Blood (BR; Horror; FSK 16)
 
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Blood

Filmritik von Cronn

 

Der Vampirmythos hat unzählige filmische Adaptionen erfahren. Angefangen von Vampyr über Nosferatu, Dracula bis hin zu ungewöhnlichen Versionen, wie So finster die Nacht. Immer wieder gelang es den Regisseuren dem alten Stoff neue Facetten abzugewinnen. Aber nicht immer schaffen es die Filmemacher, alte Klischees zu umschiffen und liefern dann Versionen ab, die nicht überzeugen.

 

Nun hat Brad Anderson einen Film vorgelegt, der sich bemüht, dem Vampirmythos neue Aspekte zu entlocken. Wie gelungen das ist, das soll die nachfolgende Rezension aufzeigen.

Verlagsinfo

Nach der Trennung von ihrem Ehemann (Skeet Ulrich) zieht die Krankenschwester Jess (Michelle Monaghan) mit ihrer Tochter Tyler und ihrem kleinen Sohn Owen in ein altes Bauernhaus auf dem Land. Kurz nach ihrer Ankunft entwischt Owens Hund in den Wald und kehrt Tage später blutüberströmt und vermeintlich tollwütig zurück. Als er Owen angreift und beißt, verändert sich das Wesen des Kindes zunehmend und er benötigt frisches Blut, um zu überleben. Seine Mutter muss sich entscheiden, wie weit sie geht, um den Blutdurst zu stillen …

Kritik

Der Regisseur Brad Anderson wurde bekannt durch ernstzunehmende Horrorfilme, die auch dramatischen Tiefgang aufweisen. Sowohl Session 9 als auch The Machinist können hier als Belege angeführt haben.

 

Und auch bei Blood bleibt er seinem inszenatorischen Stil treu. Schon die erste Einstellung von einem weißen, abgestorbenen Baum zeigt dies. Brad Anderson setzt seine Themen klar und kompromisslos um. Auch im Fall von »Blood«. Hier ist der Vampirmythos lediglich die Voraussetzung dafür, um zu zeigen, wie weit eine Mutter für ihr Kind zu gehen bereit ist.

 

Mit Michelle Monaghan hat er eine hervorragende Darstellerin gefunden, die es auch riskiert, ihre schauspielerische Leistung in die Waagschale zu werfen. Und dennoch könnte sie noch eine Schippe drauflegen, wenn es um die überzeugende Darstellung des Umschwungs von Unglauben zu schwerwiegenden Taten geht.

 

Die Hauptlast der Überzeugungsarbeit hat allerdings ihr Sohn, gespielt von Finlay Wojtak-Hissong. Und er macht das mit Bravour. Der junge Darsteller spielt den Sohn Owen mit einer geradezu beängstigenden Intensität.

 

Das Drehbuch ist intelligent geschrieben und hat nur einen Moment der Schwäche. Doch der ist gerade ein Wichtiger, nämlich der, in dem der Umschwung von Unglaube zu bedingungsloser Unterstützung in der Mutter stattfindet. Schade, dass hier gepatzt wurde. Denn ansonsten ist »Blood« ein Horror-Drama mit viel Verve und inszenatorischer Finesse. Der Film überzeugt dadurch, dass er sein Thema ernst nimmt und bis zum Finale in dieser Tonlage durchzieht.

Fazit

»Blood« überzeugt durch weitgehend hervorragende schauspielerische Leistungen, ein stimmiges Drehbuch mit kleiner Schwäche und einen Regiestil, der erkennbar mit Tiefgang und Ernsthaftigkeit an sein Sujet herangeht. Der Streifen ist ein ungewöhnlicher Beitrag zum Vampirmythos, der auch ein Publikum abseits der Kernenthusiasten des Horrorfilms zu überzeugen weiß.

Darsteller·innen

Michelle Monaghan

Skeet Ulrich

Finlay Wojtak-Hissong

Eintrag in der PhilmDB

Blood

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Blu Ray:

Blood

Regisseur: Brad Anderson

FSK: 16

Laufzeit: Stunde und 55 Minuten

Umfang: 1 BR

LEONINE, 27. Oktober 2023

 

ASIN: B0C887PYJD

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 06.11.2023, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:17, 22448