Zusammen mit Jett und anderen konnte Nova in ihren Dachgarten zurückkehren. Doch der Nebel steigt, und auch hier wird es nicht mehr lange sicher sein. Außerdem müssen sie den Gärtner stoppen, bevor ein Großteil der Bevölkerung Solartopias von diesem zum Sterben verdammt wird. Deshalb müssen sie zurück, um allen zu beweisen, dass der Gärtner ein falsches Spiel spielt. Das Problem ist nur, dass sie in Solartopia als Terroristen gesucht werden.
Im Abschluss ihrer Jugend-Abenteuer-Öko-Thriller-Dilogie wirkt Victoria Humes 16-jährige Protagonistin Nova gereifter, was auch daran liegen dürfte, dass sie jetzt im Gegensatz zur Ausgangslage in Band 1 (Am Anfang der Welt) echte Freunde beziehungsweise Mitkämpfer an ihrer Seite hat. Einen Finn braucht sie nicht mehr.
Nach dem Auftakt in Turris verlagert sich die Handlung schnell wieder nach Solartopia, wo Nova die Hauptlast bei der Beweissuche zufällt. Das bietet ihr und dem Leser neue Einblicke in das wahre Leben in der Stadt. Und das erweist sich zunehmend als weitaus weniger utopisch-paradisisch, als es zunächst erschien. Zum Finale hin wird die Handlung immer schneller, bis der Showdown dann überraschend kurz und unkompliziert vonstattengeht.
Die sich in Band 1 anbahnende Romanze zwischen Nova und Jett wird kaum noch thematisiert. Die Handlung der Dilogie als Ganzes funktioniert gut und bietet einen ›runden‹ Lesegenuss. Das Ende, das durch ein Kapitel mit Epilog-Charakter abgeschlossen wird, macht eine Fortsetzung unwahrscheinlich.
Natürlich dienen die Protagonisten der Autorin auch in diesem Band wieder als Ich-Erzählerin. Wie schon beim 1. Band muss ich aber auch hier wieder das Gender-Deutsch der Übersetzung kritisieren. Wo im Original mit Sicherheit einfach teachers steht, macht die Übersetzung daraus ständig Lehrerinnen und Lehrer, statt es einfach mit Lehrer zu übersetzen. Auch ist ständig von Schülerinnen und Schülern, Bewohnerinnen und Bewohnern oder Absolventinnen und Absolventen die Rede, obwohl in allen Fällen aus dem Zusammenhang für mich klar wäre, dass in diesen Fällen auch weibliche Schüler, Bewohner, Absolventen dabei sind. Das stört den Lesefluss leider deutlich.