Crazies (1973)
 
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Crazies (1973)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

Ein Junge versucht seiner jüngeren Schwester angst zu machen, doch plötzlich bekommt er selber Angst: Ein fremder Mann randaliert in der Wohnung und hat alles mit Benzin übergossen. Der Junge erkennt: Der Fremde ist der eigene Vater. Unartikuliert brüllend steckt der Vater das Haus an. Unterdessen weckt die Sirene den Feuerwehrmann David (W. G. McMillan) und seine Frau Judy (Lane Carrol). Zur gleichen Zeit ruft Dr. Watts (Richard France) Judy an, die seine Krankenschwester ist – die Kinder sind gerade eingeliefert worden. Im Krankenhaus angekommen stellt Judy fest, dass zahlreiche Soldaten in weißen Schutzanzügen und mit ABC-Schutzmaske das Gebäude in Beschlag nehmen. Dr. Watts nimmt Judy beiseite, impft sie und erklärt ihr die Lage: Ein gefährlicher Virus ist ausgebrochen und die ganze Stadt steht unter Quarantäne. Sie soll sich eine Dosis Impfstoff nehmen, ihren Mann impfen und sich aus der Stadt schleichen. Judy trifft kurze Zeit später auf David und dessen Kumpel Clank (Harold Wayne Jones), die sie ebenfalls suchten. Die drei werden jedoch sofort von einer Militärstreife aufgegriffen, die sie zu den ebenfalls gefangenen Artie (Richard Liberty) und dessen Tochter Kathie (Lynn Lowry) stecken. Als die Streife wegen des Chaos in der Stadt abgelenkt ist, fliehen die fünf Gefangenen.

George A. Romero zeichnet sich nicht nur für die zentralen Zombiefilme aus, sondern auch für einen zentralen Seuchenkatastrophenfilm. Viele Jahre vor Wolfgang Petersens Outbreak (1995) legte Romero wiederum einen wesentlichen Konflikt fest: Das Militär ist in seiner Hybris für die Entwicklung und das Entweichen eines bakteriologischen Kampfstoffes verantwortlich. Typisch für Romero ist die zwiespältige Figurenzeichnung: Die Protagonisten riskieren das Leben der Gesunden, die Antagonisten sorgen trotz ihrer Unmenschlichkeit für das Wohl der Gemeinschaft. Eine der Stärken des Filmes ist es, dass die Antagonisten nicht per se unmenschlich sind, sondern das System ihnen dieses aufzwingt. So geht auch die Kritik des Filmes gegen das System: Erst schafft es das Problem und dann sorgt es mit seiner Aufgeblasenheit, Entfremdung und Unfähigkeit dafür, dass es unlösbar bleibt. Stilbildend ist ebenfalls die Aufspaltung in verschiedene Handlungsstränge – da sind einerseits die Flüchtenden, andererseits die Soldaten Colonel Peckem (Lloyd Hollar), Major Ryder (Harry Spillman) und deren Untergebene und schließlich noch der Wissenschaftler Dr. Brookmyre (Will Disney), der den Kampfstoff erst entwickelt hat und jetzt fieberhaft nach einem wirksamen Impfstoff sucht. Typisch für Romero sind dann die Symptome der Krankheit: Entweder sterben die Infizierten rasch oder sie mutieren zu rasenden Gewalttätern, plappernden Idioten oder sonstig unangenehmen Menschen. The Crazies ist damit der erste Film einer langen Reihe von Filmen, die wie Zombieapokalypsefilme funktionieren, aber tatsächlich nur Infizierte als Monster verwenden; allerdings werden die Infizierten in den meisten Folgefilmen primitiver und gewalttätiger (also zombiehafter) dargestellt. 28 Days Later ist der bekannteste jener Filme.

 

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Film:

Crazies

Original: The Crazies

Produktion: USA 1973

Regisseur: George A. Romero

Spieldauer: 103 min

 

Darstellerauswahl:

Lane Carroll

Will MacMillan

Harold Wayne Jones

Lloyd Hollar

Lynn Lowry

Richard Liberty


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Erstellt: 23.10.2010, zuletzt aktualisiert: 19.02.2016 13:36, 11125