Der schwarze Stein von Robert E. Howard
Reihe: Gruselkabinett 116
Rezension von Cronn
Mit der Reihe Gruselkabinett hat das CD-Label Titania Medien ein ganz heißes Eisen im Feuer. Es erscheinen in schöner Regelmäßigkeit wahre Perlen der unheimlichen Literatur, die von einem superben Sounddesign eingerahmt und von professionellen Sprechern umgesetzt werden.
Inzwischen liegt mit der Nummer 116 ein Werk vor, das von Robert E. Howard geschrieben wurde. Wie gelungen das ist, soll in nachfolgender Rezension geklärt werden.
Verlagsinfo:
Was hat es auf sich mit dem riesenhaften schwarzen Monolithen im Wald von Stregoicavar in den ungarischen Karpaten? Ist er wirklich außerirdischen Ursprungs und Schauplatz von schaurigen Ritualen zu Hexen-Feiertagen? Caleb Thomas aus Boston beschließt, vor Ort Licht in die dunklen Legenden zu bringen und ahnt nicht, in welche Gefahr er sich dadurch begibt …
Kritik:
Robert E. Howard war ein Brieffreund von Howard Phillips Lovecraft und das merkt man dem Werk Der schwarze Stein durchwegs an. Robert E. Howard verwendete denselben Cthulhu-Kosmos, den sein Freund Lovecraft erfunden hatte. Über weite Strecken ist die Geschichte, wie einige von Lovecraft, vor allem eine Bericht-Story – es wird über die unheimlichen Geschehnisse durch Dritte berichtet. Dazu werden Artikel und Bücher erwähnt, welche die merkwürdigen Gegebenheiten belegen sollen. Erst im letzten Drittel geht der Protagonist dem Geheimnis vor Ort nach und entdeckt Grauenvolles.
Dabei bleibt Robert E. Howards Geschichte stets auf den Spuren Lovecrafts, ohne jemals zu überraschen und etwas Neues zu bringen. Auch das Ende ist nicht erstaunlich, bietet nur bekannte Kost.
Da helfen auch die bekannten Stimmen von Sascha von Zambelly, Dietmar Wunder, Uli Krohm, Hans Bayer, Jürgen Thormann, Julian Tennstedt, Patrick Baehr, Johannes Bade, Marcel Barion, Kai Naumann und Marlene Bosenius nicht mehr viel. Die Geschichte an sich überzeugt nicht.
Gefallen kann hingegen das Musik- und Sounddesign, das tadellos gelungen ist.
Fazit:
»Der schwarze Stein« ist ein Beispiel dafür, dass nicht alle Stories von bekannten Autoren auch auf höchstem Maße unterhalten. Die Geschichte wirkt wie eine Fingerübung des Conan-Autoren, die er seinem Freund widmete. Aber Eigenständigkeit und ein gelungener Plot ist damit nicht gegeben. Es bleibt die Hoffnung, dass die Macher bei der nächsten Folge wieder einen besseren Text auswählen werden.
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