Hellboy – Call of Darkness (Fantasy; BR; FSK 16)
 
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Hellboy – Call of Darkness

Filmkritik von Cronn

 

Mit »Big Red is back« wirbt man für den neuesten Streifen von Neil Marshall, der den Titel Hellboy trägt. Unter demselben Titel wurde Ron Perlmans Verkörperung unter der Regie von Guillermo Del Toro zur Legende, der ein zweiter Streifen Die Goldene Armee folgte. Nun tritt also David Harbour, bekannt aus der Netflix-Serie Stranger Things, in dessen Fußstapfen. Neil Marshall hatte seinen größten Erfolg mit The Descent und möchte nun mit »Hellboy (2019)« daran anschließen. Ob ihm das gelungen ist, soll die nachfolgende Rezension aufzeigen.

 

Verlagsinfo:

Im Kampf gegen das Böse kann es nur einen geben: Halbdämon Hellboy (David Harbour)! Mit geschärftem Schwert, glutroten Hörnern und legendärer Eisenfaust hat er diesmal eine ganz besonders apokalyptische Mission: Er muss die mächtige Hexe Nimue (Milla Jovovich) und das Monster Gruagach stoppen, die zusammen mit einer Reihe weiterer mythischer Wesen, Tod und Zerstörung unter die Menschen bringen wollen. Doch dafür brauchen sie Hellboy. Denn seine Bestimmung war einst, selbst den Weltuntergang zu starten – bis sein Ziehvater Professor Broom (Ian McShane) ihn auf die gute Seite holte und als Spezial-Agent gegen die Monster dieser Welt einsetzte. Während Hellboy nun von Broom für einen Auftrag nach London geschickt wird, zieht Nimue eine Schneise der Verwüstung durch ganz England. Und plötzlich sehen sich Hellboy und seine Mitstreiter Alice (Sasha Lane) und Ben (Daniel Dae Kim) nicht nur mit einer Armee der Finsternis konfrontiert, sondern auch mit ureigenen Dämonen. Die blutrote Schlacht kann beginnen!

 

Kritik:

Es ist schwer, eine Erfolgsreihe fortzusetzen. Im Fall von Hellboy ist das noch schwieriger, da die titelgebende Figur mit dem Schauspieler Ron Perlman besetzt ist. Doch in Hollywood ist nichts unmöglich und daher sollte man dem neuen Hellboy eine Chance geben. Dazu war der Comic-Originalschöpfer Mike Mignola am Drehbuch beteiligt. Aber der Streifen macht es einem nicht leicht. Doch dazu gleich mehr.

 

Das Drehbuch selbst ist durchaus dazu geeignet, einen Comicliebhaber zufrieden zu stellen. Die Story rund um den Weltuntergang erfindet das Rad zwar nicht neu, bietet aber einige nette Überraschungen und Figuren, die in Erinnerung bleiben, v. a. Baba Yaga. Mit einer Prologsequenz, die an Mario Bavas Klassiker The Mask Of Satan (dt.: »Die Stunde, wenn Dracula kommt«) erinnert, ist mit ihrem SW-Look sehr gelungen und lediglich die Farbe Rot sticht hervor, ähnlich wie in Sin City. Sehr stylish!

Überhaupt sind die Actionszenen durchaus interessant choreographiert, allerdings verlieren sie sich manchmal in einem CGI-Gewitter. Hier wäre es besser gewesen, mehr handgemachte Effekte einzusetzen.

 

Gelungen ist am neuen Hellboy, dass die Grenzen zwischen Böse und Gut angedeutet zerfließen. Dies wird leider nicht völlig durchgezogen. Es wäre interessant gewesen, den Aspekt des Rassismus näher auszuführen.

 

Die Schauspieler bemühen sich ebenfalls sehr, die Rollen auszufüllen. Hier fällt Ian McShane positiv auf, der den Vater von Hellboy spielt. Wie schon in John Wick gibt er seiner Rolle mehr Tiefe, wenngleich er in »Hellboy« nicht vollauf brillieren kann. Milla Jovovich sieht als Hexe teuflisch sexy aus, wenngleich sie zunächst fünfgeteilt ist. Der neue Hellboy selbst überzeugt physisch wütend im Dialog und in der Action, kann aber den Schatten von Ron Perlman nicht völlig abstreifen. Das liegt aber vor allem am misslungenen Humor, den er vortragen muss.

Und hier ist ein großes Malus des Films begraben: Selten hat man eine derart hohe Anzahl von Fremdschäm-Flachwitzen zu ertragen gehabt. Sie stammen alle aus dem Mund der Hauptfigur, die damit zu einem dümmlichen Proleten verkommt, was Hellboy in den Vorgängerfilmen nicht war. Unbequem, frech, dicke Lippe – ja. Aber nie dümmlich und aufgesetzt prollig.

Was gelungen ist, ist der Wechsel hin zu mehr Horror. Der Original-Hellboy-Comic ist bereits düsterer als die erste Inkarnation von Guillermo Del Toro, der doch sehr fantasylastig war. Nun also mehr Blut und heftige Splatterszenen, was die 16er Freigabe absolut rechtfertigt. Gerade die Baba-Yaga-Szenen können in Sachen Horror gefallen.

 

Fazit:

Der neue »Hellboy« ist sicher kein Reinfall. Die Schauwerte sind da und über Strecken macht der Regisseur Neil Marshall alles richtig. Aber der Fremdschäm-Humor und die teils Über-CGI-Effekte machen aus dem Film einen Streifen, der im Mittelmaß versinkt. Das ist schade, denn die Ansätze zu mehr Horror und einer Rassismuskritik sind da, was beides dem Film in seiner Tiefe gut tut.

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Blu Ray:

Hellboy – Call of Darkness

Regisseur: Neil Marshall

Format: Blu-ray, Breitbild

Untertitel: Deutsch

Region: Region B/2

Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1

Umfang: 1 BR

FSK: 16

Universum Film, 23. August 2019

Produktionsjahr: 2019

Spieldauer: 130 Minuten

 

ASIN: B07PXRH1GN

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • David Harbour

  • Milla Jovovich

  • Ian McShane

  • Daniel Dae Kim

  • Sasha Lane

Eintrag in der PhilmDB

Hellboy – Call of Darkness


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Erstellt: 16.08.2019, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:17, 17804