Die Stadt am Ende der Zeit (Autor: Greg Bear)
 
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Die Stadt am Ende der Zeit von Greg Bear

Rezension von Julia

 

Sciencefiction Romane spiegeln eine Zukunft wieder, wie sie sein könnte, wohin sich die Welt, das Universum und die Menschheit entwickeln könnte. Die Autoren spielen dabei meistens mit den Ängsten der Menschen oder entwickeln neue Kulturen, Völker und Welten. Auch in Greg Bears Roman „Die Stadt am Ende der Zeit“ wird mit der Urangst der Menschen gespielt.

 

Die Menschen haben sich in der Zukunft verändert, sie wissen von ihren Vorfahren und deren Äußeren, sie selbst haben sich jedoch durch verschiedene Entwicklungen weit davon entfernt. Sie leben in einer Stadt namens Kalpa, die am Ende des Universums steht, es naht jedoch ein bösartiger Feind, das sogenannte Chaos. Die Handlanger des Chaos sind die kalkweiße Fürstin sowie der Typhon, die für das Chaos alles Leben vernichten wollen. Die Menschen wissen sich nicht mehr anders zu helfen, als die sagenhafte Stadt Nataraya zu suchen, in der eine Frau, die halb Göttin ist, gemeinsam mit ihrem klugen Gefährten leben soll. Dort müsste es möglich sein die ursprünglichen Menschen wieder herzustellen, die besser gegen alle Gefahren gewappnet sein dürften, schon allein weil diese noch über Instinkte verfügen, was die neuen Menschen durch Genmanipulationen vollkommen verloren haben. Jebrassy und Tiadba machen sich auf, die Stadt zu finden und deren Einwohner um Hilfe zu bitten.

Unterdessen versucht Glacous, der ein Handlanger der kalkweißen Fürstin ist, in der Gegenwart deren Befehle auszuführen und den Integralläufer in seinen Besitz zu bekommen, den die Fürstin unbedingt haben möchte. Dieser befindet sich jedoch im Besitz dreier Rebellen, die nicht mit dem Feind kooperieren möchten. Die Menschen der Gegenwart haben das Talent, mithilfe ihrer Gedankenkraft verschiedene Zeitlinien zu wählen oder auch Schicksalslinien, sodass sie auf diese Art immer wieder vor Glacous fliehen können, damit aber auch Situationen erschaffen, die es so nicht gegeben hätte, was das System der Zeit belastet.

 

Das Buch ist einfach nur verwirrend, die Ideen abstrus und unglaublich. Die verschiedenen Handlungs- und Zeitebenen tun das ihre dazu. Die Grundidee mag interessant sein, das was der Autor daraus gemacht hat, ist letztendlich aber ein Produkt, das man nicht mehr genießen kann, da man die ganze Zeit über hochkonzentriert lesen muss, damit man kein winziges Detail verpasst, das wichtig sein könnte.

Es gibt natürlich technische Wunder, wie man es in einem richtigen Sciencefiction Roman erwartet, leider werden diese kaum beschrieben, sodass man kaum an diesen Fantastereien teilhat. Da stellt sich die Frage, warum der Autor das unbedingt mit einbringen musste und warum er das nicht einfach weggelassen hat. Zweiteres wäre besser gewesen, so empfindet man diese Einschübe nur noch als verwirrend und störend.

Auch das Ende kann dabei nicht versöhnen, da es zu Entwicklungen kommt, die man nicht vorhergesehen hat, oder wenigstens nur indirekt, die aber alles übertreffen, was man sich erhofft hat, noch mehr Verwirrung stiftet und letztendlich leider nicht befriedigend ist, ebensowenig wie das Ende. Schade ist auch, dass sich die Charaktere durch die verschiedenen Handlungsstränge nicht entwickeln können und entsprechend flach bleiben, so wirken sie die meiste Zeit über wie Statisten, mit denen man einfach nicht mitfiebern kann.

Der Stil an sich ist in Ordnung, nur leider bringt das den Leser auch nicht voran, da die Geschichte selbst einfach wenig reizvoll ist.

 

Alles in allem liegt hier ein sehr undurchsichtiges und verwirrendes Buch vor, das in der Zukunft und in der zukünftigen Gegenwart spielt. Die Geschichte wird von vielen Charakteren vorangetrieben, die dabei aber leider flach bleiben. Somit ist das Buch für hartgesottene Fans zu empfehlen, aber nicht für jene, die einfach gerne nebenher einen spannenden Sciencefiction Roman lesen möchten.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261032563b50b297
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Die Stadt am Ende der Zeit

Autor: Greg Bear

Sondereinband: 800 Seiten

Verlag: Heyne (1. Mai 2009)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3453523415

ISBN-13: 978-3453523418

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.05.2009, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 8806