Er ist der Schöpfer des Mythos und mit Sicherheit einer der bedeutendsten Schriftsteller für Horror- und Gruselgeschichten. Mit dem Cthulhu Mythos, um den sich ein Großteil seines schriftstellerischen Schaffens dreht, hat er einen bis dato unvergleichliches Erbe hinterlassen.
Aus heutiger Sicht ist Lovecraft vermutlich ein Vorbild, ein Idol für eine ganze Generation an Schriftstellern die sich mit Horror und Grusel befassen. Stephen King schrieb über H.P. Lovecraft, dass er den dünnen Mann mit seiner bleichen Haut als einen Wegbereiter seiner eigenen Schreibkunst sieht.
Wenn man sich mit Lovecraft einmal näher beschäftigt wird man schnell feststellen, dass er einen eher eigenwilligeren Charakter hatte. Vermutlich ist es eben dieser verschrobene Charakter der sich auch in seinen Geschichten Ausdruck findet. Lovecraft ist die meiste Zeit seines Lebens an sein Haus gebunden, mit den meisten seiner Freunde verkehrt er nur per Post. Wie er selbst immer wieder in seinen Briefen zum Ausdruck bringt hat er Nachts Alpträume die ihn nur schlecht bis gar nicht schlafen lassen. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt er mit dem Lesen und Schreiben, von keinem anderen Schriftsteller existiert eine derartig umfassende Korrespondenz wie von Howard Phillips Lovecraft.
Viele Biographen dichten Lovecraft entsprechende Geistesstörungen, Neurosen an. Doch seine zahlreichen Freunde können das nicht bestätigen. Er war mit Sicherheit ein ungewöhnlicher Mensch. Aber seine enorme Belesenheit machte ihn beliebt. Es gibt auch nette Anekdoten über ihn, die man auch durchaus aus Korrespondenzen entnehmen kann.
H.P. Lovecraft kam am 20. August 1890 in Providence, Rhode Island zur Welt. Seine Familie war wohlhabend, er verstarb sehr früh mit gerade einmal 46 Jahren am 15. März 1937. Sein Vater wird noch in seinen Kindheitsjahren in eine Psychiatrische Anstalt eingewiesen. Dadurch erhält H.P. Lovecraft nicht die Chance ihn richtig kennenzulernen. Der Vater verstirbt sehr früh an Syphilis. Dieser Umstand führt dazu das seine Mutter und sein Großvater zu den wichtigsten Personen in seiner Kindheit gehören. Vermutlich hat Lovecraft durch das Frühe Ableben seines Vaters eine Wahnvorstellung entwickelt, dass er ebenfalls an Syphilis erkranken und Versterben würde. In seinem weiteren Leben soll er noch einige weitere entwickeln.
Das Lesen hat Lovecraft durch die umfangreiche Bibliothek seines Großvaters entdeckt. In den meisten Biographien wird auch darauf hingewiesen, dass Lovecrafts Großvater ein Kenner und Liebhaber makabrer Literatur war. Somit wird wohl der Grundstein für Lovecrafts Schaffen in der Bibliothek des Großvaters gelegt! Das Lesen und Schreiben erlernt er mit etwa 4 Jahren und schon mit 5 kann er Erzählungen aus “1001 Nacht” lesen, die Faszination für den Fernen Osten wird auch dadurch in ihm geweckt. Erstaunlich und nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Lovecraft auch jetzt schon mit dem Schreiben von Geschichten beginnt. Ein Verwandter rät ihm sich ein Pseudonym zuzulegen, die Geschichten selbst sind nicht erwähnenswert, das Pseudonym Abdul Al´Hazred jedoch merkt sich der junge Lovecraft um es später zu verwenden. Der Autor des Necronomicons, welches als Buch voller mystischen Wissens in seinen Geschichten vorkommt, wird eben dieser Abdul Al´Hazred.
Seine Mutter verhätschelt Howard Phillips Lovecraft zusehends. Sie möchte ihn eher als Mädchen sehen und entsprechend versucht sie ihm Manieren beizubringen und gar Mädchenkleider zu tragen. Die Mutter selbst ist eine äußerst ängstliche Person und verwurzelt ihre Ängste auch tief in H.P. Lovecrafts Seele. Mit Sicherheit sind es diese Ängste die ihn auch Jahre später noch immer in seinen Alpträumen jagen. Die Mutter hat jedoch selbst keine wirklich Liebe für ihn übrig. Seine Flucht, vermutlich der einzige Weg für ein Kind von 6 Jahren, führt ihn zum Schreiben. Mit gerade einmal sechs Jahren produziert er seine erste Geschichte, mit 8 entdeckt er Edgar Alan Poe. Diese Erfahrung prägte auch seinen schriftstellerischen Werdegang, in seinem Essay über die Horrorliteratur merkt er an wie wichtig Poe für ihn war.
Lovecraft schreibt auch über seine ersten Alpträume, dabei beschreibt er, dass er von gesichtslosen Wesen verfolgt wird, die ihn mit ihren ledrigen Flügeln davontragen wollen und ihn mit spitzen Klauen und Skorpionschwänzen kitzeln, die Dunkeldürren waren geboren. Sie tauchen in vielen Geschichten Lovecrafts immer wieder auf. Dieses war nicht der letzte Einsatz eines Traumgebildes in eine seiner Geschichten. Die Frage stellt sich viel mehr welche seiner Monstren nicht aus einem seiner Träume stammen. Vermutlich entstanden so auch die Dreamlands, die Traumlande, die er auch immer wieder benutzt.
Lovecraft ist 14 Jahre alt, als seine wichtigste Bezugsperson, sein Großvater, verstirbt. Eine Welt bricht für ihn zusammen und er fragt sich ob er sich nicht einfach das Leben nehmen sollte. Doch er hält durch, trotz seiner neurotischen Mutter und dem Verlust des Vermögens, das der Großvater zusammengehalten hat. Nur sein Wissensdurst hält ihn am Leben.
Welche Krankheit genau ihn ans Haus und sehr häufig ans Bett fesselte, ist nicht gesichert bekannt. Er kann keinen Schulabschluss machen, zu oft hatte er gefehlt, und dennoch ist sein Wissensdurst so groß, dass er zu einem wahren Gelehrten heranreift.
Sein Tagesablauf kann man als exzentrisch bezeichnen, meist liegt er ihm Bett und schreibt oder liest. Neben der zahlreichen Korrespondenz entstehen so zahlreiche Geschichten, auch verdingt er sich als Lektor in dem er die Geschichten anderer Autoren überarbeitet, genannt wird er dabei meistens leider nicht.
Er ist 29 als seine Mutter verstirbt. Auch sie wurde zuerst in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert und stirbt zwei Jahre später, im Jahre 1921, dort. Die Angst wie seine beiden Eltern dem Wahnsinn zu verfallen verfolgt Lovecraft bis zu seinem Ende!
1924 heiratet Lovecraft Sonia Green mit der er nach New York City flüchtet. Seine Tanten sind zu eifersüchtig, so dass er nur dort die Hoffnung hat mit Sonia glücklich zu werden. Doch die Ehe ist an sich zum Scheitern verurteilt. Ein Jahr später kehrt er in die Heimat zurück. Nun ist er ein eigenständiger Mensch. Die Trennung hatte es ihm auch ermöglicht seine Familie mit Abstand zu sehen.
Seine Kreativität hatte durch die Ehe gelitten, nun wieder in Providence blühte diese wieder auf. Er schrieb zahlreiche Geschichten und Artikel für andere Autoren und verdiente damit sein Geld. Daneben veröffentlichte er die für ihn selbst wichtigen Geschichten in Magazinen wie den Weird Tales und Amazing Stories zu Lebzeiten wurde keine seiner Geschichten in einem Buch veröffentlicht. 1937 verstirbt er an Darmkrebs.