht in den Mittelpunkt des Interesses gerückt wurden.
Nachdem Roderick Sentenza und Sonja Di Mersi von dem Wanderlust-Virus geheilt werden konnten, folgen sie mit der Ikarus einem der Trägerschiffe, auf dem die Infizierten einem noch unbekannten Ziel zustreben. Sie haben zwar Kontakt zu einigen Menschen aufnehmen können, die nicht ganz so betroffen sind, scheinen bisher aber noch einen Durchbruch erzielt zu haben. Doch sie kommen einigen interessanten Geheimnissen auf die Spur.
In der bekannten Galaxis kämpfen viele infizierte Welten derzeit ums Überleben. Zwar haben die über 55-jährigen viele Aufgaben übernommen, die früher jüngere ausfüllten, aber sie sind nicht genug, um die Industrie und andere Bereiche aufrecht zu erhalten. Daher konzentrieren sie sich wo sie können auf das Wesentliche – die Betreung der zurückgelassenen Kinder und die Herstellung und Bewahrung von Nahrung. Doch die Erfahreneren unter ihnen wissen, dass es nicht auf Dauer so weitergehen kann.
Um den drohenden Kollaps ganzer Systeme und Reiche aufzuhalten, lässt Sally McLeannane jeden noch so kleinen Hinweis genauer überprüfen. Da der Orden der Schwarzen Flamme die Herausgabe des Serums verweigert, scheint die Behauptung von Holy Spirit Medics ein wirksames Gegenmittel entwickelt zu haben, eine neue Hoffnung zu sein. Doch aus Erfahrung weiß Sally, dass mit der Aussage vorsichtig umzugehen ist.
Aber auch Jason Knight, sowie die Vizeaner Shilla und Pakcheon werden überraschend in das Geschehen miteinbezogen, ohne dass sie es eigentlich geplant hatten...
Der vorliegende Band „Zusammenbruch“ ist randvoll gestopft mit Informationen, aber auch Action und Humor kommen nicht zu kurz. Seien es nun die stimmungsvollen Schilderungen des Lebens auf dem ein oder anderen Planeten, sowie die Wortgefechte zwischen Jason Knight, Skyta und den Vizeanern – es bewegt sich etwas in der Galaxis, und zum ersten Mal werden die unangenehmen Folgen der Abwanderung so vieler Menschen in Szene gesetzt und so das Bild abgerundet, das man von dem Szenario hat.
Eine weitere Facette ist der Profit, den einige aus dem Leid und der Angst der anderen ziehen möchten, die Personen, denen man eigentlich Gier und zwielichtige Geschäft nachsagt werden wieder einmal zu Helden.
Alles in allem ist die Handlung weitestgehend in sich geschlossen, es gibt nur eine Sache, die vermutlich weiter verfolgt werden wird.
Insgesamt ist „Zusammenbruch“ vielleicht kein Schlüsselroman der Serie wohl aber einer der Bände, die das Geschehen in „Rettungskreuzer Ikarus“ erst wirklich rund machen,
Nach oben