Tetelestai von Marc-Alastor E.-E.
Reihe: De Joco Sue Moechae Bd.3
Rezension von Markus Mäurer
Nach den Ereignissen in „Adulator“ – in denen Kriecher/Adulator die Göttin Medoreigtulb vorläufig von Praegaia verbannen konnte – ist erst einmal Ruhe eingekehrt. Adulators ist untergetaucht, und das normale Leben nimmt seinen Lauf. Die Leute gehen auch wieder ins Theater. Für Aufregung sorgt das neue Stück von Terach Hagakur. Das wohl die „wahre“ Geschichte Adulators erzählen soll. Doch das Stück wird führ weit mehr Aufregung sorgen, als es denn Theaterbesuchern liebe ist. Den in Auftrag gegeben wurde es von keinem geringeren als Lord Witheroxxze, dem mächtigen Lord dem nachgesagt wird, dass er ein Drache sei. Zweck des Stückes ist es einzig und allein Adulator in eine Falle zu locken, damit der Existenz des mächtigen Pechsterengers endlich ein Ende gesetzt werden kann.
Für sein drittes Buch aus dem „Geisterdrache“-Universum entschied sich Autor Mac-Alastor E.-E., die Geschichte wie ein Theaterstück zu gestalten. So entstand ein Karmadrama, das in drei Aufzügen erzählt wird. Trotzdem ist „Tetelestai“ kein reines Theaterstück, sondern eine Geschichte, in der ein Theaterstück aufgeführt wird. Die ganze Geschichte dreht sich um die Uraufführung dieses Theaterstückes, indem die Geschichte von Taranis Danann, erzählt wird, bevor er zu Kriecher wurde. Leider ist das Theaterstück auch der größte Schwachpunkt des Buches, denn es ist einfach langweilig. Für die Besucher des Stückes mag die Geschichte von Taranis interessant sein, aber nicht für Leser des Buches „Kriecher“. Auch wenn einige Aspekte der Geschichte beleuchtet werden, die vorher nicht bekannt waren. Ebenso langweilig sind die Kapitel in denen Frater – ein Teil von Kriechers Seele – die bisherige Entwicklung der Ereignisse reflektiert. Ich habe diese Reflexionen als reines Geschwafel empfunden, das nicht wirklich etwas zur Geschichte beiträgt.
Einzig das grandiose Finale, indem es zu einer letzten Auseinandersetzung zwischen Kriecher, Medoreigtulb und Lord Witheroxxze kommt, weis zu überzeugen. Leider sind es nur die letzten 50 Seiten, die nach 130 Seiten Langeweile zu überzeugen wissen.
Mit „Spectre Dragon“ („Geisterdrache“) hat der Autor eine Welt geschaffen, die bereits seit 20 Jahren, in Form von Kurzgeschichten, Gedichten und Balladen existiert. In Buchform erschienen einige der Kurzgeschichten erstmals 2001 im Minotaurus-Verlag. Richtig los ging es dann aber erst 2004, als der Blitz-Verlag eine zweite Auflage von Kriecher herausgebracht hat. Im selben Jahr folgte dann mit „Adulator“ der erste Roman im „De Joco Suae Moechae“ Zyklus – der mit „Tetelestai“ nun abgeschlossen wird. Wie auch die beiden Vorgänger, erscheint „Tetelestai“ in einer guten Aufmachung. Es gibt ein schönes und thematisch passendes Titelbild. Die Papierqualität hebt sich positiv von den Erscheinungen der großen Verlage ab.
Wie auch in den beiden ersten Bänden verwendet der Autor eine altmodische und zum Teil anspruchsvolle Sprache, in der, Wörter wie sintemal und itzt zum normalen Sprachgebrauch gehören. In den Dialogen der Theaterstücke wir die Geduld des Lesers aber durch den übermäßigen Gebrauch dieser Sprache, auf die Probe gestellt.
Nach der sehr guten Kurzgeschichtensammlung „Kriecher“ und dem hervorragenden Roman „Adulator“, enttäuscht „Tetelestai“ leider durch fehlende Spannung und langweilige Theaterszenen, die das Lesen zu einer Geduldsprobe machen, für die das grandiose Finale nur teilweise entschädigt.
Nach oben