Ein Teufelskreis (A Vicious Circle 1)
 
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Ein Teufelskreis

Reihe: A Vicious Circle Band 1

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Auf den ersten Blick führt Shawn Thacker mit Frau und Sohn in den USA ein ganz normales Leben. Doch er hat noch ganz andere Probleme als die rassistischen Vorurteile, denen er wegen seiner dunklen Hautfarbe Mitte des 20. Jahrhunderts ausgesetzt ist. Das hat auch mit dem Geheimnis in seinem Keller zu tun und einem Fluch, der kein Ende zu nehmen scheint. Bald gerät Thackers Welt ins Wanken – wieder einmal …

 

Ein Teufelskreis ist der erste Teil der Trilogie A Vicious Circle, die Mattson Tomlin erdacht hat. Der hatte bereits mit Batman: Die Maske im Spiegel für Aufmerksamkeit im Comicbereich gesorgt und auch beim Film The Batmanam Drehbuch mitgearbeitet. Hier liefert er eine Geschichte, die es in sich hat und bereits im ersten Band zahlreiche Überraschungen und Brüche bietet. So nimmt die beschaulich anmutende Story unerwartet ein rasantes Tempo auf, entwickelt sich in eine völlig andere Richtung und bietet dann auch für Actionfans einiges. Interessenten sollten es dabei tunlichst vermeiden, den Text auf dem Backcover zu lesen, um sich nicht unnötig spoilern zu lassen. Denn so kommen die Wendungen gänzlich unerwartet und können ihre volle Wirkung entfalten. Das ermöglicht es Leserinnen und Lesern, die einzelnen Mosaikteile des Plots Stück für Stück zusammenzusetzen. Das Mosaik ist zwar am Ende des ersten Bandes noch nicht komplett. Doch das, was sich erahnen lässt, macht jedoch richtig Lust auf die Fortsetzung.

 

Für die visuelle Gestaltung ist niemand Geringeres als Lee Bermejo (Batman: Damned) verantwortlich. Der ist für viele Comicfans aktuell einer der absoluten Top-Künstler. Kann der in Italien lebende Zeichner die damit verbundenen hohen Erwartungen erfüllen? Nein! Denn er übertrifft diese sogar noch. Zu Beginn kreiert Bermejo unglaublich realistisch wirkende Panels in Schwarz-Weiß. Hier macht es einfach Spaß, die zahllosen Details zu entdecken – vom minutiös gestalteten Faltenwurf der Kleidung bis zu den kleinen Adern der Protagonisten unter der Haut. Durch das Spiel mit Schatten und Unschärfen steuert Bermejo gezielt die Aufmerksamkeit von Betrachterinnen und Betrachtern. Auch bei der Gestaltung des Panels beweist er seinen Ideenreichtum – etwa wenn die Ausschläge eines EKGs sich wenig später in Panelabgrenzungen verwandeln. Zudem variiert er im Laufe des Bandes seinen Zeichenstil – und zwar nicht, um seine fraglos vorhandene Virtuosität zu beweisen, sondern weil es für die Geschichte Sinn ergibt. Eine Würdigung verdient außerdem das toll komponierte Cover, das ebenfalls aus der Zeichenfeder von Bermejo stammt. Dieses sieht nicht nur gut aus, sondern deutet auch einige Entwicklungen an, verrät jedoch nicht zu viel.

 

Als Sahnehäubchen befindet sich am Ende des Bandes zusätzlich zu einigen Variant-Covern auch noch ein Interview mit Lee Bermejo. Hier erfahren Leserinnen und Leser nicht nur Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte der Graphic Novel und Gründe für die Gestaltung einzelner Passagen. Der Künstler gibt auch einen Ausblick auf das, was noch kommen wird.

Fazit

»A Vicious Circle« Band 1, »Ein Teufelskreis«, verbindet eine spannende und überraschende Story, die sich dem Lesepublikum erst sukzessive erschließt, mit herausragenden und ganz unterschiedlich gestalteten Zeichnungen. Das sollten Comicfans nicht verpassen!

 

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Comic:

Ein Teufelskreis

Reihe: A Vicious Circle Band 1

Original: A Vicious Circle Book, 2024

Autor: Mattson Tomlin

Zeichner: Lee Bermejo

Übersetzerin: Katrin Aust

Album, 60 Seiten

Panini Verlag, 4/2024

 

ISBN-10: 374163820X

ISBN-13: 978-3741638206

 

Erhältlich bei Amazon

 

Kindle-ASIN: B0D4BD9CK9

 

Erhältlich als Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 04.06.2024, zuletzt aktualisiert: 21.09.2024 17:02, 23156