Below The Deep: Tief unten (Autor: Felix Woitkowski)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Below The Deep: Tief unten von Felix Woitkowski

Rezension von Cronn

 

Um im deutschsprachigen Raum der Novellenform zu frönen, benötigt es einiges an schriftstellerischem und verlegerischem Mut. Es gibt nur wenige Autoren, die es wagen, einzelne Novellen in dem Taschenbuchformat zu publizieren und noch weniger Verlage, die dies möglich machen.

 

Es ist daher umso erfreulicher, dass mit Felix Woitkowski und dem Whitetrain Verlag zwei zusammenkommen, die eben das tun: Eine Novelle in Buchform pressen.

 

Der Autor ist kein Unbekannter in der deutschsprachigen Phantastikszene. Seine profunde Kenntnis des Phantastikgenres hat er bereits in diversen Publikationen unter Beweis gestellt. Mit Below The Deep: Tief unten zeigt er sich als Autor, der das Spiel mit verschiedenen Ebenen ebenfalls beherrscht.

 

Doch bevor die Novelle eingehender untersucht wird, soll ein knapper Abriss des Klappentextes den Inhalt paraphrasieren.

Verlagsinfo

Ein Spieleentwickler, der sein Werk nicht mehr versteht. Ein Schiff auf hoher See, vor dem das Wasser flieht. Eine Expedition im Niemandsland, die nur eine Richtung kennt. Was mag es sein, das dort in der Tiefe für sie liegt?

Rezension

Der Klappentext zeigt wichtige Bereiche des Inhalts auf, dennoch sollen diese um einige Aspekte erweitert werden.

 

Der Protagonist Constantin ist Spieleentwickler, der nach einer halbjährigen Unterbrechung wieder zurück ins Business kommt. Seine Kollegin Aamania zeigt ihm den Prototypen eines neuen Multiplayergames, das nicht mehr auf die Darstellung und das Gameplay rund um Krieg setzt, sondern auf eine Adventure-Erfahrung. Er lässt sich den Alpha-Prototypen zeigen. Damit wird eine Folge von Ereignissen in Gang gesetzt, welche auf mehreren Ebenen die Psyche von Constantin stark belasten.

 

Es ist auffällig, dass die Konzeption der Novelle im Gamingbereich auf den Erfahrungen der Leser aufbaut. Wer schon einmal im Multiplayerbereich unterwegs war, wird sich daher schnell zurechtfinden. Allerdings erzählt Woitkowski nicht alle Details aus, so dass manche Leser sich in einigen Szenen schwertun, sich zurechtzufinden. Es spricht aber für die sprachlichen Fähigkeiten des Autors, dass er immer wieder die Fäden in der Hand behält und die Leser auf den Weg zurückführt.

 

Mehrere Ebenen im Blick zu behalten, ist nicht einfach. Doch das gelingt Woitkowski mit Bravour. Seine Novelle hat Tiefe und fordert den Leser heraus. Der Weg in die Tiefe war schon immer in der Phantastik auch ein Weg in das eigene Unbewusste, in die verborgenen Träume, Sehnsüchte, Psychosen. Auch in »Below The Deep: Tief unten« gestaltet sich das auf diese Weise. Die persönlichen Hintergründe des Protagonisten Constantin sind mehrdimensional. Hier verweben sich Spielerfahrungen und eventuell vorhandene persönliche Traumata zu einem Gewirk, das reizvoll in seiner Mehrdeutigkeit ist.

Fazit

Felix Woitkowski ist mit »Below The Deep: Tief unten« eine sehr durchdachte Novelle gelungen, die zwar nicht in allen Details auserzählt wird, aber immer wieder den Leser herausfordert und intelligent unterhält.

Platzhalter

Buch:

Below The Deep: Tief unten

Autor: Felix Woitkowski

Taschenbuch, 83 Seiten

Whitetrain, 12. April 2024

Cover: Peter Mordio

 

ISBN-13: 979-8322691167

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0D1KWVMPN

 

Erhältlich bei: AmazonKindle-Edition


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 24.05.2024, zuletzt aktualisiert: 24.05.2024 19:15, 23120