New Dodge (Herausgeber: Torsten Scheib und Marc Hamacher)
 
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New Dodge herausgegeben von Torsten Scheib und Marc Hamacher

Rezension von Christel Scheja

 

Der Begriff »Space Opera« bezeichnete lange Zeit, die Geschichten, die die Science Fiction mehr oder weniger als Setting benutzten, um Abenteuer zu erzählen die man mit den gleichen Archetypen auch im Western hätte finden können. In der Anthologie New Dodge nehmen es die Herausgeber und Autoren aber wirklich.

 

New Dodge ist ein im All treibender Asteroid, der seine beste Zeit bereits hinter sich gelassen hat. Nachdem die Erz- und Mineralienvorkommen aufgebraucht waren, hat die Bergbaugesellschaft diesen Ort denen überlassen, die hier gestrandet sind – Gaunern, Schmugglern und Kopfgeldjägern.

Das Leben ist hart und gerne kommen normale Leute nicht nach New Dodge, denn dort können sie nur das Recht des Stärkeren, geldgierige Glücksspieler, schurkische Schmuggler und andere seltsame Typen erwarten. Und manchmal sogar Selbstjustiz bis zum bitteren Ende.

 

Und so geht es rau und wild auf dem Asteroiden zu, der zum größten Teil eine Wüstenei ist, voller Verstecke, verlassener Minen und sonstigen Geheimnissen. Die Autoren und Herausgeber lassen keinen Zweifel daran, dass sie sich nicht nur an einer gewissen Fernsehserie orientieren, sondern auch an den Archetypen und Themen der amerikanischen und italienischen Spätwestern.

Es geht dreckig, brutal und hart zu, wenn Kopfgeldjäger versuchen flüchtige Verbrecher zu stellen, das Gesetz glaubt, endlich urteilen zu können und einsame Wanderer jederlei Geschlechts auf Rache aus sind. Das Recht wird frei ausgelegt, so dass auch Selbstjustiz manchmal davon kommt. Und gelegentlich dürfen auch einmal Schmuggler diejenigen sein, die in der Stunde der Not Herz beweisen.

 

Die Geschichten wurden sorgfältig ausgewählt und bieten nicht nur eine Abwechslung, die man so nicht erwartet hat, sondern auch immer wieder Überraschungen, denn nicht immer werden Erwartungen erfüllt, Klischees durchbrochen und die ein oder andere Figur zeigt doch mehr Facetten als man denkt.

 

So gesehen findet der Fan rauer Western im Sci-Fi-Gewand abwechslungsreiche und spannende Unterhaltung, die ab und an auch mit ein wenig dunklem Humorpunkten kann. Die Erzählungen von Autoren wie Torsten Scheib, Ju Honisch, Stefan Cernohuby und anderen sind alle auf einem gleich hohen Niveau, so dass es keine Ausreißer gibt.

Fazit

»New Dodge« nimmt den Begriff Space Opera wörtlich, denn der Schauplatz, wie auch die Geschichten vereinen einen futuristischen Hintergrund mit all dem, was vor allem die Spätwestern ausgemacht hat und setzt auf bitterböse, wendungsreiche Abenteuer mit kernigen Helden jederlei Geschlechts.

Inhalt

Thomas Heidemann: High Noon am Outlook Rock

Günther Kienle: Sein letzter Wille

Lisanne Surborg: Der Visionär

Stefan Cernohuby: Der große Western-Detektiv

Wolfgang Schroeder: Der Spieler

Jaqueline Mayerhofer: Ein abgekartetes Spiel

Hanna Nolden: Der Kaktusgarten

Jacqueline Montemurri: Der Todesflug der Yuma

Faye Hell und Mario Steinmetz: Katzenjammer

Torsten Scheib: Nichts als Ärger

T. S. Orgel: Das Fett von Booker Bob

Bernd Perplies: Der Mandelohr-Ian

Stefan Barth: Bis aufs Blut

Ju Honisch: Kein Anlass zur Besorgnis

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Buch:

New Dodge

Herausgeber: Torsten Scheib und Marc Hamacher

Taschenbuch, 345 Seiten

Leseratten Verlag, 14. April 2023

Titelbild: Arndt Drechsler

 

ISBN-10: 3945230667

ISBN-13: 978-3945230664

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0C23GH7GB

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 19.01.2024, zuletzt aktualisiert: 28.01.2024 19:50, 22668