Glass
 
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Glass

David Dunn nutzt seine übernatürlichen Fähigkeiten um den Entführer und Mörder Kevin Wendell Crumb zu fangen, einem Mann mit 24 Persönlichkeiten.

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Filmkritik

von Armin Rößler

 

M. Night Shyamalan hat nach dem so verheißungsvollen Start seiner Karriere (The Sixth Sense, Unbreakable) eine ganze Reihe richtig schlechter Filme zu verantworten. Zuletzt waren das das Science-Fiction-Debakel After Earth (2013) und der belanglos-ärgerliche Horrorstreifen The Visit (2015). Mit dem spannenden Psychothriller Split (2017) scheint der Regisseur aber noch einmal die Kurve gekriegt zu haben. Für Aufsehen sorgte neben dem gelungenen Film nicht zuletzt, dass die Abspannszene einen Zusammenhang mit »Unbreakable« (2000) herstellte. Das setzt Shyamalan nun konsequent fort: In »Glass« verknüpft er Personen und Geschehen beider Filme und schafft einen unerwarteten, nicht restlos gelungenen Abschluss dessen, was der Regisseur selbst »Eastrail 177«-Trilogie (nach dem Zugunglück im Auftaktfilm) nennt.

 

David Dunn (Bruce Willis) weiß seit diesem verheerenden Unfall, dass er unverwundbar ist, ähnlich wie ein Comic-Superheld. In einem Fernsehbericht erfährt er von den Taten Kevin Wendell Crumbs (James McAvoy), der unter einer dissoziativen Identitätsstörung leidet, die ihm gleich 24 verschiedene Persönlichkeiten bescherte. In der Vergangenheit hat er immer wieder Mädchen entführt und getötet. Dunn, kostümiert mit einem Regenmantel und von der lokalen Presse mit dem Superhelden-Alias »The Overseer« (Der Aufpasser) versehen, geht schon länger auf die Jagd nach Menschen, die seiner Meinung nach eine Bestrafung verdienen. Er findet schließlich auch Crumb, doch der Kampf zwischen dem eigentlich unbesiegbaren Dunn und der tierhaften »Bestie«, Crumbs brutalster Identität, endet auf unerwartete Weise. Beide landen in einer psychiatrischen Klinik, in der Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson) sie davon überzeugen will, gar keine übernatürlichen Fähigkeiten zu haben. Und die Klinik hat noch einen anderen Patienten: Den Mr. Glass genannten Elijah Price (Samuel L. Jackson), der wegen einer unheilbaren Knochenkrankheit im Rollstuhl sitzt und schon sein ganzes Leben lang an die Existenz von Superhelden glaubt.

 

War »Unbreakable« Shyamalans persönliche Liebeserklärung an die Superhelden-Comics, nutzt er, nachdem »Split« ja lange deutlich realistischer daherkam, auch hier die Eigenheiten dieses Genres. Das funktioniert mal besser – wenn Glass die Regie übernimmt und bei zahlreichen Anspielungen auf die Comicwelt –, mal weniger gut. Denn vor allem Bruce Willis’ unverwundbarer David Dunn wirkt doch arg müde und wenig übermenschlich, gerade auch im Vergleich zur überbordenden Vitalität des von James McAvoy erneut großartig gespielten Crumb, der ebenso wild wie absolut überzeugend zwischen seinen so verschiedenen Persönlichkeiten hin und her springt.

 

Dass ausgerechnet die neu zum Personal hinzugestoßene Psychiaterin, die eigentlich eine wichtige Rolle einnehmen soll, für deutlich mehr Fragezeichen als Erhellung sorgt, ist schade. Dafür geht der Regisseur wieder einmal seinem Markenzeichen, der unerwarteten Wendung, mehr als nur einmal nach: Deshalb liefert er auch ein Finale, das sämtlichen Erwartungen widersprechen dürfte. Kein schlechter Film, aber in der nicht immer geglückten, weil auch schwierigen Kombination der verschiedenen Elemente doch der schwächste der Trilogie.

 

5 Sternchen

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Glass

Jahr: 2019

Regie: M. Night Shyamalan

Abenteuer

DarstellerInnen:

  • James McAvoy

  • Bruce Willis

  • Samuel L. Jackson

  • Sarah Paulson

Diskussion im Forum

Glass (M. Night Shyamalan)

Die »Eastrail 177«-Trilogie


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Erstellt: 22.01.2019, zuletzt aktualisiert: 26.09.2020 14:00, 17311