Die Pferdelords und die Nachtläufer des Todes (Autor: Michael H. Schenk; Die Pferdelords 9)
 
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Die Pferdelords und die Nachtläufer des Todes von Michael H. Schenk

Reihe: Die Pferdelords Bd. 9

Rezension von Christel Scheja

 

Nachdem der Mira-Verlag sich dazu entschied, die Fantasy-Sparte ganz einzustellen, obwohl gerade die „Pferdelord“-Reihe guten Absatz fand, stand es lange in den Sternen, ob die auf zwölf Bände angelegte Serie je zu Ende erscheinen würde. Nun ist der Arcanum-Verlag in die Bresche gesprungen und wird die vier letzten Bände veröffentlichen. In Aufmachung und Design hat man sich dem Rest der Reihe angepasst, damit es keinen optischen Stilbruch gibt.

 

Über den Pferdelords und ihren Nachbarn schwebt seit einiger Zeit eine ernste Bedrohung, denn der dunkle Lord sammelt seine Heerscharen und droht früher oder später um die bekannten Lande herzufallen. Aus diesem Grunde ruhen und rasten die Pferdelords nicht, sondern sind weiter auf der Suche nach Vermächtnissen der Vergangenheit und Verbündeten, um die Feinde aufzuhalten, ehe sie alles überrennen.

Vor allem Nedeam, hat sich in den letzten Jahren immer wieder bewährt und ist mit der Position des ersten Schwertmannes und der Liebe seines Leben belohnt worden. Vor allem er ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus, nachdem er weiß, dass die inneren Schwierigkeiten im Land der Pferdelords erst einmal vorbei sind. Zusammen mit seiner Gefährtin Larwyn reitet er nach Norden, durchquert das Land der Zwerge, die ebenfalls zu guten Freunden geworden sind und gelangt schließlich in das paradiesisch wirkende tropische Land Julinaash.

Dort stellen der junge Krieger und seine Gefährtin fest, dass das Land nicht nur in ein Reich der Männer und eines der Frauen gespalten sind, die nach Jahren der Erstarrung in alten Traditionen ausgerechnet jetzt einen Krieg beginnen müssen, sondern auch das Böse in den Wäldern lauert. Die „Nachtläufer des Todes“ haben nämlich ihre eigenen Pläne mit dem ehemals mächtigen Reich voller Zauberer und Gelehrter und dafür gesorgt, dass der Konflikt überhaupt erst angefangen hat...

 

Was als scheinbare Hommage an die drei „Herr der Ringe“-Filme begann, hat schon früh ein gesundes Eigenleben entwickelt und einen eigenen Kosmos geschaffen, der für sich alleine Stehen kann. Längst gibt es neben den vertrauten Völkern wie Elfen und Zwerge andere Rassen und Völker, der neunte Band fügt nun weitere hinzu.

Es irritiert zwar zunächst ausgerechnet im Norden ein tropisches Land vorzufinden, aber es fügt der Saga eine neue Facette hinzu. Zwar bedient sich Michael H. Schenk einiger Elemente der Amazonenmythen, reitet aber nicht unbedingt auf den gängigen Klischees herum, sondern differenziert sehr schön, da er am Ende zwar die Möglichkeit schafft, dass Männer und Frauen als Paare in Liebe zusammen finden, nicht aber gleich die Gesellschaftsordnungen der beiden Teilreiche auf den Kopf stellt. Und es gibt bereits einige Einheimische, die erkannt haben, dass es auch andere Wege des Zusammenlebens gibt, als sich nur zweimal im Jahr zur Paarung zu sehen.

Das Abenteuer kommt aber bei all dem Spiel um den Kampf der Geschlechter und das Verständnis für ungewohnte Gesellschaftsstrukturen nicht zu kurz. Dafür sorgen die Gefahren und Unbilden der Natur, denen sich die Pferdelords bei der reise stellen müssen und nicht zuletzt auch die Nachtläufer, die eine Art Gestaltwandler irgendwo zwischen Werwolf und Vampir sind.

Alles in allem bietet der Autor wieder eine gesunde Mischung an Abenteuer und Hintergrund, zeigt neue Facetten seiner Helden, ohne dabei all zu tiefschürfend zu werden. Auch wenn das Abenteuer in sich abgeschlossen ist, so ahnt man doch, dass einige Details später noch einmal wichtig werden könnten. Vielleicht macht es sich der Autor manchmal ein wenig zu einfach, wenn es darum geht, Konflikte zu lösen, aber er schreibt flüssig und bringt diesmal ein wenig mehr Spannung ein als im letzten Band. Die Hintergründe sind nicht nur liebevoll gestaltet sondern auch gut recherchiert, so dass man ihm die Schilderungen der fremden Kulturen gerne abnimmt.

 

Da sich am Preis/Leistungs-Verhältnis nichts geändert hat, die Aufmachung der Romane gleicht, die bereits bei Mira erschienen sind und auch die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt, ist zu hoffen, dass „Die Pferdelords und die Nachtläufer des Todes“ gut aufgenommen wird und dem Arcanum Verlag, die Möglichkeit gibt, die Geschichte zu einem Ende zu bringen. Denn die Saga um die „Pferdelords“ gehört eindeutig zu den interessanten High-Fantasy-Zyklen, die Abenteuer und Weltenschöpfung gekonnt miteinander zu verbinden wissen.

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Die Pferdelords und die Nachtläufer des Todes

Reihe :Die Pferdelords Bd. 9

Autor: Michael H. Schenk

broschiert, 575 Seiten

Arcanum, Dortmund, erschienen Februar 2011

Titelbildgestaltung sowie Illustrationen und Karten von Open Corner Media

ISBN-10: 3939139157

ISBN-13: 978-3939139157

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 12.03.2011, zuletzt aktualisiert: 25.08.2023 16:02, 11620