Re-Animator (1985)
 
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Re-Animator (1985)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

Begleitet von Polizisten klopft eine Schweizer Krankenschwester aufgeregt an die Tür von Dr. Gruber – splitternde Geräusche, die Tür wird aufgebrochen: Der über Gruber kniende Student Herbert West (Jeffrey Combs) lässt eine Spritze fallen. Gruber steht mit blutüberströmtem Gesicht auf, stammelt Unverständliches und dann platzen ihm die Augen aus dem Schädel. Der Miskatonic University-Student Daniel Cain (Bruce Abbott) hat eine glänzende Karriere als Arzt vor sich, eine kluge und schöne Freundin und kommt mit dem Dekan der medizinischen Fakultät Alan Halsey (Robert Samson) gut zu recht. Allerdings ist Halsey eher puritanisch und Cains Freundin ist seine Tochter Megan (Barbara Crampton) – Halsey würde darauf nicht positiv reagieren, also halten die beiden es vor ihm geheim. Außerdem stehen Cains Finanzen auf schwachen Füßen. Daher akzeptiert Cain einen neuen Untermieter – Herbert West. Der macht sich bei Dr. Hall (David Gale) unbeliebt, indem er ihm vorwirft, die Forschung von Dr. Gruber plagiiert zu haben. West ist fest der Ansicht, man könne einen Menschen auch mehr als sechs bis zwölf Minuten nach ihrem Tod reanimieren. Er demonstriert sein Serum Cain, weil es an menschlichen Leichen getestet werden muss und Cain Zugang zur Leichenhalle hat; die Reanimierten reagieren allerdings – eher aggressiv.

Stuart Gordon ist eine spannende Splatter-Komödie gelungen. Dabei setzt er zum einen selbstverständlich auf Ekel-Szenen: Da wird vor Studenten die Kopfhaut einer Leiche mit einem zynischen Spruch vom Medizin-Professor abgezogen und überhaupt dienen viele medizinische Instrumente zum Schaffen von künstlichen Körperöffnungen. Aber diese Szenen werden eher sparsam verwendet, was ihre Wirkung noch steigert. Mehr Zeit verwendet der Regisseur für die Charakterzeichnungen und die Dramaturgie. Die Figuren werden zwar mit groben Linien gezeichnet, doch die wichtigen Figuren werden von plausiblen internen Spannungen hin und her gerissen, was bei Cain am ausgeprägtesten ist. So ist der Film eben kein simpler Kampf ums Überleben, sondern auch um die Freundin, die öffentliche Anerkennung und die Moral. Flott und gut getimt baut sich schnell Spannung auf, die schließlich im Chaos enden muss. Die komischen Elemente liegen im Humor der Figuren, der sich vor allem in Dialogen ausdrückt, und einigen grotesken Szenen begründet. Die Zombies sind wieder bloße Handlanger, auch wenn sie von einem grenzenlosen Zorn erfüllt sind; hierin erinnern sie an die Zombies aus Nächte des Grauens. In vereinzelten Momenten können die Zombies sich allerdings an ihr Leben erinnern. Die oberflächliche Nähe zum Cthulhu-Mythos ist noch zu erwähnen – der Film basiert auf H. P. Lovecrafts Kurzgeschichte Herbert West – der Wiedererwecker.

 

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Film:

Re-Animator

Original: Re-Animator

Produktion: USA 1985

Regisseur: Stuart Gordon

Spieldauer: 105 min

 

Darstellerauswahl:

Jeffrey Combs

Bruce Abbott

Barbara Crampton

David Gale

Robert Sampson

Gerry Black


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Erstellt: 24.10.2010, zuletzt aktualisiert: 24.10.2019 11:06, 11143