Interview: Volker Ferkau
 
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Interview: Volker Ferkau

geführt von Ralf Steinberg

 

Im Mai 2010 startete der Kelter-Verlag eine neue Fantasy-Reihe für den Kiosk, Mythenland. Keine Heftromane sondern dickere Romanhefte. Wir baten Autor und Mastermind der Serie, Volker Ferkau, uns etwas über das Projekt zu erzählen:

 

Fantasyguide: Hallo Volker, manche Leser werden Dich vielleicht von den Bastei-SF-Serien Sternenfaust und Maddrax kennen, dabei ist die Idee zu »Mythenland« älter?

 

Volker Ferkau: Die Idee, eine deutsche Fantasyserie zu etablieren, die einem hohen Anspruch genügt, ist älter. »Mythenland« selbst ist mir erst vor einem Jahr eingefallen. Abgesehen von den Barbs, über die ich schon vor zwanzig Jahren schrieb und die in meinem Beitrag für Uschi Zietsch‘ SunQest-Serie einen Gastauftritt hatten (Am Rande der Hoffnung - d.Red.).

 

Fantasyguide: Wie fühlt man sich, wenn man nach so vielen Jahren endlich sein Traumprojekt realisieren kann?

 

Volker Ferkau: Das ist ein gutes Gefühl. Vor allen Dingen, da dies vor 15 oder 20 Jahren nicht möglich gewesen wäre. Doch heute sind deutsche Autoren hoch angesehen, wie ich meine, zu Recht!

 

Fantasyguide: »Mythenland« sieht nach einem doch recht umfangreichen Projekt aus. Was erwartet uns Leser?

 

Volker Ferkau: Spannung, Action, Liebe, Intrigen und eine Handlung, die von Zyklus zu Zyklus mit immer mehr Liebe zum Detail ausgestattet wird. Ab Oktober gibt es den neuen, vierbändigen Sharkan-Zyklus. Hierbei werden meine Autoren und ich uns von z.B. amerikanischen Vorbildern fast völlig lösen.

 

Fantasyguide: Die Barbs stammen aus dem All. Erwartet uns irgendwann ein SF-Crossover?

 

Volker Ferkau: Das ist in Band 3 gewissermaßen schon geschehen. Die ersten Seiten spielen im All. Außerdem gibt es auch ein Crossover in den Bereich Vampire und Werwölfe, wie in Band 6: Ruf Der Dragul. Aber keine Sorge, es wird immer im Land der Mythen spielen.

 

Fantasyguide: Kelter gab ja im Juni die Zusage für weitere Bände nach den fünf Murgon-Bänden. Wird es völlig neu weitergehen und mit welchen Figuren des ersten Zyklus gibt es ein Wiedersehen?

 

Volker Ferkau: Es werden viele der alten Figuren dabei sein, aber einige werden den ersten Zyklus leider nicht überleben. Zum Drama gehört der Tod und der ist unabwendbar. Selbstverständlich werden im Sharkan-Zyklus neue Personen auftauchen, z.B. eine Vampirin und ein sehr seltsamer Ork.

 

Fantasyguide: Kannst Du uns schon etwas zu Deinen Co-Autoren verraten? Gibt es gar Wunschpartner?

 

Volker Ferkau: Der Auftakt zum zweiten Zyklus wird komplett alleine von meiner sehr geschätzten Kollegin Jana Paradigi geschrieben, die auch schon für Maddrax oder Elfenzeit tätig war. Ich freue mich, dass sie mein Angebot angenommen hat. In naher Zukunft kommt noch eine weitere geschätzte Kollegin hinzu, aber den Namen verrate ich noch nicht...

 

Fantasyguide: Die Romane sind offensichtlich für den Kiosk-Verkauf konzipiert. Welche Zielgruppe hofft ihr dadurch zu erreichen?

 

Volker Ferkau: Die Leserreaktionen zeigen, dass wir alle Altersgruppen ansprechen, sowie Frauen und Männer gleichermaßen.

 

Fantasyguide: Du wirst vielleicht nicht über wirtschaftliche Aspekte reden dürfen, aber kannst Du uns eine grobe Richtlinie geben, wann die Probezeit endet oder bis wohin der Verlag das Projekt bringen möchte?

 

Volker Ferkau: Über eine Probezeit kann man nicht sprechen. Bei Kelter ist es wie bei jedem anderen Verlag. Wenn sich eine Serie verkauft, wird sie weiter laufen. Außerdem kommt das auch ein bisschen auf meine Kreativität und Kraft an. Inzwischen sind etablierte Belletristikverlage daran interessiert, mit mir zusammen zu arbeiten. Da werde ich Entscheidungen treffen müssen.

 

Fantasyguide: »Mythenland« erfindet die Fantasy nicht neu. Der Leser findet gewohnte Rassen und Sujets. Wie willst Du den Leser überzeugen, gerade Deine Fantasyreihe zu lesen?

 

Volker Ferkau: Weil sie gut ist! Nein, ganz im Ernst, hier kann ich nur auf Leserrekationen zurückgreifen und die reichen von ‚Terantino der Fantasy‘ bis hin zu ‚Ich habe Jahre gewartet, um so etwas spannendes in der Fantasy zu lesen‘.Das motiviert sehr.

 

Fantasyguide: An vielen Stellen fiel mir eine lockere Sprache auf, besonders Bluma weist leichte Tendenzen zu Jugend-Slang auf, auch gibt es deutliche Vermischungen zu realen Welt, etwa "Jolly Roger" - sind das Kompromisse an eine Wunschleserschaft oder liegt Dir klassische Fantasy-Stringenz nicht so sehr?

 

Volker Ferkau: Fantasy-Stringenz? Du hast recht – das liegt mir nicht wirklich. Ich finde, wenn auch junge Leser sich und ihren Slang wiederfinden, ist die Identifikation mit den Personen größer. Hier arbeite ich überhaupt nicht – absolut Null – mit Kalkül, sondern ich erzähle so, wie ich es selbst auch gerne lesen würde. Außerdem macht es mir Spaß, wenn man mir Jugend-Slang attestiert, schließlich bin ich schon 54.

 

Fantasyguide: Gab es einen Austausch zwischen Dir und Arndt Drechsler - wie gefallen Dir seine Titelbilder? Ich kenne etliche seiner Cover, die meisten ließen darauf schließen, dass er den Inhalt des Buches zumindest grob kennt.

 

Volker Ferkau: Ich habe Arndt Drechsler dem Kelter-Verlag vorgeschlagen. Arndt und ich erarbeiten die Motive und reichen sie als fertiges Produkt bei Kelter ein. Hierbei haben wir völlig freie Hand. Inzwischen sind Arndt und ich gute Freunde geworden.

 

Fantasyguide: Musst Du jetzt Abstriche bei Deinen anderen Projekten machen oder arbeitest Du einfach härter als früher?

 

Volker Ferkau: Ich arbeite härter als früher.

 

Fantasyguide: SunQuest ist vom Konzept ja ähnlich gelagert. Konntest Du aus der Zusammenarbeit mit Uschi Zietsch und ihrem Verlag Erfahrungen für Dein eigenes Projekt gewinnen?

 

Volker Ferkau: Wer Uschi kennt und mit ihr zusammen arbeitet, gewinnt immer Erfahrungen. Sie ist für mich eine sehr liebe und geschätzte Lehrerin und Kollegin.

 

Fantasyguide: Bestimmt reicht Dein Blick weit in die Zukunft, wo bist du in Mythenland in fünf Jahren?

 

Volker Ferkau: »Mythenland« wird es solange geben, wie ich es mache und auch nur solange, wie gute Ideen, auch im Autorenteam, da sind. Sobald die Serie sich wiederholt oder inhaltlich schwach wird, wird die Serie eingestellt. Besser wenige gute bis sehr gute Zyklen, als ein krankes Pferd tot zu reiten. Aber so weit sind wir ja Gott sei Dank noch nicht. Ganz im Gegenteil. Im Moment arbeiten wir alle hart und engagiert daran, »Mythenland« noch besser, bunter und innovativer zu machen.

 

Fantasyguide: Vielen Dank für das Interview und vor allen prächtigen Erfolg mit Mythenland!

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202405012332208fd1715a
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Volker Ferkau

Drachenhauch

Autor: Volker Ferkau

Reihe: Mythenland 1

Kelter, Mai 2010

Taschenbuch, 385 Seiten

Titelbild: Arndt Drechsler

 

Erhältlich bei: Romantruhe


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Erstellt: 16.07.2010, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 10734