Chult (Autor: Alexander Lack)
 
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Chult von Alexander Lack

Rezension von Christel Scheja

 

Alexander Lack verrät nicht viel über sich, nur dass er seit vielen Jahren ein leidenschaftlicher Fan der Werke H. P. Lovecrafts ist und schon so einige Blogbeträge zu diesem und anderen Themen verfasst hat. Er liebt es zudem, sehr genau zu recherchieren. Das hier vorliegende Buch Chult ist vermutlich seine erste Romanveröffentlichung.

 

Der heute 65-jährige Vincent van de Haag blickt auf eine wechselvolle und dramatische Lebensgeschichte zurück, die Mitte der 1970er Jahre mit dem Verschwinden und dem grausamen Tod seines Vaters beginnt.

Der damals noch junge Mann gerät durch genauere Recherchen in eine Welt, die den meisten verschlossen ist und große Gefahren enthüllt. Denn so geheimnisvolle wie grausame Kulte, Bücher mit schrecklichen Inhalten und düstere Visionen ziehen ihn nach und nach in ein Albtraumland, in dem die »Großen Alten« und ihre Anhänger mehr als präsent sind.

 

Man merkt schon auf den ersten Seiten, dass Alexander Lack ein großer Fan von Lovecraft und dessen Mythos ist. Das liegt vor allem an der nüchternen und sachlichen Erzählweise, die man bereits aus vielen Werken des Amerikaners kennt.

Hier gibt es kaum Dialoge, selbst wenn etwas passiert, handeln die Beschreibungen die Ereignisse eher akribisch ab, als mit Emotionen zu verleihen. Zudem ist es ihm wichtig, die beklemmende Atmosphäre, das wachsende Grauen und den sich langsam ausbreitenden Wahnsinn zu beschreiben.

Das muss man schon mögen, und auch offen dafür sein. Die aktuellen historischen Ereignisse sind mit Sicherheit akkurat eingebunden, sorgen aber in erster Linie nur für eine Verortung des Geschehens in Raum und Zeit, als dass sie wirklich Auswirkungen haben könnten.

Fans werden die zahlreichen Hinweise und Andeutungen auf Lovecrafts Werke, aber auch die einiger seiner Freunde wie Robert E. Howard wieder erkennen. Und letztendlich wirkt eine wichtige Sequenz der Geschichte wie eine Nacherzählung von Berge des Wahnsinns, dem einzigen längeren Werk Lovecrafts.

Am Ende entsteht ein zwiespältiger Eindruck. Die Hommage an das große Vorbild ist nett umgesetzt und liebevoll gestaltet, lässt aber immer wieder an Eigenständigkeit vermissen, denn auch viele der Nebenfiguren wirken wie Charaktere aus den klassischen Geschichten und entwickeln kein Eigenleben.

Etwas mehr Entwicklung in diesen Bereichen und vor allem eine modernere und lebendigere Interpretation der klassischen Vorlagen würde sicherlich einen Folgeband noch interessanter machen. Immerhin wird genug erklärt, so dass man auch ohne Vorkenntnisse mit dem Buch zurecht kommt.

 

Fazit:

»Chult« ist eine solide Hommage an den großen H. P. Lovecraft und seinen Mythen, zeigt aber leider darüber hinaus kaum Eigenständigkeit. Auch dürfte die Erzählweise nicht jedem Leser gefallen, so dass man schon dafür offen sein sollte, gerade auch als Neuleser.

 

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Buch:

Chult

Autor: Alexander Lack

Selbstverlag, 23. März 2022

Taschenbuch, 349 Seiten

 

ISBN-13: 979-8438078074

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B09W365HX6

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 03.05.2022, zuletzt aktualisiert: 14.05.2022 19:19, 20788