Ewigkeit (Autor: Alastair Reynolds)
 
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Ewigkeit von Alastair Reynolds

Rezension von Julia Krause

 

Rezension:

Durch eine Nano-technische Katastrophe wurde die Erde, wie wir sie kennen vollkommen unbewohnbar gemacht und die Menschen mussten von dort fliehen. Mit dieser Katastrophe ging einher, dass alle Datenträger gelöscht worden sind und die Überlebenden weder Bücher, noch CDs oder etwas Derartiges zurückbehalten haben, die Vergangenheit der Menschheit wurde dadurch nahezu vollkommen ausgelöscht. Nun haben sich die Überlebenden im 23. Jahrhundert in zwei Lager geteilt, einmal diejenigen, die alles verabscheuen was mit Technik zu tun hat, da diese ja daran schuld ist, dass die Erde zerstört wurde, sie nennen sich Stoker. Auf der anderen Seite stehen die Slasher, die der Meinung sind, dass nur eine entsprechende Kenntnis über die Vorkommnisse und dementsprechende technische Gegenmaßnahmen eine weitere Katastrophe verhindern können. Verity Auger ist Archäologin der Stoker und betreibt gerade Forschungen in den vereisten Überresten Frankreichs, als einer ihrer Kollegen mit einem Ausgrabungsroboter abstürzt und schwer verletzt wird. Die Vereinigung Erdnaher Staaten kreidet das der jungen Frau an und will sie vor Gericht stellen. Das hätte zur Folge, dass sie wahrscheinlich sterben muss, außer sie lässt sich auf die Forderungen ihrer Vorgesetzten ein. Diese schlagen ihr nämlich vor, dass sie zu einem Ort mit einem Namen, den sie noch nie vorher gehört hat, reisen soll, um wichtige Dokumente entgegen zunehmen. Da Verity nichts anderes übrig bleibt, erklärt sie sich einverstanden und bricht auf. Nun ist das Ziel ihrer Reise jedoch ein ganz spezielles. Die Erde hat sich, bevor sie zerstört wurde nämlich zwei gespalten. Eine Art Parallel-Welt existiert weiterhin und hat momentan das Jahr 1959 erreicht und ist ohne den Zweiten Weltkrieg ausgekommen. Doch es stellen sich natürlich viele Fragen. Wie war solch eine Parallel-Existenz überhaupt möglich, wie verläuft das Leben in dieser Welt und ist diese Welt in irgendeiner Art und Weise gefährlich?

 

In diesem Buch verlaufen zwei Erzählstränge nebeneinander. Einmal die von Verity Auger, die sich auf ihre außergewöhnliche Mission begibt und der Leser lernt noch einen Protagonisten von eben jener Erde kennen, Wendell Floyd. Dieser lebt in Frankreich unter einem faschistischen Regime und muss allerlei erleiden. Zunächst begleitet man den jungen Mann ebenfalls auf seinem Weg, bevor beide zusammenfinden. Auf diesem Wege lernt er auch nämlich Verity kennen, die sich in einen Mordfall einmischt und um gewisse Dokumente bittet. Damit werden hier natürlich auch verschiedene Themen behandelt. Man hat auf der einen Seite die Mission Veritys, ihr Agieren auf der Parallel-Welt und einen Kriminalfall, in dem der zweite Protagonist Wendell Floyd mit drinsteckt. Die Geschichte ist dabei rasant, spannend und actiongeladen, man hat im Grunde aus jedem Genre ein bisschen was mit drin und kann sich dementsprechend festlesen.

Herrlich dabei sind jedoch die Charakterzeichnungen Reynolds, die deutlich und ansprechend sind. Verity und Wendell liefern sich beispielsweise immer wieder aufs Neue lustige Streitgespräche, da sie nie gleicher Meinung zu sein scheinen und dabei dennoch authentisch wirken und sich langsam aber sicher ineinander verlieben. Man nimmt ihnen ihr Agieren ab und versteht ihr Leben und die damit einher kommenden Schwierigkeiten sehr gut. Die einzigen Kritikpunkte, die man hier sehen kann, sind die einzelnen Längen, die in diesem Buch vorkommen und über die man drüber lesen muss. Auch die Liebesgeschichte, die zwischen Verity und Wendell aufkommt, wirkt zu Beginn recht inszeniert und stört manchmal den Verlauf der Geschichte.

 

Alles in allem liegt hier jedoch ein erfrischender und spannender Roman mit einem interessanten Thema vor, der im Grunde für alle Fans der Science-Fiction, Kriminalfällen und Liebesgeschichten zu empfehlen ist.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420073537755c011d
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Titel: Ewigkeit

Reihe: -

Original: Century Rain (2004)

Autor: Alastair Reynolds

Übersetzer: Bernhard Kempen

Verlag: Heyne Verlag (August 2008)

Seiten: 710-Broschiert

Titelbild: Unbekannt

ISBN-13: 978-3453524408

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 21.08.2008, zuletzt aktualisiert: 17.08.2023 13:46, 7153