Shaun of the Dead (2004)
 
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Shaun of the Dead (2004)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

Shaun (Simon Pegg) hat eine Auseinandersetzung mit seiner Freundin Liz (Kate Ashfield): Sie möchte mehr Zeit mit Shaun verbringen, sie will etwas erleben, statt nur mit ihm und seinem Mitbewohner Ed (Nick Frost) im Pup Winchester abzuhängen. Liz' Mitbewohner Dianne (Lucy Davis) und David (Dylan Moran) pflichten ihr bei. Shaun verspricht, dass alles besser wird. Gleich morgen lädt er sie in ein schickes Restaurant ein. Doch der Tag verläuft chaotisch: Ein Mitbewohner macht Stress, weil Ed keine Miete zahlt. Shauns Boss ist krank, und so muss er den Laden schmeißen – seine Mitarbeiter respektieren ihn nicht, weil er mit 29 immer noch jobbt. Zu guter Letzt vergisst er, im Restaurant zu reservieren – Liz macht Schluss. Nach einer durchzechten Nacht mit Ed bemerkt er ein seltsames Mädchen im Garten. Er versucht, sie wegzuschicken, doch sie greift ihn an. Als noch ein weiterer Kerl hinzukommt, wird Shaun und Ed der Ernst der Lage klar: Man flüchtet ins Haus. In den Nachrichten heißt es, man soll das Haus nicht verlassen, weil kranke Menschen Amok laufen. Da ruft Shauns Mom Barbara (Penelope Wilton) an: Ihr Mann (und Shauns Stiefvater) Philip (Bill Nighy) wurde gebissen. Shaun fasst einen Plan: Zu Mom, dann zu Liz und beide retten, indem man sie ins Winchester bringt – wenn da nur nicht die vielen Zombies wären.

Edgar Wright hat wiederum eine Zombie-Komödie gedreht, doch er tritt nicht in die Fußstapfen von Jacksons Braindead – statt grotesk überzogenem Splatter und Slapstick, setzt er auf Sitcom, besonders in der sozialen Interaktion. Damit wird eine ganz neue Richtung der Zombie-Komödie eingeschlagen. Diese Form des Humors, die sich vor allem in gewitzten Dialogen manifestiert, findet sich zwar gelegentlich in verschiedenen Zombie-Filmen, wie den späteren Romero-Filmen, doch sie war nie ein tragendes Element. Sie spielt sich in gängigen Problembeziehungen ab: Da ist zum einen die Freundin, die mehr Aufmerksamkeit will, da ist der alte Kumpel, der alle coolen Leute vergrault, da ist die zuckersüße Mutter, der abweisende Stiefvater und allerlei Leute, die mehr oder minder deutlich darauf hinweisen, dass Shaun ein Loser ist. Mit den Zombies kommen einige groteske Momente hinzu, die allerdings nur selten auf überzogener Gewalt beruhen. Auch hier wird mehr Wert auf das seltsame Verhalten gelegt: Etwa Shauns ungläubiges Gesicht, als ein Passant versucht Tauben zu fressen, Shauns nicht bemerken von blutigen Türen nach der durchzechten Nacht und überhaupt das ignorieren von Zombies, als lästige Menschen. Als dann die Gefahr der Zombies endlich klar wird, kommen noch direkte Bedrohungen und Action hinzu. Hier nutzt der Film dann auch klassischen Slapstick. Es sind besonders die liebenswerten Figuren, die den Humor tragen; es sind Loser, die nie über sich hinauswachsen, egal, wie sehr sie es versuchen. Bei dem Titel bleiben Anspielungen nicht aus: Diese gehen in erster Linie an die verschiedenen Romero-Filme, aber auch an Boyles 28 Days Later oder an Raimis Tanz der Teufel. Letztlich ist noch die clevere Inszenierung zu erwähnen, die zahllose doppeldeutige Vorausdeutungen gibt – die Figuren geben irgendwelche Textbausteine des Alltagsdiskurses von sich, doch der Zuschauer erkennt den 'versteckten' Sinn: Kollege Ash hat keine Zeit und so muss wohl Shaun den Laden schmeißen. Romero war von diesem Film sehr beeindruckt – er gab seinerseits Simon Pegg und Edgar Wright kleine Cameo-Auftritte in seinem Land of the Dead.

 

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Film:

Shaun of the Dead

Original: Shaun of the Dead

Produktion: F/UK 2004

Regisseur: Edgar Wright

Spieldauer: 95 min

 

Darstellerauswahl:

Simon Pegg

Kate Ashfield

Nick Frost

Lucy Davis

Dylan Moran

Bill Nighy

 


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Erstellt: 22.10.2010, zuletzt aktualisiert: 21.02.2015 09:42, 11115