Die Toten vergeben nichts von Robert E. Howard
Hörspiel
Reihe: Gruselkabinett Folge 164
Rezension von Cronn
Der Texaner Robert E. Howard war zu Lebzeiten bekannt für seine Figur des Conan. Der barbarische Krieger aus Cimmerien wurde auch nach dem Tod seines Schöpfers zu einer Kultfigur. Spätestens seit der Umsetzung der Figur in einen Film mit Arnold Schwarzenegger wurde Conan, der Barbar medial unsterblich.
Was weniger über Robert E. Howard bekannt ist: Er war auch der Schöpfer unheimlicher Literatur und ein Weggenosse von Howard Philips Lovecraft. Eines seiner Phantastik-Werke wurde nun von Marc Gruppe in ein Hörspiel umgesetzt. In der Reihe Gruselkabinett erscheint Die Toten vergeben nichts als Reihennummer 164.
Inhalt:
Texas, 1877:
Vom Alkohol berauscht erschießt der Cowboy Jim Gordon den ehemaligen Sklaven Joel und dessen Gattin, die ihn vor ihrem Ableben mit einem Todesfluch belegt. Haben die Alpträume, die ihn von nun an Nacht für Nacht heimsuchen, etwas mit den mysteriösen Unfällen zu tun, die ihn und die anderen Cowboys von nun an erschüttern? Gordon beginnt, um sein Leben zu fürchten …
Kritik:
Der zugrundeliegende Text der Adaption ist eine typische Rachestory. Was interessant daran ist: Das Setting ist mit dem amerikanischen Westen in der Pionierzeit ungewöhnlich. Zudem: Die Rache einer Mulattin an einem rassistischen Weißen wird in der Adaption als durchaus gerechtfertigt dargestellt. Ob das eine Veränderung des Originaltexts dafür zuständig ist, lässt sich nicht feststellen.
Die Geschichte selbst ist abenteuerlich und bietet unterschiedliche Episoden, in denen sich die finale Rache bereits andeutet. Was etwas zu plakativ gestaltet ist, sind die Einsprengsel von boshaften Lachern des Rachegeistes. Ansonsten ist die Umsetzung in Richtung Kopfkino gut gelungen. Das Ende des Hörspiels wird als eine gerichtliche Untersuchung gezeigt, was einen guten Kniff dargestellt. Der Verlauf der Story ist allerdings recht vorhersehbar, sodass hier wenig Überraschungseffekte entstehen können.
Die Sprecher sind über alle Zweifel erhaben. Mit dabei sind David Nathan, Ingeborg Kallweit, Bert Stevens, Herma Koehn, Monika John, Dietmar Wunder, Jürgen Thormann, Lutz Reichert, Bodo Primus, Patrick Bach, Peter Weis, Horst Naumann, Bene Gutjan, Tom Raczko und Dirk Petrick.
Das Sounddesign ist ebenfalls sehr gelungen. Die unterschiedlichen Szenen werden kongenial davon unterstützt. Die Musik kommt diesmal aber etwas zu kurz.
Fazit:
»Die Toten vergeben nichts« ist eine recht gute Adaption eines ordentlich gelungenen Stoffes, die wenig falsch macht. Allerdings ist das zugrunde liegende Werk zu konventionell, als dass die Adaption starke neue Akzente in der Reihe »Gruselkabinett« setzen kann.
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