Es kommt zum unvermeidlichen Zusammentreffen zwischen Altheas Rettungsmission und den Piraten – und dieses läuft nicht zugunsten der Händlerfamilie ab. Unterdessen spitzt sich auch in Bingtown die Lage zwischen alten und neuen Siedlern sowie den Angreifern zu. Der Lestrat ist zusammen mit der jüngsten Vestrit in den Händen seiner Feinde, und die Seeschlangen werden immer verzweifelter.
Zu Beginn des 6. Hörbuchs, dass der 2. Hälfte des 3. Bandes von Robin Hobbs meisterhaften Fantasy-Abenteuer entspricht, sind sämtliche bedeutenden Handlungsstränge noch vollkommen offen. So gibt es zahlreiche ‚Baustellen‘ die in den beinahe 20 Stunden dieses Hörbuchs noch abzuarbeiten sind. Logischerweise setzt die Handlung nahtlos da an, wo das vorhergehende Hörbuch (Die Drachenkönigin Teil 1) endete. Und es gelingt der Autorin – soviel sei vorweggenommen –, dieses epische Werk so überzeugen abzuschließen, wie es such bisher entwickelt hat. Alle der zahlreichen offenen Fragen werden überzeugend beantwortet, alle Handlungsstränge finden einen zufriedenstellenden Abschluss. Lediglich eine Entscheidung Altheas, die ich persönlich als die Hauptprotagonistin unter den zahlreichen Protagonisten einstufen würde, finde ich unverständlich, gibt sie doch einen Traum freiwillig weitgehend auf.
Wieso im Klappentext Bingtown plötzlich zu Bingstadt eingedeutscht wird, ist (und bleibt) allerdings ein Rätsel. Im (Hör-)Buch bleibt es jedenfalls wie bisher bei der Originalversion.
Dass mir der ständige Fokuswechsel zwischen zahlreichen Charakteren und Handlungsorten gefällt, erwähnte ich bei den vorherigen Bänden mehrmals. Dieser trägt wohl nicht unwesentlich zum Gefallen dieser sehr komplexen Geschichte bei, die sich sehr deutlich von gewohnten Fantasy-Stoffen abhebt. Aber auch die hervorragende Arbeit des Sprechers macht diese Hörbuch-Hexalogie zu etwas Besonderem. Meine absolute Lese- beziehungsweise Hörempfehlung!