Straßendieb Aladdin (Mena Massoud) macht mit seinem Affen Abu die Straßen von Agrabah unsicher. Dort lernt er eines Tages die Prinzessin Jasmin (Naomi Scott) kennen und verliebt sich in sie. Kein Wunder, dass er um sie gewinnen zu können, auf den einschmeichelnden Plan eines Finsterlings hört …
von Armin Rößler
Der Disney-Konzern scheint wild entschlossen, seine sämtlichen Zeichentrickklassiker nach und nach auch in Realfilm-Varianten auf die Leinwand zu bringen. Zuletzt gab es unter anderem Das Dschungelbuch, Die Schöne und das Biest oder Dumbo zu sehen, mehr oder weniger nahe am Original orientiert. Im Sommer steht Der König der Löwen an, zuvor ist jetzt aber erst einmal Aladdin an der Reihe. Der liefert mit dem fernen Orient, allerlei Magie und der verbotenen Liebe zwischen Straßendieb und Prinzessin eigentlich viel Stoff für ein flottes Abenteuer. Obwohl dafür Regisseur Guy Ritchie (Sherlock Holmes) genau der richtige Mann sein könnte, gibt es den konsequenten Blick durch die Disney-Brille mit jeder Menge Musical-haften Szenen, durchgängig auf Familientauglichkeit getrimmt, lieb und brav statt wirklich spannend inszeniert.
Der kleine Dieb Aladdin (Mena Massoud) stolpert per Zufall ins Leben von Prinzessin Jasmin (Naomi Scott). Deren Vater, der Sultan (Navid Negahban), ahnt nichts von den Intrigen des machthungrigen Großwesirs Dschafar (Marwan Kenzari). Der schnappt sich Aladdin, um aus einer Höhle voller Schätze eine Wunderlampe zu holen. Darin wohnt der Dschinn (Will Smith), mit dessen Macht sich Dschafar zum Sultan aufschwingen wollte, doch der dient zunächst Aladdin.
Ja: »Aladdin« ist lustig-unterhaltsam, schön bunt und definitiv etwas fürs Herz. Typische Disney-Dutzendware eben, die jedes Risiko scheut. Den Schauspielern kann man kaum einen Vorwurf machen, Newcomer Mena Massoud trägt ein ansteckendes Lächeln spazieren, der alte Hase Will Smith ist so lustig wie seit Men in Black nicht mehr, nur Marwan Kenzaris Bösewicht hätte deutlich düsterer ausfallen müssen – was vermutlich nicht ins Schema der Macher gepasst hat. Bester Beleg für die verschenkten Möglichkeiten ist die nervig-anstrengende Musik Marke Disney: zuckersüß orchestriert, Hollywood statt Orient.
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