Brickett Bottom (Autor: Amyas Northcote; Gruselkabinett 135)
 
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Brickett Bottom von Amyas Northcote

Hörspiel

Reihe: Gruselkabinett Folge 135

 

Rezension von Cronn

 

In schöner Regelmäßigkeit erscheinen beim Label Titania Medien die verschiedensten Hörspiel-Reihen. Dabei sind unter anderem Sherlock Holmes und Anne auf Green Gables am Start. Die langlebigste und umfangreichste Reihe aber ist ohne Zweifel Gruselkabinett, in welcher Klassiker des phantastischen Genres präsentiert werden.

Inzwischen hat man die Reihe umfangreicher ausgestattet. Wo zunächst tatsächlich das dunkle Subgenre dominierte und Horror-Klassiker veröffentlicht wurden, sind auch Fantasy- oder Science-Fiction-Themen a la Krieg der Welten von H. G. Wells nun präsent.

Mit Brickett Bottom haben die Macher nun ein Werk ausgegraben, das nur den wenigsten Phantastik-Liebhabern bekannt sein dürfte. Der Autor Amyas Northcote lebte von 1864 bis 1923 und war adeliger Abstammung. Sein Leben verbrachte er meist in Großbritannien, aber auch in Chicago. Er verfasste ein Werk mit Gespenstergeschichten, die vom Stil her mit denen von M. R. James vergleichbar sind: In Ghostly Company. Die Story »Brickett Bottom« ist hieraus ausgekoppelt.

 

Verlagsinfo:

Der betagte Reverend Arthur Maydew tauscht die Gemeinde mit einem Kollegen auf dem Lande. Seine unverheirateten Töchter Alice und Maggie begleiten ihn und nutzen die Zeit, um die idyllische Gegend zu durchstreifen. Bei einem ihrer ausgedehnten Spaziergänge sehen sie in der Ferne ein einsam gelegenes Backsteinhaus, das eine der Töchter magisch anzuziehen scheint …

 

Soweit der offizielle Klappentext. Um keine weiteren Details zu spoilern, soll sofort zur Kritik übergegangen werden.

 

Kritik:

»Brickett Bottom« ist ein typisches Werk des 19ten Jahrhunderts, in dem die Viktorianische Epoche stilbeherrschend war. Dementsprechend liegen die Unheimlichkeiten mehr zwischen den Zeilen verborgen, werden etwas angedeutet, aber nie in Gänze ausgesprochen. Dies geschieht erst am Ende des Hörspiels, sodass man die meiste Zeit relativ im Dunkeln tappt.

 

Doch die Geschichte kann einen heutigen Zuhörer kaum fesseln. Zu bekannt sind die Versatzstücke, zu etabliert der Gespenster-Plot. Spannung kommt hier leider keine auf. Nur eine Sequenz in der Dämmerung beginnt ein wenig Atmosphäre zu verbreiten, ansonsten ist »Brickett Bottom« erstaunlich spannungsarm.

 

Die Sprecher bemühen sich redlich und ihnen gelingen auch überzeugende Darstellungen.

 

Das Sounddesign ist gelungen und glasklar. Die Musik unterstützt die Sprecher an den richtigen Stellen.

 

Fazit:

»Brickett Bottom« ist von der Story her typisch viktorianisch. Heute kann man allerdings damit wenig punkten. Damit ist das Hörspiel ungefähr auf dem Spannungsniveau eines Gaslicht-Heftromans. Schade für die gelungene Produktion und die Sprecher, aber die Auswahl des Originalmaterials war diesmal nicht glücklich.

Nur für Sammler, die alle Ausgaben des »Gruselkabinetts« haben wollen zu empfehlen.

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Hörspiel:

Brickett Bottom

Reihe: Gruselkabinett Folge 135

Original: Brickett Bottom, 1922

Autor: Amyas Northcote

Dauer: 51.04 Minuten

Umfang: 1 CD

Buch: Marc Gruppe

Produktion und Regie: Stephan Bosenius und Marc Gruppe

Gemischt von Kazuya c/o Bionic Beats

Mastering: Michael Schwabe, Monoposto

Cover-Illustration: Ertugrul Edirne

Layout: Doreen Enderlein

Titania Medien, 29.03.2018

 

ASIN: 3785756267

 

Erhältlich bei: Amazon

SprecherInnen:

  • Reverend Roberts: Bodo Primus

  • Reverend Maydew: Horst Naumann

  • Alice Maydew: Reinhilt Schneider

  • Maggie Maydew: Daniela Bette-Koch

  • Mrs. Paxton: Dagmar von Kurmin

  • Gärtner Smith: Rolf Berg

  • Mr. Rumbold: Thomas Balou Martin


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Erstellt: 02.05.2018, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 16664