Der Sieg der Foundation von David Brin
Rezension von Peter Sperling
Klappentext:
Der geniale Mathematiker Hari Seldon, der mit seiner Psychohistorik den Niedergang des Galaktischen Imperiums aufgehalten hat, ist alt geworden. Sein Lebenswerk scheint vollendet. Doch plötzlich brechen unter den Robotern, den Begleitern der Menschheit auf ihrem Weg durch die Jahrtausende, massive Konflikte aus – Konflikte, die das Foundation Projekt doch noch zum Scheitern bringen können. Für Seldon beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...
Sehr schade an den Science-Fiction Taschenbüchern von Heyne ist die einheitliche Umschlagsgestaltung ohne Blick auf einen Zusammenhang zwischen Cover und Inhalt. Zumindest hat der Klappentext diesmal – zumindest im Ansatz – einen Bezug zum Roman.
Die mittlerweile recht umfangreiche Reihe von Heyne beinhaltet die Romane von Isaac Asimov, die im Foundation Universum spielen, wobei es sich zum Teil um unabhängige Geschichten vor dem selben Hintergrund handeln soll. Da der Hintergrund des Foundation Imperiums unheimlich viel Potential bietet, ist es klar, dass sich jetzt mit Gregory Benford, Greg Bear und David Brin drei Autoren daranmachen, dieses auszuschöpfen und „Die Zweite Foundation-Trilogie“ zu schreiben. Darin soll die Geschichte um Asimovs „Foundation Trilogie“ näher beleuchtet werden.
Der Roman spielt zeitlich vor der „Foundation Trilogie“ Asimovs und soll eigentlich ein inhaltlich eigenständiger Roman sein. Besonders auffallend in „Der Sieg der Foundation“ ist, wie wenig Handlung man auf 441 Seiten strecken kann. Hauptinhalt sind verschiedene Gespräche. Dabei diskutieren meist Roboter untereinander oder mit Menschen. Das ist zeitweise höchst interessant, vor allem da Details des „Seldon-Plans“ besprochen werden und es um die Rechtfertigung und Motivation der Roboter geht, die Geschichte der Menschheit ohne Rücksprache mit ihr in die Hand zu nehmen. Zum Teil ist das aber auch sehr ermüdend und enttäuschend, wenn Gedanken und Ideen aus Asimovs verschiedenen Romanen ausführlich dargelegt, zerpflückt und ausgetreten werden oder zwanghaft ein Zusammenhang zu Geschehnissen oder Ideen aus Asimovs anderen Romanen gesucht wird. Dies geschieht oft so lange bis Widersprüchlichkeiten zu Tage treten, die Brin mit seinen Ergänzungen umständlich wieder „gerade biegt“.
Im Grunde sollten die drei Romane der „Zweiten Foundation-Trilogie“ isoliert gelesen werden können. Dies ist aber durch die vielen Verknüpfungen zwischen den Romanen kaum möglich Auch wird auf eine Einführung in die Thematik und die Vorstellung der Personen völlig verzichtet. Klar ist, dass Brin handwerklich top ist, der Roman liest sich enorm flüssig und ist spannend. Langweilig wird es dem Leser also nicht. Aber inhaltlich ist ihm der große Wurf nicht gelungen.
Ein großes Plus ist aber die Zeittafel im Anhang. Da sich die Geschichte des Foundation-Universums über knapp 20000 Jahre hinzieht, ist es nicht leicht, immer den Überblick zu behalten. Und genau das gelingt mit dieser Zeittafel.
Fazit:
Trotz mancher Schwächen kommt man um das Buch im Grunde nicht herum. Vorausgesetzt man hat „Der Aufstieg der Foundation“ und „Der Fall der Foundation“ gelesen – die aber nur unbedingt lesen sollte, wer an Asimovs „Foundation Trilogie“ Gefallen gefunden hat...
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