Die Seelen der blauen Aschen (Autor: Niklas Peinecke; D9E – Die neunte Expansion 6)
 
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Die Seelen der blauen Aschen von Niklas Peinecke

Reihe: D9E – Die neunte Expansion 6

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Nachdem man sie verraten und zurückgelassen hatte, musste Farne ein Jahr auf ERC 238 überleben – einer künstlichen Hölle, bevölkert von seltsamen Wesen. Doch nun sind sie wiedergekommen, um Farne endgültig für die Hondh zu gewinnen. Aber Farne kann sich auf ihre Freunde verlassen, sowohl auf die, die ihr in diesem harten Jahr beigestanden haben, als auch auf alte Vertraute, die sie längst verloren geglaubt hatte. Ein Kampf entbrennt, bei dem bald nicht mehr klar ist, wer noch Mensch, und wer schon längst etwas ganz anderes ist.

 

Rezension:

Die Fortsetzung von Das Haus der blauen Aschen ist streng genommen kein separates Buch. Vielmehr nimmt es die etwas willkürlich zerschnittenen Fäden wieder auf , um dann auch noch den Beginn des Folgebandes anzuknoten.

Wer den Band zum Anlass nimmt, Teil 1 um Farne erneut zu lesen, tut gut daran. Zwar liefert Niklas Peinecke einige kleine Erinnerungsstützen, jedoch lassen sie sich zunächst nur schwer wieder einordnen – ein Jahr zwischen den Bänden ist doch eine verdammt lange Zeit.

 

Der Beginn von »Die Seelen der blauen Aschen« liefert uns ein erstaunliches Wiedersehen. Olter Jarfen hat das mörderische See-Attentat des ersten Bandes überlebt! Als sein Gedächtnis zurückkehrt, hindert ihn nichts mehr daran, das Schicksal von Farnes Expedition zu erkunden. Selbstredend, dass er Die Hunde des Krieges auf einer Mission der Den-Haag Stiftung begleitet. Ziel Ercan und damit die verschollene Farne.

Auch die KI Hackbot drängt es, Farne zu retten. Durch Trixi Darjeelings Hilfe im Roman Der Schwarm der Trilobiten von Nadine Boos gerettet, lässt er sich von einem windigen Verkäufer in eine Langstreckensonde hochladen und nach Ercan schießen. Dort erwartet ihn nicht nur ein Wiedersehen mit Farne, sondern eine ganz neue Lebenserfahrung.

Das Böse in Menschengestalt, also Parka, wird derweil vom Imperium ausgestattet, denn die Hondh sind nun doch an den Blauen Aschen interessiert. Und da sind dann auch noch ihre ambivalenten Gefühle gegenüber Farne und ihre völlig durchgeknallte und wieder versklavte KI Wurm …

 

Ob es nun wirklich Not tat, diverse Figuren von Ercan zu entfernen um dann doch wieder alle dort zu vereinen, mag zumindest diskussionswürdig sein. Der Dramaturgie hätte vielleicht eine Konzentration auf die großen Konflikte mehr Dynamik verliehen.

Die Geheimnisse von Ercqan stehen im Mittelpunkt der Handlung und einige von ihnen werden auch gelöst, nicht jedoch alle dahinter liegenden Motive. Leider vollzieht sich die Auflösung in zwei nur kurzen Infodumps. Hier hätte man mit dem sense of wonder auch etwas weitgreifender agieren können.

 

Die größten Spannungsmomente ergeben sich aus der Beziehung zwischen Farne und Parka, beides keine einfachen Frauen und in ihrer Konstruktion alles andere als flache Figuren. Besonders Parka gehört schon jetzt zu den ganz großen Bösewichten der Reihe und man kann nur hoffen, dass ihr Potential weiter genutzt wird. Denn sie steht nicht nur für eine überzeugte Hondhistin, sie ist mit ihrer Skrupellosigkeit, ihrer unberechenbaren, aggressiven Agilität und erst recht durch ihre heftigen Gefühle ein extrem spannender Charakter geworden.

 

Ähnlich faszinierend ist die Verbindung von Hackbot und Wurm. Sie entwickelt sich, durch die Technik von Ercan initiiert, in eine neue Dimension und bietet eine wunderbare Möglichkeit, mit Geschlechterrollen und Vergangenheitsbildern zu spielen.

 

Neben diesen großartig angelegten Figuren verblassen die anderen dagegen doch deutlich. Zumal das eigentliche Geschehen um und auf Ercan über einfache Verfolgungsjagden nicht hinausgeht und das Gefühl bestehen bleibt, den eigentlich interessanten Dingen auf dem Artefakt wurde zuwenig Platz eingeräumt.

Aber der Weg weist in neue Richtungen. Nach dem Showdown kommt bereits ein langer Ausblick auf die Geschehnisse des dritten Aschen-Romans und hier werden wir wohl größere Blicke auf die Hondh-Verfassung werfen können.

 

Verleger Ernst Wurdack steuerte auch dieses Mal wieder das Cover bei und der laszive Blick einer Frau in Grün passt perfekt zu diversen Aspekten des Romans.

 

Fazit:

Band Zwei der Aschen-Trilogie löst einige Rätsel des geheimnisvollen Trümmersateliten Ercan und eröffnet die Jagd auf seine Schätze.

Hochgradig faszinierende Figuren peppen die etwas spröde Handlung auf und sorgen für unterhaltsame Lesestunden.

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Buch:

Die Seelen der blauen Aschen

Reihe: D9E – Die neunte Expansion 6

Autor: Niklas Peinecke

Taschenbuch, 259 Seiten

Wurdack Verlag, 15. Januar 2015

Cover: Ernst Wurdack

 

ISBN-10: 3955560155

ISBN-13: 978-3955560157

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B00S8O189W

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

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Erstellt: 14.02.2015, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 13844