Enders Schatten (Autor: Orson Scott Card)
 
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Enders Schatten von Orson Scott Card

Rezension von Peter Sperling

 

Klappentext:

Rotterdam in der nahen Zukunft: Eine Nonne nimmt sich des kleinen Straßenjungen Bean an, dessen überragende Intelligenz sofort die Aufmerksamkeit der Regierung erregt. Er wird rekrutiert, um an Bord einer Raumstation ausgebildet zu werden – für den Kampf gegen Außerirdische, die von der Erde Besitz ergreifen wollen.

Bean ist nicht das einzige Kind auf der Raumstation. Gemeinsam mit dem neunjährigen Ender Wiggin, einem genialen Militärstrategen, führen sie Kriegsspiele durch. Anfangs erscheint es ihnen wie Simulationen – bis zum Augenblick der Wahrheit...

 

So sehr hatte ich mich auf „Enders Schatten“ gefreut! Vor einiger Zeit hatte ich begeistert die Teile der Ender Wiggins Saga „Enders Game“, „Xenozid“ und „Sprecher für die Toten“ gelesen und war daher begierig drauf, auch „Enders Schatten“ vom gleichen Autor in die Finger zu bekommen. Und dann das: Beim Öffnen des Päckchens kam mir ein in rosa gehaltenes Buch mit einem feisten Kind auf dem Cover entgegen, ungläubig nahm ich auf den zweiten Blick auch noch die 80er Jahre Platinen (oder was es sonst sein soll) im Hintergrund war. Es kam mir vor, als ob ich durch die abscheuliche Umschlaggestaltung mit aller Kraft von der Lektüre abgehalten werden sollte.

 

Nach den ersten Seiten schon war ich aber wieder versöhnt. Der Inhalt wurde mit dem Klappentext schon grob aber korrekt schon erzählt. Faszinierend ist es allerdings – und das macht das Buch aus – wie es Card gelingt, den Leser in die Perspektive von Bean hineinzuversetzen. Er lässt ihn detailliert an Beans Gedankengängen und Wahrnehmungen teilnehmen. Es ist zu lesen, wie er sich ohne das Vorwissen eines Erwachsenen und ohne Vermittlung von Wissen Informationen erschließt, diese bewertet und interpretiert. Card hat den Leser jederzeit im Griff und es gelingt ihm, die bei genauerem Hinsehen absurde und menschenverachtende Welt auf der Raumstation glaubhaft zu machen.

Wie skurril die Vorgänge auch sein mögen, es ist packend mitzuerleben, wie Bean und Ender nach und nach die ganze Struktur des Geschehens aufdecken und dabei die Menschheit retten.

 

Der Roman ist auch für Leser vorgesehen, die die Ender Wiggins Saga noch nicht gelesen haben. Ob die Geschichte dann aber komplett nachvollziehbar wäre, halte ich für fraglich. Viel zum Verständnis nötiges Hintergrundwissen setzt Card voraus oder skizziert es allenfalls knapp. Richtig tiefschürfende Konzepte greift Orson Scott Card in seinem Roman nicht auf. Da er aber so blendend unterhält, fällt das bei der Lektüre nicht auf.

 

Fazit:

Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Durch seinen fließenden Schreibstil bringt Orson Scott Card den Leser spielend dazu, dass er die schreckliche Umschlaggestaltung verzeiht!

 

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Buch:

Enders Schatten

Original: Endor's Shadow, 1999

Autor: Orson Scott Card

Taschenbuch, 544 Seiten

Festa, 1. Februar 2005

 

ISBN-10: 3865520057

ISBN-13: 978-3865520050

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.01.2007, zuletzt aktualisiert: 17.08.2023 13:46, 3399