Der Klappentext zeigt wichtige Bereiche des Inhalts auf, dennoch sollen diese um einige Aspekte erweitert werden.
Der Protagonist Constantin ist Spieleentwickler, der nach einer halbjährigen Unterbrechung wieder zurück ins Business kommt. Seine Kollegin Aamania zeigt ihm den Prototypen eines neuen Multiplayergames, das nicht mehr auf die Darstellung und das Gameplay rund um Krieg setzt, sondern auf eine Adventure-Erfahrung. Er lässt sich den Alpha-Prototypen zeigen. Damit wird eine Folge von Ereignissen in Gang gesetzt, welche auf mehreren Ebenen die Psyche von Constantin stark belasten.
Es ist auffällig, dass die Konzeption der Novelle im Gamingbereich auf den Erfahrungen der Leser aufbaut. Wer schon einmal im Multiplayerbereich unterwegs war, wird sich daher schnell zurechtfinden. Allerdings erzählt Woitkowski nicht alle Details aus, so dass manche Leser sich in einigen Szenen schwertun, sich zurechtzufinden. Es spricht aber für die sprachlichen Fähigkeiten des Autors, dass er immer wieder die Fäden in der Hand behält und die Leser auf den Weg zurückführt.
Mehrere Ebenen im Blick zu behalten, ist nicht einfach. Doch das gelingt Woitkowski mit Bravour. Seine Novelle hat Tiefe und fordert den Leser heraus. Der Weg in die Tiefe war schon immer in der Phantastik auch ein Weg in das eigene Unbewusste, in die verborgenen Träume, Sehnsüchte, Psychosen. Auch in »Below The Deep: Tief unten« gestaltet sich das auf diese Weise. Die persönlichen Hintergründe des Protagonisten Constantin sind mehrdimensional. Hier verweben sich Spielerfahrungen und eventuell vorhandene persönliche Traumata zu einem Gewirk, das reizvoll in seiner Mehrdeutigkeit ist.