Das Sphärenrad (Autor: Rüdiger Schäfer, Atlan: Rudyn-Trilogie, Bd. 2)
 
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Das Sphärenrad von Rüdiger Schäfer

Reihe: Rudyn-Trilogie, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

Zu den schillernden und unvergessenen Figuren der Perry Rhodan Serie gehört wohl der unsterbliche Arkoniden Atlan, der zunächst die Menschheit begleitend unterstützte, für einige Zeit das arkonidische Imperium regierte, bis sich die Terraner in der Galaxis etabliert hatten und dann zurück trat, um als Leiter der United Stars Organisation (USO) weiterhin für Recht und Ordnung in der Galaxis zu sorgen, bis das Schicksal andere Aufgaben für ihn vorsah.

Zwar war nach der Einstellung der 850 Ausgaben umfassenden ersten Heftserie keine weitere Reihe mit Atlan als Titelhelden mehr so erfolgreich, vergessen ist er jedoch nicht und es werden immer noch Versuche gestartet, neue Abenteuer des ältesten Unsterblichen zu erzählen. So wie in der bei FanPro erscheinenden Serie.

 

Auch im 32 Jahrhundert leitet Atlan als Lordadmiral die USO und lässt es sich auch nicht nehmen ab und zu selbst einzugreifen und seine Spezialisten zu unterstützen. So wie im August 3102. Zunächst scheint die Zerstörung eines geheimen Stützpunktes nicht viel mit den aufkommenden Gerüchten zu tun zu haben, doch dann wird es zur Gewissheit: Einer der vor Jahrhunderten von Es ausgestreuten Zellaktivatoren, die nie gefunden worden, scheint aufgetaucht zu sein. Und nun macht die Gier nach dem ewigen Leben selbst integere Menschen zu kaltblütigen Mördern.

Auch Atlan macht sich auf die Suche - doch weniger für sich selbst und aus Gerechtigkeitsgründen als für einen Freund, der im Sterben liegt.

Die Spur führt ihn zu einer Dschungelwelt voller gefährlicher Kreaturen und Agenten der Zentralgalaktischen Union, die kein unerheblicher Machtfaktor in der Milchstraße geworden sind.

Da Atlan havariert bleibt ihm keine andere Wahl als sich der jungen Trillith Okt anzuschließen, die von irgend jemanden zu einer gefährlichen und kaltblütigen Auftragsmörderin mit Psi-Kräften ausgebildet wurden.

Während sie in ihrem Schiff in das Herz der Union, das Ephelegon-System reisen, erfährt Atlan die Geschichte der jungen Kämpferin und ihre Erlebnisse auf der Dschungelwelt, die sie zusätzlich geprägt haben.

Geschickt taktierend gewinnt er sie zur Verbündeten, was auch bitter notwendig ist, denn das Sphärenrad ZUUM im Ephelegon System, einer riesige Raumstation, ist gleichzeitig auch der Schauplatz heftiger Intrigen und gnadenloser Kämpfe um die Macht über das nicht gerade schwache Sternenreich.

Atlan muss aufpassen, das er nicht zwischen die Fronten gerät, aber schon bald hat er keine Wahl mehr, als sich einzumischen, als er heraus findet, in wessen Besitz der Zellaktivator ist. Und das kann auch unangenehme politische Auswirkungen haben, die die Milchstraße unter Umständen in einen Krieg stürzen könnten.

 

Auch dieser Roman konzentriert sich weniger auf die Abenteuer des Arkoniden Atlan, als auf die Erlebnisse viele verschiedener Personen, so dass es nicht immer leicht ist, den einzelnen Handlungsfäden zu folgen. So wird die Geschichte der Trillith Okt bis zu ihrem Zusammentreffen mit Atlan weiter verfolgt, auch wenn die bei ihr eingeschobene Erzählung um die Springerpatriarchin Morchete, eher wie füllendes Beiwerk und nicht wie ein handlungsförderndes Element wirkt.

Weitere Ebenen der Erzählung beschäftigen sich mit den Auseinandersetzungen auf dem Sphärenrad. Der Kalfaktor für Wissenschaften, Ponter Nanase, arbeitet daran seine Macht auszuweiten, während die Geheimndienstchefin Neife Veridis ihn auszubremsen versucht, aber leider nicht immer die besseren Karten hat. Diejenigen die zwischen die Fronten geraten müssen höllisch aufpassen, dass sie sich in den Konflikten nicht sprichwörtlich das Genick brechen.

Und in dieses Wespennest begeben sich schließlich Atlan und Trillith Okt, um ihren Auftrag an den Zellaktivator zu kommen so schnell und unauffällig wie möglich zu erfüllen.

 

Man merkt das Rüdiger Schäfer ein alter Hase im Perryversum ist. Anders als seine Vorgänger schafft er es erstmals die Atmosphäre der klassischen Atlan-Abenteuer von Anfang an einzufangen und dem unsterblichen Arkoniden das Profil zu geben, das ihn in der klassischen Serie so beliebt gemacht hat.

Auch wenn das Exposé verhindert, dass er zur Höchstform auflaufen kann, so schimmert nun doch immer wieder die klassische Persönlichkeit und seine immense Erfahrung durch - das ist der Atlan wie man ihn kennt und sich in den anderen Bänden erwähnt hat.

Auch sonst bewältigt der Autor die undankbare Aufgabe, den mittleren Roman einer Trilogie zu schreiben mit Bravour und macht das Buch zu einem wahren Lesevergnügen, auch wenn die Handlung durch die vielen Ebenen etwas zerfasert ist und gerade die Abenteuer auf dem Dschungelplaneten wie Füllmaterial wirken, so als wolle man sich den eigentlichen Konflikt auf dem Sphärenrad für den Abschlussband der Trilogie aufheben.

 

Das macht „Das Sphärenrad“ zum bisher besten Roman der Reihe. Auch wenn inhaltlich bedauerlicherweise ein paar Abstriche zu machen sind, so kann man diese doch nicht dem Autor anlasten, da er das Beste daraus macht, was ihm möglich ist.

Außerdem gelingt es ihm als Erstem den unsterblichen Arkoniden so darzustellen, wie man ihn auch aus den klassischen Romanen kennt - erfahren, souverän und immer ein wenig sarkastisch.

 

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426023748f48683ff
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Das Sphärenrad

Reihe: Atlan: Rudyn-Trilogie, Bd. 2

Autor: Rüdiger Schäfer

Broschiert, Taschenbuch, 320 Seiten

Fantasy Productions, erschienen August 2007

ISBN: 978-3-89064-172-0

Titelbild von Arndt Drechsler

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 03.08.2007, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 4619