Sternenwald von Julie Heiland
Reihe: Sternenvolk 3
Rezension von Christel Scheja
Sternenwald ist der dritte und abschließende Band der Sternenvolk-Trilogie von Julie Heiland, die mit Bannwald begann und mit Blutwald fortgesetzt wurde. Ein letztes Mal stehen Robin und Emilian im Zentrum der dramatischen Ereignisse um Tauren und Leonen, deren Schicksal gerade in der Heldin eng miteinander verwoben sind.
Robin ist fest entschlossen, die zu retten, die sie liebt, auch wenn sie dafür ihr Leben hingeben müsste. Nun, da sie all die Dinge über die Vergangenheit der Leonen kennt und auch dem Urgott der Tauren begegnet ist, der einen nicht unerheblichen Anteil daran hat, ist sie noch mehr darauf versessen, Birkaras, ihren eigenen Vater aufzuhalten.
Doch beider Schicksal ist durch einen Fluch und Magie eng miteinander verknüpft. Deshalb versucht das junge Mädchen zusammen mit ihren Freunden und Verbündeten bei den anderen Sternenvölkern Rat und Hilfe zu suchen, obwohl ihre eigene innere Kraft zu schwinden beginnt, und sie nicht versteht, warum.
Birkaras scheint hingegen immer mächtiger zu werden, während sein Geist immer mehr in den Wahnsnn kippt. Je mehr sich seine Tochter ihm zu entziehen versucht, desto heftiger hetzt er ihr hinterher und schreckt auch nicht davor zurück, Gewalt gegen die Leonen auszuüben … und nicht zuletzt auch gegen Emilian, ohne den Robin nicht mehr sein kann.
Man merkt sehr deutlich, dass »Sternenwald« die Geschichte abschließt, bewegt sich die Handlung doch sehr zielstrebig auf den Showdown zwischen Vater und Tochter zu. Bevor es so weit ist, müssen jedoch erst einmal noch andere leiden, um den Bösewicht noch dunkler erscheinen zu lassen. Das wird ohne Schnörkel erzählt, in der Hinsicht hat die Autorin das Handwerk gelernt, der Geschichte genau so viel Raum zu geben, wie sie benötigt, nicht mehr und nicht weniger. So kommt auch keine Langeweile auf.
Wie schon bei den ersten Bänden merkt man aber auch hier wieder sehr deutlich, für wen sie die Geschichte schreibt. Sie mag zwar Gewalt erwähnen, sich diese auszumalen überlässt sie jedoch lieber ihren Leserinnen. Dazu gibt es die ein oder andere Hommage an andere große Jugendbuchreihen und natürlich das zu erwartende Happy End, der Bösewicht findet das Ende, das er verdient.
Auch die romantische Seite der Story kommt zu ihrem Recht, denn neben Emilian und Robin, die untrennbar zusammengewachsen sind, gibt es auch noch andere Liebesbeziehungen, die endlich ihre Erfüllung finden dürfen.
Leider verschenkt die Autorin auch diesmal die Chancen, dem fantastischen Hintergrund diesmal etwas mehr Farbe zu geben, denn wieder beschränkt sie sich nur auf die für die Handlung wichtigen Elemente und Details, die die Sternenvölker betreffen, so dass der Hintergrund und die Mythologie eher blasse und schwammige Staffage bleiben, die gerade Genrefans nicht ansprechen dürfte.
»Sternenwald« schließt die »Sternenvolk«-Trilogie mit dem zu erwartenden Ende ab. Gerade junge Leserinnen ab zwölf Jahren, die weniger Wert auf Fantasy legen, aber gegen eine märchenhafte Umgebung auch nichts einzuwenden haben, so lange aus ihrem Leben vertraute Details zu finden sind, werden ihren Spaß an dem romantischen Abenteuer ums Erwachsenwerden haben.
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