Nebra (Autor: Thomas Thiemeyer)
 
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Nebra von Thomas Thiemeyer

Rezension von Bine Endruteit

 

Die Archäologin Hannah Peters arbeitet bereits seit einigen Monaten an der berühmten Himmelsscheibe von Nebra. Außer einigen Erkenntnissen bezüglich des Alters und der verwendeten Materialien konnte sie jedoch nichts entdecken. Auch der Ausflug nach Ägypten blieb nach Meinung ihres Vorgesetzten erfolglos. Hannah hat ihre Hoffnung jedoch noch nicht aufgegeben und setzt alles auf eine Karte: Ihr ehemaliger Freund John hat ihr eine Landkarte des Harzes geschickt, auf der sich die Sterne der Himmelsscheibe nicht als leuchtende Himmelskörper, sondern als markante Punkte in der Landschaft wiederfinden. Da die Archäologin ihren Job ohnehin verlieren soll, wenn sie keine spektakulären Ergebnisse liefern kann, lässt sie alles stehen und liegen und folgt diesem Hinweis auf den Brocken in den Harz.

 

Was zu Anfang wie eine Urlaubsfahrt anmutet, wird jedoch schnell zu einem großen Abenteuer. Hannah lernt in einem kleinen Buchladen Michael kennen, einen Mann, der ihr vom ersten Augenblick an extrem sympathisch ist. Mit seiner Hilfe findet sie sogar einen wirklich mysteriösen Ort, der deutlich mit der Himmelsscheibe von Nebra in Verbindung zu stehen scheint. Wirklich gefährlich wird es, als wolfsartige Wesen auftauchen, die eine Menge Unheil stiften. Nicht nur Hannah selbst meint eins davon mit eigenen Augen gesehen zu haben, auch ein Wanderer berichtet, dass seine Frau von zwei Bestien entführt wurde. Die Spuren, die gefunden werden, sprechen allerdings nur zum Teil für diese Behauptung, was also genau mag vorgefallen sein? Hannah wird immer tiefer in die Geschehnisse verstrickt und stößt schließlich auf eine religiöse Geheimschaft, die die Scheibe für eine fragwürdige Beschwörung haben will. Das versucht sie natürlich mit allen Mitteln zu verhindern. Aber kann die Archäologin sich gegen die dunklen Mächte behaupten?

 

Rezension:

Einigen Lesern dürfte Hannah Peters bereits aus dem Roman "Medusa" bekannt sein, der ebenfalls aus der Feder von Thomas Thiemeyer stammt. Hier war sie einem anderen Mysterium auf der Spur. Zwar werden die vergangenen Erlebnisse immer mal wieder angesprochen, kennen muss man "Medusa" jedoch nicht, wenn man "Nebra" liest. Beide Romane stehen für sich allein.

 

"Nebra" ist ein echter Pageturner und lässt sich trotz seiner 506 Seiten in kürzester Zeit lesen. Man möchte einfach wissen, wie es weitergeht und mag das Buch gar nicht aus der Hand legen. Die kurzen Kapitel laden außerdem dazu ein "schnell noch ein weiteres" verschlingen zu wollen. Das zeigt bereits deutlich: Man hat es hier mit keiner tiefgreifenden, sondern unterhaltsamer Literatur für Zwischendurch zu tun. Die Geschichte ist gut durchdacht und spannend, aber verlangt vom Leser keinerlei Gehirnakrobatik.

 

Thomas Thiemeyer hat sich die aktuellen Fakten, die in der Erforschung der Himmelsscheibe von Nebra vorliegen, zur Grundlage seiner Geschichte genommen. Daraus hat er dann eine mysteriöse Handlung gewoben, die die kühnsten Vorstellungen der Wissenschaftler bei weiten übersteigen würden und letztendlich natürlich nicht mehr viel mit der Realität zu tun haben. Je weiter die Story voranschreitet, desto größer wir das fantastische Element. Für den durchschnittlich informierten Leser verschwimmen so die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, weshalb der Roman so besonders fesselnd ist.

 

Der Brocken im Harz bietet ein rundum gelungenes Setting für Thiemeyers Roman, der hier unter anderem auf den alten Hexen- und Dämonenglauben anspielt, der gerade in der Walpurgisnacht zu seiner Höchstform aufläuft. Natürlich dürften besonders Leser, die diese Gegend kennen, noch ein ganz besonderes Lesevergnügen haben. Die Protagonistin Hannah ist eine starke Persönlichkeit. Man fühlt und fiebert mit ihr und begleitet sie gerne auf ihrer Reise in die geheimnisvollen Gegenden des Harzes.

 

Fazit:

"Nebra" ist ein gelungener Unterhaltungsroman mit mystischen und fantastischen Elementen. Er ist spannend und lässt sich flüssig lesen. Man bekommt nicht nur Lust, selbst einmal in den Harz zu reisen, sondern auch gleich zum nächsten Buch des Autors zu greifen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404201154252921d1fc
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MEDIUM:

Nebra

Autor: Thomas Thiemeyer

Droemer/Knaur (10. Juni 2010)

Broschiert: 506 Seiten

ISBN-10: 3426638509

ISBN-13: 978-3426638507

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 12.07.2010, zuletzt aktualisiert: 30.03.2024 19:30, 10706