Die Psi-Kämpferin (Autor: Achim Mehnert, Atlan: Rudyn-Trilogie, Bd. 1)
 
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Die Psi-Kämpferin von Achim Mehnert

Reihe: Rudyn-Trilogie, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Die Figur des Arkoniden Atlan avancierte neben dem Titelhelden schnell zur beliebtesten Person der Perry-Rhodan-Serie. Das war und ist Grund genug, immer wieder in eigenen Reihen und Taschenbüchern neue Abenteuer des ältesten Unsterblichen zu erzählen. Diesmal führen diese jedoch nicht in fernen Welten und Zeiten, sondern ins 32. Jahrhundert.

Noch immer leitet Atlan als Lordadmiral die United Stars Organisation, kurz USO, eine Agentenorganisation, die versucht Recht und Ordnung in der Galaxis aufrecht zu erhalten und Verbrecherorganisationen zu bekämpfen. Er lässt es sich auch nicht nehmen ab und zu selbst einzugreifen und seine Spezialisten zu unterstützen.

Bei Fantasy Productions erschien bereits die „Lepso“-Trilogie, in der Atlan dem mysteriösen Ableben eines Doppelgängers nachging und dabei auf die Vermächtnisse und Geheimnisse des Volkes der Tyarez traf.

 

Nun ist mit „Die Psi-Kämpferin“ der erste Band einer weiteren Trilogie, dem „Rudyn“-Zyklus erschienen. Der Autor Achim Mehnert greift gleich in die vollen. Der Hilferuf aus einem USO-Stützpunkt ruft Atlan nur Monate nach seinem Lepso-Abenteuer auf den Plan. Denn die Männer und Frauen wurden offensichtlich nicht von einer außerirdischen Macht, sondern von zweien ihrer Kollegen getötet.

Und warum? Weil sie verräterische Impulse aufgefangen hatten. Als Atlan diese hört, weiß er genau, was los ist, denn diese Folge von Energiestößen sendet nur ein Gerät aus: Ganz offensichtlich gibt es noch irgendwo einen Zellaktivator, der keinen Besitzer gefunden hat. Und nun hat der Run auf die Unsterblichkeit begonnen.

Derweil gerät das Straßenkind Trilith vom Regen in die Traufe. Nicht nur, dass sie von Piraten aufgegriffen wird und einige Fahrten mit denen unternimmt, die rauhen Männer verkaufen sie auch noch an ein Bordell, nachdem die junge Frau sie vor einem seltsamen Schicksal gerettet hat.

Doch Trilith kommt noch einmal mit einem blauen Auge davon. Ihr neuer Besitzer scheint weniger an ihren körperlichen Reizen als an ihren Fähigkeiten interessiert zu sein. Ein Assassinenmeister schult nicht nur ihre körperlichen, sondern auch ihre geistigen Fähigkeit und macht sie zu einer lebenden Waffe.

Trilith nimmt dies alles hin, hat sie durch ihr früheres Leben doch schon alle Gefühle und Skrupel verloren und akzeptiert, was das Schicksal für die bereit hält. Und dieses führt sie schließlich in einen dichten Dschungel und an die Seite eines weißhaarigen Mannes, der mehr ist als er zu sein vorgibt...

 

Anders als die vorherigen Romane konzentriert sich das Buch nicht auf die Abenteuer des Arkoniden Atlan, sondern mehr auf die junge Trilith, die vom Straßenkind zur eiskalten Kämpferin avanciert.

In einer mehr fantasy- als SF-lastigen Handlung wird sie von einer Situation in die andere geschubst und reagiert eher als dass sie selbstständig tätig wird. Immer gibt es jemanden, der ihr sagt, was zu tun ist, das Leben in die Hand nimmt sie selbst nicht.

Das entspricht vordergründigen Heftroman-Klischees, in denen die abgebrühte Kämpferin zwar vordergründig unabhängig und frei ist, tatsächlich aber von jedem selbstbewussten männlichen Protagonisten am Gängelband geführt werden kann.

Dementsprechend wenig will ihre Geschichte überzeugen und wirklich fesseln, auch wenn der Autor ihren Werdegang sehr actionlastig und abenteuerlich schildert und mit dramatischen Geschehnissen nicht spart.

Nicht anders sieht es mit den Szenen aus, in denen Atlan auftritt. Zum einen ist der Arkonide wieder viel zu zahm und zahnlos, zum anderen werden kostbare Seiten mit der Schilderung des Kölner Karnevals (!) auf einer fremden Welt verschenkt. Das mag zwar als humorvoller Gag gedacht gewesen sein, wirkt durch seine doch recht plumpen Beschreibungen eher peinlich und befremdlich.

Auch die Sterbeszene eines alten Bekannten aus der Serie, die zwar die Motive des USO-Chefs vertiefen sollen, bewirkt eher das Gegenteil- denn was soll der nur knapp fünfundzwanzig Zentimeter große Siganese Lemy Danger mit einem Zellaktivator, der eigentlich für ausgewachsene Menschen gedacht ist?

Zwar weiß man am Ende, worum es geht und welches Objekt der Begierde diesmal das Ziel der Bösen ist, aber wirklich in den Bann schlagen kann der Roman nicht, da er sich zu sehr mit Nebensächlichkeiten aufhält und einen Charakter einführt, dessen Sinn bisher noch nicht wirklich klar ist. Der Roman bietet zwar insgesamt actionreiches Science-Fantasy-Abenteuer, ist aber nicht wirklich spannend, da viele Geschehnisse schon bald ziemlich vorhersehbar sind.

 

Damit ist „Die Psi-Kämpferin“ eher ein durchwachsenes Buch. Oberflächlich gesehen kann man sich kurzweilig unterhalten lassen, den Ton der Serie und vor allem den Charakter Atlan trifft der Roman leider nicht so, wie er könnte.



Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240508232209d47cee77
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Die Psi-Kämpferin

Reihe: Atlan: Rudyn-Trilogie, Bd. 1

Autor: Achim Mehnert

Broschiert, Taschenbuch, 304 Seiten

Fantasy Productions, erschienen April 2007

ISBN: 978-3-89064-171-3

Titelbild von Arndt Drechsler

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 17.07.2007, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 4490