John Welante ist das Pseudonym des 1988 in Wolfenbüttel geborenen Sascha Waltemathe, der um 2020 herum die Leidenschaft fürs Schreiben und Veröffentlichen für sich entdeckte. Gestrandet ist sein erster Roman und der Auftakt von Tales from Hafen einer Trilogie, die sich nicht unbedingt in eine Schublade stecken lässt. 2024 kam der Band noch einmal in einer neu gestalteten Sonderausgabe heraus.
Jonathan King ist ein Eigenbrödler und Wissenschaftler, der einiges gewohnt ist, weil er sich mit dem Thema Parallelwelten beschäftigt, aber nicht auf die junge Frau vorbereitet ist, die eines Tages vor seiner Tür steht und frech behauptet, dass sie seine Tochter sei und aus der Zukunft stammt.
Natürlich will er ihr erst nicht glauben, wird dann aber eines besseren belehrt und begibt sich mit ihr auf eine verrückte Reise durch Raum und Zeit. Schon bald merken die beiden, dass es dabei um mehr geht, als Luna die Rückkehr in ihre Welt zu ermöglichen, denn üble Entwicklungen nehmen hinter den Kulissen ihren Lauf.
Es startet schon gleich verrückt, denn Luna ist nicht nur aus der Zukunft, rotzfrech und ziemlich direkt. Auch wenn sie ein loses Mundwerk hat, so ist sie doch klug genug, ihren zukünftigen Vater nicht alles zu verraten. So bleibt dieser erst einmal recht misstrauisch, was sich aber ändert, als er am eigenen Leib erfahren muss, dass all seine Theorien wahr sind. Auch wenn die Welten, in die er nun gerät nicht immer unbedingt friedlich oder angenehm sind.
Aber mit jedem Schritt weiter erfährt er mehr über den Ort, von dem Luna stammt und die Gemeinschaft der Weltenwanderer, die sich dem Ziel verschrieben hat, das Multiversum zu beschützen. Denn wie so oft droht natürlich im Hintergrund noch eine übermächtig scheinende Gefahr.
Der erste Band führt durch viele kleine Episoden in das Universum ein. Auch wenn vieles zunächst seltsam erscheint und eher wie eine Parodie erscheint, so gibt der Autor doch immer wieder kleine aber feine Hinweise, die am Ende zu einem klaren Bild zusammen fügen.
Es ist auch interessant, wie es der Autor dabei immer wieder schafft, Vater und Tochter miteinander agieren zu lassen ohne dass dadurch die Zukunft in Gefahr zu geraten scheint.
Das Ende bietet so gesehen zwar einen kleinen Abschluss, viele Fragen bleiben aber tatsächlich offen und machen so neugierig auf die kommenden Bände.
John Welante schreibt mit einem Augenzwinkern, die Geschichte wird jugendfrei erzählt, so dass auch schon Leser ab zwölf Jahren ihren Spaß haben können. Und er scheut sich auch nicht dem eigentlich der Science Fiction zugehörigen Plot auch noch jede Menge an Horror und Fantasy beizumengen.
Alles in allem bietet die Geschichte jede Menge Unterhaltung, auch wenn man auf den ersten fünfzig bis hundert Seiten etwas geduldig sein sollte, da gerade Luna kein einfacher Charakter ist. Wer aber durchhält wird mit einem schrägen und immer wieder überraschenden Abenteuer belohnt.
