Batman/Hellboy/Starman (Hellboy Bd. 3)
 
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Batman/Hellboy/Starman

Reihe: Hellboy Bd. 3

Rezension von Christian Endres

 

Wenn es in der Welt der bunten Bilder zu einem Crossover kommt und ein Held den anderen trifft, dann ruft das bei mir einerseits immer große Erwartungen, andererseits aber auch große Skepsis hervor, da ich schon einige sehr gute, aber auch einige eher mittelmäßige – um nicht zu sagen grottenschlechte – Crossover diverser Helden und Verlage gelesen habe. In diesem Band nun trifft Hellboy gleich in zwei Geschichten auf andere mehr oder weniger bekannte Helden: In der ersten Story auf Batman und Starman, und in der zweiten Geschichte auf die geisterhafte schöne Ghost ...

 

Die erste Geschichte dieses Sammelbandes – Batman/Hellboy/Starman – beginnt so, wie ein Crossover, bei dem Bruce Wayne alias Batman beteiligt ist, einfach beginnen muss: Mit einer rasanten Verfolgungsjagd über die Dächer von Gotham City und einem Schlagabtausch zwischen dem dunklen Ritter und seinem stets grinsenden Erzfeind, dem Joker. Anschließend entführen aber auch schon ein paar schurkische Nazis auf einer wissenschaftlichen Tagung einen Physiker und Astronomen, mit dessen Hilfe sie in ihrem Geheimversteck im südamerikanischen Dschungel die Weltherrschaft erringen wollen, und ehe Batman sich versieht, hat er in seiner Heimatstadt einen Kumpanen an der Seite, der mit ihm die Spur der Nazis bis zu einem abgeschiedenen Flughafen in Gotham verfolgt: Hellboy. Da Batman sich nach Hälfte der Hatz jedoch verabschiedet und seinen Verpflichtungen gegenüber Gotham City, das von einer Gewaltwelle des Jokers überflutet wird, nachkommen muss, bleiben nur noch Hellboy und der mittlerweile hinzugestoßene Starman übrig, um die Pläne der Nazis zu vereilten und Starmans Vater aus den Klauen der so genannten Ritter des Oktober zu befreien ...

 

In der zweiten Story – Hellboy/Ghost – begleiten wir Hellboy nach Arcadia City, einen Schmelztiegel des organisierten Verbrechens, der Gewalt und des Blutes – und damit auch unruhiger Geister von brutal ermordeten Männern und Frauen. Ghost, eine schöne, zwischen Leben und Tod gefangene Heldin mit zwei 45er Automatikpistolen, stellt sich im Laufe von Hellboys Ermittlungen gegen den Höllenjungen, da die Aussicht auf ewigen Frieden sie gegen den Ermittler im Auftrag der B. U. A. P. vorgehen lässt. Bald muss Ghost jedoch erkennen, dass Hellboy nicht der eigentliche Feind ist, und dass auch in der Geisterwelt Lug und Trug an der Tagesordnung stehen und man auch längst nach dem Leben noch allzu leicht getäuscht und betrogen werden kann ...

 

Das Crossover zwischen Mignolas Hellboy, Bob Kanes Batman und James Robinsons Starman schrieb Starman-Schöpfer Robinson selbst, während Mike Mignola die Zeichnungen beisteuerte. Die zweite Story des Bandes fertigte Scott Benefiel nach Skizzen und groben Layoutentwürfen Mignolas – der sich hier vor allem um die Story und die grobe Szeneneinteilung samt des typischen Hellboy-Flairs kümmerte. Das Artwork leidet darunter jedenfalls nicht, doch gefällt mir Mignolas Batman aus Teil eins des Bandes in manchen Einstellungen nicht ganz so gut und kommt für mich etwas ungewohnt daher.

 

Die Aufmachung des Bandes, der auch bei geringerer Seitenstärke gut im robusten Hardcover-Format aufgehoben ist, wirkt wieder sehr edel und von vorn bis hinten sorgfältig gestylt. Diesmal hat man dem Leser eine kleine Skizzengalerie Mike Mignolas mit ein paar der Vorzeichnungen für Scott Benefiel sowie die fast schon zum Standard gehörenden Pin-Ups deutscher Künstler spendiert. Auf ein Vorwort wurde leider verzichtet – was sich bei einem Crossover vielleicht angeboten hätte, da es den Leser schon irgendwie interessiert, wie es denn zu Stande gekommen ist, ob es schwierig war, und so weiter und so fort.

 

Fazit: Die beiden Crossover sind zwar ganz nett und haben durchaus ihre starken Momente, doch hat mich keine der beiden Geschichten nun wirklich vom Hocker gehauen. Was der zweite Teil des Bandes zu viel an Mystik hat, das hat der erste zu wenig, und so ist dieses gerade einmal 120 Seiten starke Büchlein für mich ein bestenfalls solid-durchschnittliches Hellboy-Comic, das mich nur in wenigen Szenen begeistert konnte und keinen Vergleich zu den restlichen Bänden der Reihe bietet und deutlich hinter diesen Abenteuern des Höllenjungen und Mignolas Möglichkeiten im Allgemeinen zurück bleibt.

 

Lediglich die trockenen Dialoge zwischen den beiden Haudegen Batman und Hellboy, die anfangs nur schwer miteinander warm werden, und die wieder einmal schöne Aufmachung der deutschen Ausgabe bieten wirklich Grund zur Freude, so dass sich mir ehrlich gesagt die Frage aufdrängt, ob Hellboy tatsächlich für Crossover dieser Art geeignet ist, oder ob diese Serie mit dem Konzept der übrigen Bände nicht doch besser fährt ...

 

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240501232938fd16eb42
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Comic:

Batman/Hellboy/Starman

Reihe: Hellboy Bd. 3

Autor: Mike Mignola u. a.

Verlag: Cross Cult

Format: Hardcover

Sprache: Deutsch

ISBN-Code: 3936480036

Anzahl Seiten: 120

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 08.10.2005, zuletzt aktualisiert: 22.04.2024 08:22, 1329