Medusa (Autor: Thomas Thiemeyer)
 
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Medusa von Thomas Thiemeyer

Rezension von Martin Weber

 

Inhalt

Die deutsche Archäologin Hannah Peters widmet sich seit mehreren Jahren der Erforschung von steinzeitlichen Felsmalereien in den Wüsten Algeriens. Ihre Erfolge sind eher bescheiden; der ganz große Wurf, der ihren Namen im Wissenschaftsbetrieb etablieren würde, lässt auf sich warten. Doch dann trifft sie einen alten Tuareg, der sie auf einen uralten heiligen Ort seines Volkes hinweist. Dort entdeckt sie frühzeitliche Kunstwerke, die alles bislang Bekannte bei Weitem übertreffen. Vor allem die merkwürdige Skulptur eines mehrarmigen schwarzen Wesens mit nur einem Auge ist mit Nichts zu vergleichen und ein bedeutender Fund von unschätzbarem Wert. Diese Entdeckung birgt den Hinweis auf ein noch größeres Rätsel in sich, bei dessen Lösung möglicherweise die Anfänge der Zivilisationsgeschichte neu geschrieben werden müssen.

 

Hannah Peters macht sich mit der Unterstützung eines Teams der National Geographic Society auf, der Sache auf den Grund zu gehen. Tatsächlich schafft es der Trupp, die Hinweise richtig zu deuten und spürt ein lange verstecktes und vergessenes Relikt auf, das Kräfte und eine Botschaft in sich trägt, für die die Menschheit vielleicht noch nicht bereit ist. Und selbstverständlich gibt es Bösewichte, die ebenfalls ein Auge auf den immens wertvollen Fund geworfen haben und die vor nichts zurückschrecken, um ihn in ihre gierigen Finger zu bekommen. So sieht sich die Archäologin unvermittelt in ein Intrigenspiel verstrickt, das allzu bald in blutige Dimensionen eskaliert …

 

 

Kommentar

Die Taschenbuchausgabe ist schön aufgemacht, da das Cover durch Motivsimplizität bei gleichzeitig raffinierter Farbgestaltung (sowie angedeuteter Reliefstruktur) überzeugt. Auch ist die Idee nett, die jeweils erste Seite eines Kapitels mit einer Felszeichnung zu unterlegen.

 

Inhaltlich bewegt sich Thomas Thiemeyer auf ausgetretenen Pfaden, denn der Plot ist schematisch und enthält genau die Bestandteile und Wendung, die man sich bei Kenntnis der einschlägigen Genre-Romane erwartet. Dessen dürfte er sich selbst bewusst sein, weil er kleine Hommagen an seine Vorbilder einbaut (z.B. an Preston/Childs >Thunderhead<). Das potentielle Publikum für diese Art von Literatur wird sich dann wahrscheinlich auch nicht an eher flachen Charakteren und den üblichen Unwahrscheinlichkeiten stören – etwa uralte Hinterlassenschaften, an denen sich der Zahn der Zeit nicht zu nagen traut (nach über zehntausend Jahren funktioniert ein Öffnungsmechanismus noch?!).

 

Der Autor hat mit seinem Debüt bei einem Großverlag gefällig-spannende Konfektionsware produziert und der kommerzielle Erfolg sowie der Verkauf der Filmrechte geben ihm Recht in seinem Bemühen, auf Nummer sicher zu gehen. Ich persönlich hätte mir doch gewünscht, dass der Roman einige Ecken und Kanten mehr aufweisen würde.

 

 

Fazit

Thomas Thiemeyer offeriert mit >Medusa< pure Unterhaltungsliteratur ohne großen Anspruch und Originalität. Wer genau das zu einem günstigen Preis (7,95€), in handwerklich gut gemachter Form und netter Verpackung haben will, liegt hier richtig.

 

P.S.: Das Buch enthält noch eine zwölfseitige Leseprobe von >Reptilia<, Thiemeyers letzter Publikation.

 

 

Klappentext

Eine todbringende Steinskulptur mitten in der Sahara. Ein Rätsel, älter als die Menschheit. Eine Forschergruppe, verschollen in einem Höhlenlabyrinth. Und eine Frau, die als Einzige die kryptischen Zeichen zu deuten vermag…

Thomas Thiemeyer entführt seine Leser zu einem der geheimnisvollsten Flecken der Erde, ins Air-Gebirge des Niger, wo tief in der Erde das steinerne Auge der Medusa ruht und auf Entdeckung wartet.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424201312f6a60097
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Buch

Titel: Medusa

Autor: Thomas Thiemeyer

Broschiert - 368 Seiten - Droemer/Knaur

Erscheinungsdatum: November 2005

ISBN: 3426632306

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 31.10.2005, zuletzt aktualisiert: 06.08.2023 10:54, 1460