Im Schatten des Mondes von Holger M. Pohl
Reihe: Rettungskreuzer Ikarus Band 57
Rezension von Christel Scheja
Mit „Im Schatten des Mondes“ startet ein neuer Mehrteiler in der Serie „Rettungskreuzer Ikarus“. Der Autor ist diesmal Holger M. Pohl, der die Crew um Captain Sentenza in ein neues Abenteuer stürzt.
Eigentlich wäre es ja einmal wieder an der Zeit, sich ein wenig zu entspannen und der Familie zu widmen. Vor allem, da der Haussegen zwischen ihm und Sonja etwas schief hängt. Aber Roderick Sentenza weiß genau, das Notfälle nicht auf solche Dinge Rücksicht nehmen. Doch ist das, was ihm Admiral Nicol N'Guda vom Commonwealth da erzählt, überhaupt ein Notfall? Warum ist es so wichtig, jemanden von der unterentwickelten Welt „Valeran“ zu holen, wenn nur der Verdacht besteht, dass etwas passieren könnte?
Schließlich willigt der Captain der „Ikarus“ doch ein, unter anderem auch um ein paar Praktikanten auszutesten, die seinem Schiff zugeteilt wurden – Svilia Rikas und Dorian Darkwood, die ihre eigenen Macken und Fähigkeiten haben.
Doch schon bei der Ankunft auf „Valeran“ wird deutlich, das hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und mehr hinter dem Auftrag steckt, als zu vermuten war. Und das liegt nicht nur daran, dass hier die Frauen das Sagen haben und in ihrem strengen Matriarchat keinen Widerspruch der Männer dulden …
Holger M. Pohls Auftakt mag der vorangegangenen „Talith“-Trilogie ähneln, da auch hier der Besuch auf einem abgeschiedenen Planeten im Vordergrund zu stehen scheint, aber der Eindruck verfliegt recht schnell, da schon der Auftakt ganz anders ist. Nicht nur der Held, auch die Leser haben das Gefühl, dass die ganze Sache zum Himmel stinkt und der Eindruck verstärkt sich nach und nach immer mehr.
Die Geschichte wird mit einem Augenzwinkern erzählt, so wie es meistens bei Welten ist, in denen die Frauen das Sagen haben, die Handlung wird durch freches kleines Geplänkel zwischen der Crew aufgelockert. Diese werden wie immer ausreichend, aber nicht übermäßig charaktisiert, um die Handlung nicht auszubremsen. Dabei fällt aber auch auf, das die neuen Mitglieder der Mannschaft nicht so eingeführt werden, wie man es erwartet hätte, aber auch dafür gibt es einen Grund, wie man ebenfalls zum Ende hin merkt.
Die Spannung wird kontinuierlich bis zur letzten Seite aufgebaut, die Fragen sind so geschickt verteilt, dass man immer neugieriger wird und beim dem Cliffhanger fast schon enttäuscht aufstöhnt – aber das ist der Sinn der Sache.
Auf jeden Fall bietet „Im Schatten des Mondes“ einen guten Auftakt für den neuen Mehrteiler bei „Rettungskreuzer Ikarus“, weil es dem Autor durchweg gelingt mit viel Humor, einem unterhaltsamen Schreibstil und geschickt verteilten Andeutungen den Mund auf die Fortsetzung wässrig zu machen.
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