_Bei mir war vor dem Rollenspiel von Cthulhu der Mythos, das ist nicht immer so, im Gegenteil ich kenne viele Cthulhu Spieler die nicht eine Geschichte von Lovecraft gelesen haben und ich kann auch nur sagen warum sollten sie? Zum Rollenspiel benötigt man die Geschichten nicht wirklich, man spielt seine eigenen und das mit Spaß und einer hoffentlich anständigen Portion Horror. Das ist es auch, der Unterschied zu einer Geschichte in einem Buch ist prägnant, man erlebt die Geschichte, entwickelt sie selbst mit und kann vor allem nicht das Ende vorher lesen. Mit Cthulhu wurde eine besondere Form von Rollenspielen eingeleitet die im Gegensatz zu anderen typischen Rollenspielen viel mehr Wert auf das Erzählen der Geschichte legt und nicht auf das Horten von Goldschätzen und Magischen Gegenständen, auch das Besiegen von Monstern ist vernachlässigbar, einfach weil die meisten „wirklichen“ Cthulhu Monster nicht zu besiegen sind! Somit ergibt sich auch ein völlig anderes Spektrum an „typischen“ Spielercharakteren, der Krieger oder Kampfzauberer wird keine wirklich Chance haben und auch keinen Spaß beim Spiel, der Historiker, der Journalist und auch der alte Vagabund sind da interessantere und reizvollere Charaktere. Zudem das gerade solche Charaktere vom Spiel leben.
Was ist dann aber die Herausforderung, worin besteht der Reiz bei Cthulhu? Wie in anderen Rollenspielen, so ist es auch in Cthulhu meist so, dass die Spieler eine Aufgabe zu bewältigen haben, nur dass die Mittel wie sie diese Aufgabe bewältigen können, sich meist völlig von denen anderer, typischer Rollenspiele unterscheiden. Ein weiterer Aspekt, den man auf keinen Fall vernachlässigen sollte, ist der Horror, den Schrecken den man erleben kann. Die Spieler sollen und dürfen ruhig ein wenig Angst bekommen, gerne auch mehr. Sie sollen sich gruseln und Spaß daran haben. Diese Gefühle sind es die man an einem Abend mit Freunden und Cthulhu erleben kann. Dazu ist es nicht einmal notwendig die Beleuchtung auf Kerzen umzustellen, wenn es auch nicht schaden kann.
Cthulhu war das erste Rollenspiel das man aus heutiger Sicht wohl als ein Erzählspiel beschreiben würde. Cthulhu war, meines Wissens, auch das erste Rollenspiel, dass sich mit der Thematik Horror auseinandergesetzt hat.
Wenn man sich die heutigen Regelwerke, Kompendien, Szenarien anschaut, wird man schnell feststellen, das Cthulhu erwachsen geworden ist. Nicht nur das die äußere Erscheinung enorm gesteigert wurde, auch der Inhalt ist ausführlicher, vielschichtiger und anspruchsvoller als das die früheren Werke hätten schaffen können. Ja richtig bemerkt ich bin ein begeisterter Fan des Mythos um Cthulhu und all die anderen monströsen Wesenheiten und ja richtig bemerkt ich mag auch das System, das Rollenspiel! Was mir besonders daran gefällt ist zum einen das man Fertigkeiten dadurch erlernt, dass man sie benutzt, das macht Sinn und je besser man etwas beherrscht, desto weniger wird man „Neues“ dazulernen oder sich wirklich verbessern, auch das macht Sinn. Und damit ist ein wirklich wesentlicher Aspekt in einem Rollenspiel schon abgedeckt, eine interessante Erfahrungssteigerung die einigen Realismus hat, ohne diesen wirklich zu predigen oder ihm gar zu huldigen. Ein zweiter Aspekt den ein gutes Rollenspiel haben sollte ist mit Sicherheit das Setting, ein gutes Setting macht so manch schlechtes Regelwerk wett. Und da bietet allein das Cthulhu Grundregelwerk gleich drei Settings an, die 1890er, die 1920er und die Neuzeit! Und keiner soll mich fragen was ich davon am liebsten spiele, mir fällt die Antwort so unsagbar schwer!
Doch mit diesen drei Settings braucht man sich noch lange nicht zufriedenstellen, mehr ist im Angebot, was alles? Lest euch einfach mal die Produktvorstellungen durch!
So dann denke ich wäre ich am schnellen Ende, warum? Ganz einfach da wartet noch ein Buch auf meinem Nachttisch, schon so oft gelesen, dass es, wenn ich es freundlich ausdrücken wollte, etwas abgegriffen wirkt. Und klar es ist vom Meister des Mythos, warum ich ihn lese? Weil er gut ist!
Schlaft schön!