Baresch, Martin (Autor)
 
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Baresch, Martin (Autor)

Biographie

 

Martin Baresch wurde 1954 als Martin Eisele geboren.

 

Martin Baresch heißt rechtsverbindlich seit 1995 so, davor schrieb er sich unter seinem Geburtsnamen schon in jungen Jahren in die Riege deutscher Bestseller-Autoren. Am Anfang stand auch bei ihm die Fließbandarbeit für Zeitschriften-»Kurzromane« und Heftromane für Kelter, Pabel, VPM, schließlich Bastei, quer durch alle Genres. In rund zwölf Jahren veröffentlichte er mehr als 600 Romane, zum Teil, wie in Wikipedia nachzulesen, unter den Pseudonymen befreundeter Autoren.

Das Lexikon der Fantasy-Literatur vermerkt dazu: »(…) verkaufte mit 17 seinen ersten Roman und war in den folgenden Jahren aus der deutschen Heftromanszene nicht mehr wegzudenken.«

 

Der Autor, der damals wie heute selten Interviews gibt, meinte, auf seine Produktivität angesprochen, in einem dreiteiligen – sehr lesenswerten! – Interview auf zauberspiegel-online, er sei eben »gern viele«. Möglich, dass er das Wort »vielseitig« absichtlich mied. Genau das kann man ihm jedoch bescheinigen: Eine bemerkenswerte Vielseitigkeit, die nur durch Belesenheit und Fleiß (= keine Scheu vor Überarbeiten) erklärbar wird.

 

Als Ryder Delgado und Headwriter der Bastei-Gruselserie Damona King wurde er einem größeren Lesepublikum bekannt, das bis heute seine Phantasie und die filmreifen Actionszenen lobt (nachzulesen in den Kommentaren zum genannten Interview). Jerry Cotton schrieb er da schon längst. Bald schon lieferte er auch Romane für John Sinclair, stieg dann allerdings wegen Drehbuchaufträgen, u. a. für den Tatort, aus, wie er auch im o. g. Interview ausführte. Parallel arbeitete er ab 1976 zudem als Buchübersetzer für Verlage wie Droemer-Knaur, Moewig und bald auch für Bastei-Lübbe, Goldmann, Luchterhand. Sein Werkverzeichnis auf Wikipedia listet neben unzähligen eigenen Titeln fast hundert übersetzte Bücher, vor allem Fantasy und Science-Fantasy, ab und zu Horror (C. A. Smith, James Herbert, Joe Donnelly. Erfasst dürften aber nur diejenigen unter seinen »offiziell eingestandenen« Namen sein.

 

1984 veröffentlichte Eisele-Baresch mit Camelon »die erste deutsche Jugend-Fantasyserie« (Verlagswerbung) und landete für den Pelikan Verlag die neben TKKG erfolgreichste Jugendbuchserie dieses Verlags. Allein die ersten drei Bände verkauften innerhalb weniger Monate drei Auflagen, im Laufe von knapp zwei Jahren wurden es bis zu 15. »Camelon«-Merchandise flutete die Schreibwarenläden, über die Pelikan bevorzugt vertrieb. Das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels widmete Eisele-Baresch in der No.39/17.05.1984 folgerichtig ein Portrait und nannte ihn fortan »Erfolgsschreiber«. Der Riesenerfolg ließ den Buchhandel einlenken, »Camelon« war nun auch hier präsent.

 

In einem Autoren-Portrait in der zur auflagenstarken »Südwestpresse« gehörenden Neuen Württembergischen Zeitung am 20. August 2021 (eingesehen online via »press reader«) anlässlich der Veröffentlichung des Hardcovers Kleiner Sohn des Unsichtbaren Volkes (2021, Gloryboards) wird erwähnt, dass Pelikan Eisele-Baresch allein für den »Camelon«-Sondertitel Gefahr an der Einhornquelle (1984/1985) als »Tramp-Büchlein« eine heute nicht mehr vorstellbare Start-Auflage von 150.000 Exemplaren vertraglich garantierte.

 

Ebenfalls 1984 legte der Autor für die renommierte Reihe Heyne SF schon den Klima-Thriller Das Arche Noah-Prinzip zu Roland Emmerichs Kinodebüt vor, eindeutig Basis und Beginn einer Freundschaft und engen Zusammenarbeit auch bei Projektentwicklungen dieser beiden. In der Folge schrieb Eisele-Baresch offiziell für sämtliche in Emmerichs »Anfangsphase« in Deutschland entstandenen Kinohits die damals äußerst beliebten und erfolgreichen Romane zum Film: Joey – wir werden uns alle wiedersehen. Eine Geistergeschichte (1985), Hollywood Monster (1987), Moon 44 (1990); alle für Bastei-Lübbe. Längst ist bekannt, dass er bei »Moon 44« auch am Treatment mitarbeitete.

 

Von Eye of the Storm, 1991 bei Bastei-Lübbe im TB veröffentlicht, erschien 2019 erstmals ungekürzt und umfänglich erweitert der erste Teil einer Trilogie unter dem Titel Sturmbringer: Seelenriss bei thrillkult als E-Book. Paperback und gebundene Ausgabe sind nach Auskunft des Verlags in Vorbereitung, ebenso wie die E-Book-Ausgaben von Band 2 und 3 der Trilogie.

 

1986 gab es mit B.B. Hiller eine weitere überraschende Eisele-Baresch-Inkarnation, als das Buch zu den ersten beiden Teilen der Filmreihe Karate Kid präsentiert wurde. Den späteren Emmerich-Kinowelterfolg Stargate entwickelte Eisele-Baresch 1985/1986 unter dem Arbeitstitel Nekropol mit. In Cannes wurde mit ihm als Drehbuchautor geworben. Realisiert werden konnte der spätere Blockbuster erst in Amerika.

 

SF-Herausgeber H. J. Alpers bescheinigte Eisele-Baresch schon im Science Fiction Almanach 1986, »die wohl bemerkenswerteste Karriere unter den deutschen SF- und Fantasy-Autoren gemacht« zu haben.

 

Ernste Gesundheitsprobleme und eine jahrelange Ärzteodyssee bremsten den Workaholic ab Mitte der Neunzigerjahre allerdings aus. Projekte wie die Der Feuerstern für die von Kai Meyer konzipierte Nibelungen-Reihe des Econ Verlags, erschienen nicht. Einem von Max Ahrens auf www.thrillkult.de veröffentlichten Portrait des Autors zufolge fiel auch eine epische Fantasy-Hardcover-Trilogie bei Edition Weitbrecht / Thienemann der Erkrankung des Autors zum Opfer. Allen angehenden Autor*Innen kann dieser verlagskritische Beitrag nur wärmstens empfohlen werden.

 

Erst nach einer 2005 wohl fast zu spät vorgenommenen Gehirntumor-OP, Chemo- und Radiotherapie kann Baresch sein Leben wieder in die eigenen Hände nehmen, wie er bedrückend sachlich und selbstironisch gleichermaßen auf zauberspiegel-online erzählt.

 

Seit dieser OP scheinen Schreiben und Veröffentlichen einen anderen Stellenwert für ihn einzunehmen als in seiner Workaholic-Phase. Mehrere Kommentare zum Interview erinnern an einen Spruch, der über Clint Eastwood kursiert: »Der ist alt und cool, der macht jetzt einfach das, was ihm Spaß macht.«

 

Als Ghostwriter mit geschlossenem Pseudonym schreibt er zumindest für die eine oder andere Filmproduktion (zitiert nach Stadtmagazin Koi, No. 140/Januar 2022, Artikel Der schwäbische Hollywood-Autor eingesehen online am 10.02.22).

 

Unter richtigem Namen schreibt und realisiert Martin Baresch »Lieblingsprojekte« (Sherlock Holmes-Reihe Die Geheimen Kriminalfälle oder die Alternativwelt-Thrillerserie The Cleaner) »in aller Ruhe« mit kleineren Verlagen wie thrillkult (an dem er laut Homepage-Impressum auch beteiligt ist. Dort findet sich unter dem vielsagenden Titel Writer’s Work Life-Balance auch ein launiger Blog des Autors).

 

Pseudonyme: Ryder Delgado, B.B. Hiller und Emma Haug.

 

Verfasserin der Biographie: Doris Adamzyk

 

Bibliographie

ohne Anspruch auf Vollständigkeit

 

Kleiner Sohn des Unsichtbaren Volkes

Cover und Illustrationen: Lars Vollbrecht

Selbstverlag, 29. März 2021

Taschenbuch, 110 Seiten

ISBN-13: 979-8729432387

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-ASIN: B091P2D9C8

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

 

Der Zauberzirkus

Phantastisch spannende Abenteuer

Cover und Illustrationen: Lars Vollbrecht

Selbstverlag, 2. Dezember 2021

Taschenbuch, 189 Seiten

ISBN-13: 979-8778003316

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-ASIN: B09P7CDV6W

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

 

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Erstellt: 05.06.2021, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:53, 19806