Jagd auf Ikarus (Autor: Timothy Zahn)
 
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Jagd auf Ikarus von Timothy Zahn

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Als Jordan McKell, seines Zeichens Schmuggler und Kapitän ohne Raumschiff, den Auftrag erhält, die Ikarus samt hochbrisanter Ware zur Erde zu fliegen, sieht er zunächst keine größeren Probleme auf sich zukommen. Doch ehe er es sich versieht, ist er in eine intergalaktische Handelsverschwörung verwickelt, und das halbe Universum ist ihm auf den Fersen ...

 

Rezension:

Die Bücher von Timothy Zahn versprechen spannungsreiche Abenteuergeschichten in opulenten Universen. Kein Wunder also, dass der Heyne-Verlag in schneller Reihenfolge ältere Werke, zuletzt Die Cobra-Trilogie von ihm herausbringt. Der bereits 1999 erschienene Roman The Icarus Hunt ist ein actiongeladener, wenn auch nicht ganz so rasanter Thriller.

 

Jordan McKell heuert eher zufällig als Pilot für eine seltsame Mission an. Die versiegelte Fracht des Raumschiffs Ikarus soll zur Erde gebracht werden, auch der Rest der Besatzung kommt frisch an Bord, niemand kennt den anderen.

Doch der Flug steht unter keinem guten Stern. Ein Todesfall dezimiert die Gruppe, als Ersatz holt sich McKell seinen eigentlichen Partner, mit dem zusammen er Schmuggelgeschäfte für das größte Kartell des Quadranten erledigt. Weitere Zwischenfälle lassen erkennen, dass an der Fracht mehr ist, als man der Crew erzählte ...

 

Das spannende Katz- und Mausspiel um Täter, Fraktionen und Hintergründe wird durch einen groben dramaturgischen Schnitzer getrübt. Zwar kann McKell nicht zurückblättern, der Leser hingegen schon und so verrät Zahn den Delinquenten bereits nach gut hundert Seiten. Zwar sind noch nicht alle Geheimnisse enträtselt, aber die Überraschungen am Ende halten sich in Grenzen. So verfolgt man denn eher aus Sympathie zum Ich-Erzähler die Odyssee und die immer neuen Fallstricke, mit denen man ihn versucht zu fangen. Zahn nutzt die verschiedenen Tankstopps, um fremde Planeten, vor allem aber unterschiedliche kriminelle Milieus auszuarbeiten. Wie von ihm gewohnt, verbindet er dabei politische, wirtschaftliche aber auch geschichtliche Weltenentwürfe zu einer faszinierenden Space-Opera. Am Ende gibt es einen ausgearbeiteten kosmischen Hintergrund, der problemlos weiterverwendet werden könnte. Zahn scheint sie zu sammeln.

Erneut spürt man auch Zahns Vergnügen am Entwickeln außerirdischer Figuren, die durch spezielle Fähigkeiten im Kontrast zu Menschen stehen und dank ihrer Andersartigkeit zwar fremd, aber nicht notwendigerweise böse wirken.

 

So bleibt eine lebhafte Schnitzeljagd in einem buntschillernden Universum, jedoch ohne Dramatik oder technische Innovation. Im besten Sinne Unterhaltung also.

 

Das Titelbild ist leider wieder einmal nichtssagender Standard ohne Bezug zum Buch, passt sich aber von der Gestaltung her in die anderen Zahn-Werke ein, die der Verlag in den letzten Jahren veröffentlichte. Man kann schon gespannt sein, wie die Schatzsuche der Herausgeber weitergeht.

 

Fazit:

Timothy Zahn lieferte mit Jagd auf Ikarus einen unterhaltsamen SF-Thriller, der zwar vorhersehbar, aber trotzdem abwechslungsreich geschrieben ist. Eine typische Space-Opera ohne den Anspruch, das Genre revolutionieren zu wollen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426074759183c3326
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Buch:

Jagd auf Ikarus

Original: The Icarus Hunt, 1999

Autor: Timothy Zahn

Übersetzer: Martin Gilbert

Heyne, Oktober 2011

Taschenbuch, 608 Seiten

 

ISBN-13: 978-3453527560

ASIN: 3453527569

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.03.2011, zuletzt aktualisiert: 27.01.2020 20:04, 11672