Die Pferdelords und die Korsaren von Um’briel (Autor: Michael H. Schenk; Die Pferdelords 5)
 
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Die Pferdelords und die Korsaren von Um´briel von Michael H. Schenk

Reihe: Die Pferdelords Bd. 5

Rezension von Christel Scheja

 

Im fünften Band der auf insgesamt zwölf Bände konzipierten Saga um die Pferdelords der Hochmark und ihre Freunde, verlassen die Helden erstmals festen Boden und wagen sich auf die Planken eines Schiffes. Denn sie bekommen es mit den Korsaren von Um’briel zu tun. Von jeher sind die auf einer abgelegenen Insel beheimateten Flotten ein Ärgernis für die Flotten und Königreiche des Festlandes. Vor allem das reiche Alnoris muss unter Überfällen auf ihre Schiffe und Häfen rechnen, bei denen neben Wertgegenständen, Nahrungs- und anderen Gütern auch Frauen mitgenommen werden.

Da man der Plage nicht Herr wird und die Korsaren seit längerer Zeit offensichtlich unter einer Flagge segeln und dank ihres Herrn, des Malaquant, koordinierter angreifen, schweigt man die Existenz der „Schwärme der See“ lieber vor seinen anderen Handelspartnern tot.

So kennen die Pferdelords nur die alten Legenden und Gerüchte, die man sich erzählt und wissen zunächst nicht, mit wem sie es zu tun haben, als sie in der Hafenstadt Gendaneris Handel treiben wollen.

Einige unter ihnen, wie Nedeam und Dorkemund spüren aber, das etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht. So bleibt nicht lange verborgen, dass die Stadt in der Gewalt von Korsaren aus dem Schwarm der Dornfische ist.

Zwar gelingt mit Unterstützung der alnorischen Garde schließlich, diese aus der Stadt zu vertreiben, aber da folgt schon die nächste Hiobsbotschaft: Ein Elfenschiff ist von Piraten angegriffen worden und zwei gute Freunde und Kampfgefährten gerieten in die Gewalt der Korsaren von Um’briel.

Für Nedeam ist es eine Selbstverständlichkeit, seine Hilfe anzubieten, auch wenn er sich damit gegen Garwin, den Sohn des Pferdefürsten stellen muss, der die Schar eigentlich anführt...

 

Wieder führt Michael H. Schenk ein Volk ein, dessen Namen erneut Aussoziationen weckt. Wer denkt nicht unwillkürlich an „die Korsaren von Umbar“ wenn er den Begriff „Um’briel“ hört? Mit den Bildern, die dabei im Kopf auftauchen hören die Ähnlichkeiten auch schon auf, denn der Autor geht viel weiter. Wieder steht die Kultur im Vordergrund. Er macht sich Gedanken, warum es so viele Entstellungen und Behinderungen bei den Seefahrern gibt, und aus welchem Grund sie immer wieder Frauen rauben. Leder kommt die Beschreibung der Kultur des Seefahrervolkes viel zu kurz – so erfährt man nicht, warum manche Frauen wie die „Dornenhand“ mehr tun dürfen als nur Kinder zu gebären.

Aber wie auch schon in den vorherigen Bänden steht das Abenteuer im Vordergrund. Und auch diesmal ist es nicht der große Feind, sondern ein Problem das eher durch Zufall entstand. Den Herrn der Schwärme der See umgibt ein interessantes und geschickt aufgebautes Geheimnis, das auch viel von seinem Hass gegen bestimmte Wesen erklärt. Und auch unter den Pferdelords gibt es kleinere Konflikte, die hoffentlich in den kommenden Bänden Fortsetzung finden. Denn zwischen dem Sohn des Pferdefürsten und Nedeam, der sich immer mehr zu einem wahren Held seines Volkes entwickelt, gibt es interessante Spannungen, die noch für viel Zündstoff sorgen können. Denn wo der eine immer mehr in die Tugenden seines kriegerischen Volkes hineinwächst, zeigt der andere um so mehr charakterliche Schwächen. Beides kann jedenfalls über kleinere dramaturgische Schwächen in der Handlung hinweg trösten. Immerhin führen die interessante Entwicklungen fort. Auch die Romanze wird ein wenig fortgesponnen, auch wenn die beiden Betroffenen ihre Gefühle immer noch nicht so ganz preisgeben wollen.

Anfangs lässt sich der Autor zu viel Zeit, die er dann bei der Kultur der Piraten, der Landung auf Um’briel und der Befreiung der Elfen wieder einspart, was nicht immer gelungen wirkt.

Aber wie auch schon in den vorherigen Bänden ist die Handlung sehr flüssig geschrieben, inhaltlich gut durchmischt, auch wenn manche Themen etwas zu kurz kommen oder bewusst geopfert werden, um die Spannung nicht zu mindern.

 

„Die Pferdelords und die Korsaren von Um’briel“ bietet grundsolide Unterhaltung, der man anmerkt, dass der Autor sehr viel Spaß am Schreiben hat. Und vor allem sollte man vorurteilsfrei an die Romane gehen, denn bis auf wenige Detail sind die Ähnlichkeiten zu Tolkien inzwischen nicht mehr vorhanden.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202411121104381f33955f
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Die Pferdelords und Korsaren von Um´briel

Reihe :Die Pferdelords Bd. 5

Autor: Michael H. Schenk

broschiert, 620 Seiten

Mira, Hamburg, erschienen Mai 2008

Titelbildgestaltung sowie Illustrationen und Karten von pecher und soiron, Alexander Jung

ISBN 978-3-89941-471-4

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.06.2008, zuletzt aktualisiert: 25.08.2023 16:02, 6789