Kinder der Sonne (Autor: Michael Marrak; Das Aion 1)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Kinder der Sonne von Michael Marrak

Reihe: Das Aion Band 1

 

Rezension von Christine Schlicht

 

Nach ein paar entsetzlichen Sonnenstürmen ist die Erde nur noch eine Wüste, die Menschheit weitgehend ausgelöscht. Nur dort, wo unter diesen Wüsten alte, geschützte Grundwasserreservoire existieren, können auch noch Menschen wie in Oasen leben. Doch sicher sind sie nicht, ein erneuter Sonnensturm zeigt ihnen ihre Grenzen auf. Nach diesem letzten Unglück entstanden jedoch Kinder, die relativ unempfindlich sind gegen die ungefilterte Sonneneinstrahlung. Die so genannten Betas. Und noch etwas entstand: eine seltsame Barriere zwischen den Oasen und den Instituten, in denen wie in Reservaten noch unverstrahlte Menschen leben.

 

Eine dieser Betas ist Mira. Sie lebt mit ihrem verbitterten Vater, der den Leuten im Institut die Schuld am Tod von Miras Mutter gibt, in einer kleinen Oasenstadt. Doch Mira weiß es besser, ihr alter Freund, ein ehemaliger Luftschiffkapitän, hat ihr seine Version der Ereignisse beim letzten Sonnensturm geschildert. Und noch einiges mehr. Doch Bausch ist ein alter Säufer, dem niemand Glauben schenkt, außer Mira.

 

Seit einiger Zeit tauchen immer mehr Tiere auf, die es eigentlich nicht mehr geben sollte. Mira fängt sie und verkauft sie auf dem Markt, doch sind es keine lebendigen Wesen, sondern mechanische. Roboter, nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Metall und Drähten. Als die Wissenschaftler von den Maschinenwesen erfahren, schicken sie einen der ihren in die Oase, um mit Mira dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Sie weiß, dass die Tiere wie von einem Vulkan aus einem Loch in der Wüste ausgespuckt wurden und führt einen Expeditionstrupp an die bewusste Stelle.

 

Es wird vermutet, dass dies das Ergebnis eines früheren Flugzeugabsturzes ist, von dem man vermutet, dass sich an Bord der Prototyp einer Maschine befand, die selbstständig eine intakte Biosphäre schaffen kann. Doch die Aktivitäten der Maschine drohen, der Menschheit zum Verhängnis zu werden. Das Aion, ein mystisches gottähnliches Wesen oder höheres Konzept, nimmt Kontakt zu Mira auf und erwählt sie, eine Samenkapsel des letzten Lebensbaumes namens Nebethaum zu beschaffen. Ein neuer Baum muss gepflanzt werden, um die Welt zu retten und so macht sich Mira auf, Nebethaum zu suchen. Sie erreicht die fliegende Stadt Darabar und lernt das Orakel Jadamon kennen. Doch als sie den Lebensbaum findet, verschwindet dieser. Und Jadamon offenbart ihr eine uralte Prophezeiung...

 

 

Fantasy? Science Fiction? Mystery? Endzeit-Drama mit phantastischen Elementen? Alles und nichts, es passt in keine Schublade. Doch was dieses Buch eigentlich unheimlich attraktiv machen könnte, macht es auch schwer verdaulich. Man findet zunächst keinen Zugang zu der Welt, in der Mira lebt, alle Örtlichkeiten, die vielen Namen und Beschreibungen, die auf den Leser einstürmen, machen den Text zäh und nicht besonders flüssig lesbar. Da ist so viel Sand im Handlungsfluss wie unter Miras Füßen. Dazu kommen Fachbegriffe, die sich nur bedingt aus dem Textfluss heraus erschließen, so dass man immer mal wieder auf das Glossar am Ende zurückgreifen muss. Was natürlich auch nicht sehr förderlich für den Lesefluss ist.

 

Selbst wenn man etwas mehr über diese geheimnisvolle Welt erfährt, begreift, dass es sich um die gute alte Erde nach einer großen Katastrophe handelt, wird der Hintergrund nicht eingängiger. Die Geschichte könnte auch auf Alpha Centauri spielen. Eine Mischung aus verschiedenen Genres ist schon etwas Aufregendes, aber zuviel des Guten ist problematisch. Jemand der mit SF nichts anfangen kann, wird bei dem ganzen Fachchinesisch schnell aufgeben. Die Fantasy- und Mystery-Elemente kommen dafür ein wenig kurz.

 

Ein mystifiziertes Zukunfts - Endzeitszenario. Nicht jedermanns Sache, aber wenn man sich darauf einlassen will und auch etwas lernen, dann findet man mit diesem Buch spannende Unterhaltung.

 

Nach oben

Platzhalter

Buch:

Kinder der Sonne

Reihe: Das Aion Band 1

Autor: Michael Marrak

Gebundene Ausgabe, 416 Seiten

Ravensburger Buchverlag, 1. Januar 2008

Cover: Sabine Reddig

Illustration: Peter Gric

 

ISBN-10: 3473352810

ISBN-13: 978-3473352814

 

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 06.03.2008, zuletzt aktualisiert: 06.03.2023 18:57, 5977