28 Days Later (2002)
 
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28 Days Later (2002)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

Drei Aktivisten brechen in ein Labor ein, in dem grausige Tierversuche gemacht werden, und befreien einen Affen. Dieser ist mit einem hoch ansteckenden Virus infiziert und greift die Aktivisten augenblicklich mit rasender Wut an. Achtundzwanzig Tage später erwacht Jim (Cillian Murphy) in einem Krankenhaus. Er ist alleine. Niemand ist im Krankenhaus, niemand ist in der Straße, es scheint, als wenn in ganz London niemand ist. War London evakuiert worden? In einer Kirche trifft Jim dann doch auf Menschen. Diese verhalten sich aber sehr seltsam. Jim flüchtet vor ihnen. Als sie ihn beinahe eingeholt haben, kommen ihm zwei Vermummte zur Hilfe – Selena (Naomie Harris) und Mark (Noah Huntley) stecken die Verfolger mit Molotowcocktails in Brand. Sie klären Jim auf: Das ganze Vereinte Königreich ist von Infizierten überschwemmt worden. Sie kommen nachts aus ihren Verstecken und töten oder infizieren alle, derer sie habhaft werden können. In den folgenden Stunden wird Mark getötet, dafür treffen Jim und Selina auf Frank (Brendan Gleeson) und dessen Tochter Hannah (Megan Burns). Frank hat einen Plan: Nahe von Manchester gibt es eine Straßenblockade, deren Einheit Schutz vor Infizierten, ja sogar vor dem Virus selbst verspricht. Mit dem Wagen könnte man in zwei Tagen da sein.

Danny Boyles Film ist zwar im engeren Sinne wiederum kein Zombiefilm, funktioniert aber weitgehend wie einer. So ist die Ausgangssituation dieselbe wie in vielen Zombiefilmen seit Night of the Living Dead: Urplötzlich verwandeln sich normale Menschen in Monster, die zwar untereinander friedlich, gegenüber den übrigen Normalen mörderisch sind; wer einen Angriff verwundet überlebt, verwandelt sich ebenfalls in ein Monster. Zusätzlich hat es bereits den größten Teil der Menschen (zumindest in der relevanten Umgebung) dahingerafft – seit Dawn of the Dead wiederum weitverbreitet. In dieser postapokalyptischen Welt muss nun eine zusammengewürfelte Gruppe um das Überleben kämpfen. Action, Gewalt und Ekel sind die primären Spannungsquellen. In der zweiten Hälfte verschiebt sich die Bedrohung von den Infizierten zu anderen Überlebenden, die an einer speziellen 'Ressource' interessiert sind, über die Jims Gruppe verfügt. Hier findet sich meines Erachtens auch neben den extrem befremdlichen Bildern des menschenleeren Londons die stärkste Szene – der halb nackte und blutüberströmte Jim tötet im Blutrausch einen anderen Überlebenden so brutal, dass es für Selina nicht ersichtlich ist, ob Jim infiziert ist. Hier wird eine Aussage des Films verdeutlicht: Die Raserei ist nichts Fremdes, das mit dem Virus in den Menschen gelangt, sie ist schon vorher in ihm. Das Virus weckt sie nur – das Monster ist der enthemmte Mensch. Insgesamt ist der Film zwar spannend und effektvoll inszeniert, mit vielen Anspielungen, vor allem auf die Filme von Romero, wie die ursprüngliche Zombie-Trilogie, aber auch den 1973 uraufgeführten The Crazies, doch nur selten originell.

 

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Film:

28 Days Later

Original: 28 Days Later

Produktion: UK/F 2002

Regisseur: Danny Boyle

Spieldauer: 113 min

DarstellerInnen:

Cillian Murphy

Naomie Harris

Christopher Eccleston

Megan Burns

Brendan Gleeson

Stuart McQuarrie

Eintrag in der PhilmDB:

28 Days Later


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Erstellt: 24.10.2010, zuletzt aktualisiert: 22.07.2017 17:17, 11149