Magma (Autor: Thomas Thiemeyer)
 
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Magma von Thomas Thiemeyer

Rezension von Nina Horvath

 

Rezension:

Thriller mit Geheimagenten, Regierungsbeamten, Massenmördern, aber auch Wissenschaftlern wie Genetikern oder Atomphysikern kennen wir ja. Aber ausgerechnet mit Geologen? Ist das nicht sterbenslangweilig, etwas über eine so „erdige“ Fachrichtung zu lesen?

Nun, mitnichten! Zumindest nicht, wenn das Buch von Thomas Thiemeyer geschrieben wurde und den Titel „Magma“ trägt.

Obgleich der Autor selbst Geologe ist und sein Wissen geschickt in die Handlung einbettet, wird die Wissenschaft nie zum Selbstläufer, sondern bietet lediglich den Rahmen für eine spannende Handlung mit tiefgründigen Charakteren.

Das merkt man natürlich besonders bei der Hauptperson, der Geologin Ella Jordan. Man weiß zwar, dass sie eine begnadete Wissenschaftlerin ist, aber von Anfang an erfährt man von ihrer zahlreichen Fehlern, die sie jedoch nicht unsympathisch, sondern menschlich und glaubwürdig sind. So war sie einige Zeit lang Alkoholikerin, ist geschieden und hat den Kontakt zu ihrer Tochter abgebrochen, obwohl sie das kleine Mädchen sehr vermisst.

Ella will einen Neuanfang, hat gerade einen neuen Posten an der Universität Washington angetreten und versucht sich in ihrer ersten Vorlesung zu behaupten, als das Militär sie vorlädt und offenbar für einen Auftrag anzuwerben versucht: Es sollen ungewöhnliche seismische Wellen vom Marianengraben in der Tiefsee ausgehen.

Obgleich sie zunächst skeptisch ist und auch noch durch einen Drohanruf davon abgebracht werden soll, kann die abenteuerlustige Ella nicht wiederstehen, anzunehmen und schon bald befindet sich an Bord eines japanischen U-Boots, das zur Quelle der seismischen Wellen vorstoßen soll.

Mit an Bord sind unter anderen Konrad Martin, ein schweizer Geologe, der jedoch von seinem Fach nicht allzu viel Ahnung hat und ihr gleich von Anfang an suspekt ist und der junge Joacquin Esteban, mit dem Ella eine heiße Affäre hat, der aber sicher auch so manches Geheimnis hütet.

In der Tiefe stoßen sie auf eine Kugel, die die Quelle der ausgesendeten Wellen zu sein scheint. Ermutigt durch Ella versucht der Kapitän des U-Boots, die Kugel anzubohren - mit verheerenden Auswirkungen: Es kommt zu einer Explosion mit Toten und schwerverletzten, es gleich einem Wunder, dass es überhaupt Überlebende gibt.

 

Obgleich ihr nichts passiert ist, macht Ella eine schwere Zeit durch. Teilweise wird ihr die Schuld an dem Unglück zu geben versucht - sie selbst hat bis zu einem gewissen Grad ebenfalls ein schlechtes Gewissen.

Sie erfährt dann jedoch, dass es noch viele andere dieser Kugeln gibt, die quer über die Welt verstreut sind und alle ebenfalls begonnen haben, seismische Wellen auszusenden, die unter anderem Vulkanausbrüche verursachen. Und mehr noch - die Wellen beginnen sich synchronisieren, was drastische Auswirkungen für die ganze Menschheit - bis zu deren Untergang! - haben kann.

 

Ella will natürlich wissen, was nun wirklich dahintersteckt und folgt Martin zu seiner Forschungsgruppe in die Schweiz, die sich ausschließlich mit der Erforschung der Kugeln beschäftigt. Die beiden werden dann auf eine Reise in die Atacama-Wüste bis nach Sibirien.

Währenddessen tauchen weitere Fakten auf und langsam fügt sich das Puzzle zu einem Ganzen. Es scheint gerade so, als würde sich bei den Kugel um außerirdische Artefakte handeln ...

Zum Ende wird klar: Nur Ella kann das Rätsel lösen und die Menschheit vor dem Untergang bewahren. Sie wird trotz des halbwegs realistischen Umfelds gleichsam zur Auserwählten.

Noch erstaunlicher finde ich jedoch, dass ausgerechnet ihre alles andere als ideale Familiensituation schließlich zur Lösung, die erstaunlich einfach, jedoch auch unglaublich plausibel ist, beiträgt!

 

Fazit:

„Magma“ kann ich schlicht und einfach uneingeschränkt empfehlen. Denn dieser Roman schafft es, auf dem schmalen Grat zwischen fundiertem wissenschaftlichem Hintergrund und spannender, fiktiver Erzählweise zu bestehen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420085801ca91fa1e
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Buch:

Magma

Autor: Thomas Thiemeyer

Gebundene Ausgabe: 528 Seiten

Verlag: Knaur (Februar 2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3426662132

ISBN-13: 978-3426662137

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.05.2008, zuletzt aktualisiert: 06.08.2023 10:54, 6494